2. Beweimmg, 1559, Fragment, Pułtusk, Kollegialkirche
mit langen, flatternden Bandem. Die Charakteristik dieser beiden heraneilenden Frauen steht
in gewissem Gegensatz zu dem erschiitternden, aber stillen Leiden der mittleren Gruppe. Eine
Ergiinzung der Komposition bilden zwei mannliche Gestalten, die wie auf einer Querlinie
sich gegeniiber gestellt sind. Rechts vorne steht ein Greis in einer orangefarbenen Toga mit
gelben Lichtern. Seine Haltung ist wiirde- und ruhevoll. Diese Gestalt iiberragt an Hohe alle
anderen an der Szene beteilijęten Personen Im Hintergrunde des Bildes links steht ein junger
Mann im roten Mantel. Er hebt die Spitze seiner Toga zum Gesicht empor, ais ob er die
Tranen abwischen wollte. Auf dem Boden, unterhalb der Fiisse Christi, liegen die Werk-
zeuge seiner Passion — die Dornenkrone, zwei Nagel und die Zange.
Wie oben schon erwahnt wurde, hat man das Bild eine Kreuzabnahme genannt. An eine
solche Szene erinnern einige Gegenstande und Gestalten in unserem Bilde z.B. die an das
Kreuz angelehnte Leiter und die auf dem Boden liegenden Werkzeuge. Bei der Kreuzabnahme
betatigen sich Joseph von Arimathia und Nikodemus. Der erste wird ais Senator, der zweite
ais Mann aus dem Volke dargestellt. Der Greis in unserem Bilde kiinnte also eher Joseph sein.
Der Zeuge der Kreuzabnahme ist sonst immer Johannes der Eyangelist; er steht traurig
unter dem Kreuze. Maria Magdalena aussert meistens sturmisch ihren Schmerz, indem sie
die Fiisse Christi umarmt.
Obgleich in unserem Bilde die Teilnehmer der Szene der Kreuzabnahme auftreten, so fehlt
hier die eigentliche Aktion. Es ist also eher die Szene einer Kontemplation des Leichnams
Christi, eine Beweinung, an der ausser Maria, Johannes, Joseph von Arimathia, zwei heiligen
Frauen (eine von ihnen wohl Maria Magdalena) noch zwei Engel teilnehmen.
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mit langen, flatternden Bandem. Die Charakteristik dieser beiden heraneilenden Frauen steht
in gewissem Gegensatz zu dem erschiitternden, aber stillen Leiden der mittleren Gruppe. Eine
Ergiinzung der Komposition bilden zwei mannliche Gestalten, die wie auf einer Querlinie
sich gegeniiber gestellt sind. Rechts vorne steht ein Greis in einer orangefarbenen Toga mit
gelben Lichtern. Seine Haltung ist wiirde- und ruhevoll. Diese Gestalt iiberragt an Hohe alle
anderen an der Szene beteilijęten Personen Im Hintergrunde des Bildes links steht ein junger
Mann im roten Mantel. Er hebt die Spitze seiner Toga zum Gesicht empor, ais ob er die
Tranen abwischen wollte. Auf dem Boden, unterhalb der Fiisse Christi, liegen die Werk-
zeuge seiner Passion — die Dornenkrone, zwei Nagel und die Zange.
Wie oben schon erwahnt wurde, hat man das Bild eine Kreuzabnahme genannt. An eine
solche Szene erinnern einige Gegenstande und Gestalten in unserem Bilde z.B. die an das
Kreuz angelehnte Leiter und die auf dem Boden liegenden Werkzeuge. Bei der Kreuzabnahme
betatigen sich Joseph von Arimathia und Nikodemus. Der erste wird ais Senator, der zweite
ais Mann aus dem Volke dargestellt. Der Greis in unserem Bilde kiinnte also eher Joseph sein.
Der Zeuge der Kreuzabnahme ist sonst immer Johannes der Eyangelist; er steht traurig
unter dem Kreuze. Maria Magdalena aussert meistens sturmisch ihren Schmerz, indem sie
die Fiisse Christi umarmt.
Obgleich in unserem Bilde die Teilnehmer der Szene der Kreuzabnahme auftreten, so fehlt
hier die eigentliche Aktion. Es ist also eher die Szene einer Kontemplation des Leichnams
Christi, eine Beweinung, an der ausser Maria, Johannes, Joseph von Arimathia, zwei heiligen
Frauen (eine von ihnen wohl Maria Magdalena) noch zwei Engel teilnehmen.
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