3. Beweinung, 1559, Fragment, Pułtusk, Kollegial-
kirclie, AufnaŁme bei ultravioletten Strahlen
Fiir ein griindlicheres Studium unseres Bildes lieferten neue Anhaltspunkle die Ergebnissc
der im Nationalmuseum vorgenommenen Restaurierung2. Es stellte sich bald heraus, dass das
Bild Spuren von fruheren Restaurationen tragt. Das Bild hatte im 18. Jhdt eine doppelte Lein-
wand bekommen; auf der ganzen Oberflache waren Spuren von Ubermalungen. Gliicklicherweise
aber blieben die gesammte Komposition und die Umrisse der einzelnen Gestalten unangetastet.
An einigen Stellcn fehlte die Farbę und an der rechten Brust Christi war ein ziemlich grosses
Loch (10 cm lang). Bei der Reinigung des Bildes sind verschiedene Feinheiten des Inkarnats,
der Behandlung der Gesichtsziige, der Haare und des von Wolken durchzogenen Himmels.
zur Geltung gekommen. Uber den Kopfen der beiden heraneilenden Frauen sind Heiligen-
scheine sichtbar geworden. Auf dem Kreuze, dicht am oberen Rande des Bildes, ist unter der
Ubermalung die Jahreszahl 1559 herausgekommen. Sie ist teilweise beschiidigt, tragt aber
den Charakter der Renaissanceschrift und ist gut mit der Originalschicht des Bildes verbun-
den. Wahrscheinlich wollte man sie im 18. Jahrhundert durch eine deutlichere ersetzen, und
einige Zentimeter tiefer auf demselben Kreuzstamm wiederholtc man das Datum und stellte
ihm die Buchstaben AD voran. In der unteren rechten Ecke des Bildes sind teilweise be-
schiidigte, mit schwarzer Farbę gezeichnete Buchstaben I*iv zum Vorschein gekommen —
eine vermulliche Signatur des Malers. Zur genaueren Erforschung des Bildes sind Aufnahmen
bei ultravioletten Strahlen gemacht worden. Auf diesem Wege hat man, ausser den deutliche-
ren Bildern der Signatur und des Datums, interesiante Aufnahmen der in der unter Farb-
2. Die Restauratiou im Nutionulmuseum ausgcfiihrt von K. Tiuniu. Die Aufnahmen bei ullra\iulelten Slrablen ausgcfiibrL
von K. Kwiatkowski.
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kirclie, AufnaŁme bei ultravioletten Strahlen
Fiir ein griindlicheres Studium unseres Bildes lieferten neue Anhaltspunkle die Ergebnissc
der im Nationalmuseum vorgenommenen Restaurierung2. Es stellte sich bald heraus, dass das
Bild Spuren von fruheren Restaurationen tragt. Das Bild hatte im 18. Jhdt eine doppelte Lein-
wand bekommen; auf der ganzen Oberflache waren Spuren von Ubermalungen. Gliicklicherweise
aber blieben die gesammte Komposition und die Umrisse der einzelnen Gestalten unangetastet.
An einigen Stellcn fehlte die Farbę und an der rechten Brust Christi war ein ziemlich grosses
Loch (10 cm lang). Bei der Reinigung des Bildes sind verschiedene Feinheiten des Inkarnats,
der Behandlung der Gesichtsziige, der Haare und des von Wolken durchzogenen Himmels.
zur Geltung gekommen. Uber den Kopfen der beiden heraneilenden Frauen sind Heiligen-
scheine sichtbar geworden. Auf dem Kreuze, dicht am oberen Rande des Bildes, ist unter der
Ubermalung die Jahreszahl 1559 herausgekommen. Sie ist teilweise beschiidigt, tragt aber
den Charakter der Renaissanceschrift und ist gut mit der Originalschicht des Bildes verbun-
den. Wahrscheinlich wollte man sie im 18. Jahrhundert durch eine deutlichere ersetzen, und
einige Zentimeter tiefer auf demselben Kreuzstamm wiederholtc man das Datum und stellte
ihm die Buchstaben AD voran. In der unteren rechten Ecke des Bildes sind teilweise be-
schiidigte, mit schwarzer Farbę gezeichnete Buchstaben I*iv zum Vorschein gekommen —
eine vermulliche Signatur des Malers. Zur genaueren Erforschung des Bildes sind Aufnahmen
bei ultravioletten Strahlen gemacht worden. Auf diesem Wege hat man, ausser den deutliche-
ren Bildern der Signatur und des Datums, interesiante Aufnahmen der in der unter Farb-
2. Die Restauratiou im Nutionulmuseum ausgcfiihrt von K. Tiuniu. Die Aufnahmen bei ullra\iulelten Slrablen ausgcfiibrL
von K. Kwiatkowski.
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