DOI Heft:
Nr. 3
DOI Artikel:Unverfehrt, Gerd; Muzeum Narodowe w Warszawie [Mitarb.]: Zwei Gemälde der Bosch-Nachfolge aus dem Muzeum Narodowe zu Warschau
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.18863#0073
versuchung mit ihren Figurenfriesen vor Landschaftshintergrund letztlich dem Kompositions-
schema des Holzschnittes folgen, das bei Antwerpener Diableristen des 16. Jahrhunderts immer
wieder begegnet.30
Zusammenfassend laBt sich sagen, daC die hier ausgehend von der Warschauer Antonius-
versuchung, Nr. 186923, vorgestellte Bildgruppe der friihen Bosch-Naehfolge zuzuordnen und
insgesamt iii das erste Viertel des 16. Jahrhunderts zu datieren ist, wohl um 1520. Wenn auch
das Warschauer Gemalde innerhalb der Gruppe spiit entstanden zu sein scheint, so gehort
es doch zu den Inkunabeln der Boschrezeption.
2
Das zweite hier zu besprechende Gemalde ans der Warschauer Sammlung, Chrislus im Limbus,
reprasentiert eine spiitere Spielart des von Bosch ausgehenden Einflusses (Abb. 13). Von seiner
Hand ist kein Gemalde dieses Themas iiberliefert. Wohl aber sind Limbusdarstellungcn Boschs
in den Inventaren Erzherzogs Ernst von Osterreich (1575) und Philipps II. erwahnt, ebenso
bei Carel van Mander.31 Zwar ist keines der insgesamt vier literarisch bezeugten Gemalde identi-
fiziert, doch hat die urkundliche Uberlieferung in der alteren Forschung gelegentlich dazu
30. Zu Mandyn: Katalog der Ausstellung Jheronimus Bosch, 1967, a.a.O., Nr.105. — Zu Huys: E.Michel, Musće National
du Louvrc. Catalogue raisonne des peintures flamandes du XVe et da XVle siecle, Paris, 1953, S. 136 ff.
31. Vgl. S. Speth-Holterhoff, Lts peintres flamands de cabinets d'nmateurs du X.VIle siecle, Briisse], 1957, S. 36. — C. Justi,
„Die Werkc des Hieronymus Bosch in Spanien", Jahrbuch der kóniglich preufiischen Kttnslsammlungen, 10/1889, S. 142,
Nr. 4; S: 143, Nr. 11. — C. van Mander, Das Lebcn der nicderldndischen und deutschen Maler. Uhersetzt und kommentiert
durch H. Floerkc, Bd. 1, Miinchen/Leipzig, 1906, S. 141 f.
12. Versuchung des hl. Antonius, San Francisco, California Palące of the Legion of Honour
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schema des Holzschnittes folgen, das bei Antwerpener Diableristen des 16. Jahrhunderts immer
wieder begegnet.30
Zusammenfassend laBt sich sagen, daC die hier ausgehend von der Warschauer Antonius-
versuchung, Nr. 186923, vorgestellte Bildgruppe der friihen Bosch-Naehfolge zuzuordnen und
insgesamt iii das erste Viertel des 16. Jahrhunderts zu datieren ist, wohl um 1520. Wenn auch
das Warschauer Gemalde innerhalb der Gruppe spiit entstanden zu sein scheint, so gehort
es doch zu den Inkunabeln der Boschrezeption.
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Das zweite hier zu besprechende Gemalde ans der Warschauer Sammlung, Chrislus im Limbus,
reprasentiert eine spiitere Spielart des von Bosch ausgehenden Einflusses (Abb. 13). Von seiner
Hand ist kein Gemalde dieses Themas iiberliefert. Wohl aber sind Limbusdarstellungcn Boschs
in den Inventaren Erzherzogs Ernst von Osterreich (1575) und Philipps II. erwahnt, ebenso
bei Carel van Mander.31 Zwar ist keines der insgesamt vier literarisch bezeugten Gemalde identi-
fiziert, doch hat die urkundliche Uberlieferung in der alteren Forschung gelegentlich dazu
30. Zu Mandyn: Katalog der Ausstellung Jheronimus Bosch, 1967, a.a.O., Nr.105. — Zu Huys: E.Michel, Musće National
du Louvrc. Catalogue raisonne des peintures flamandes du XVe et da XVle siecle, Paris, 1953, S. 136 ff.
31. Vgl. S. Speth-Holterhoff, Lts peintres flamands de cabinets d'nmateurs du X.VIle siecle, Briisse], 1957, S. 36. — C. Justi,
„Die Werkc des Hieronymus Bosch in Spanien", Jahrbuch der kóniglich preufiischen Kttnslsammlungen, 10/1889, S. 142,
Nr. 4; S: 143, Nr. 11. — C. van Mander, Das Lebcn der nicderldndischen und deutschen Maler. Uhersetzt und kommentiert
durch H. Floerkc, Bd. 1, Miinchen/Leipzig, 1906, S. 141 f.
12. Versuchung des hl. Antonius, San Francisco, California Palące of the Legion of Honour
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