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Bulletin du Musée National de Varsovie — 19.1978

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Nr. 3
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Boltz, Claus; Chojnacka, Halina: Fata des Meissner Porzellanservices mit blauen Blumen und "AR" für die "Königliche Hof Conditorey Warschau"
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https://doi.org/10.11588/diglit.18863#0091
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frei komponierten Blumenstrausse zeigen schon Ueinenbergang zu der manieristischen Auffassung,
obwohl sorgfaltige Schattierung der Blumen ais Reminiszenz der alten Manier der „deutscher
Blumen" zu verstehen ist. Denselben gleichbedeutenden Ausdruck des malerischen Behandelns
finden wir in damaligen Meissner Porzellan mit buntbemalten Blumen, wie z. B. auf den von
R. Riickert veroffentlichten Tellem aus den Stadtischcn Kunstsammlungen in Augsburg oder
auch im Service aus den Sammlungen der Residenz in Miinchen.4

Die Malereien des koniglichen Services sind am meisten mit der Initiale des Blaumalers ,,C"
(Peter Colmberger?), seltener mit anderen Buchstaben wie ,,M" (Miibius Senior?) oder ,,HF"
(Heinrich Foerster?) signiert. Schbnere, sorgfaltig modellierte Zeichmmg finden wir gewohnlich
auf grosseren Gegenstanden, was man durch Vergleich der Malereien auf grossen Schiisseln und
kleinen Kaffeekoppchen, signiert durch demselben Monogrammisten ,,C", feststellen kann.
Besonders sorgfaltig erscheint die Malerei auf der Schiissel im Muzeum Narodowe in Warschau,
bei welcher das Monogramm „AR" unter der Krone dargestelit ist.

Im allgemeinen ist die Staffierung dieses Services, gemacht aus so genanntem „ordinaire
blau und weiss Porzellan", einfach gehalten. Es besteht aus dem Tafelkomplett sowie Schoko-

4. Riickert, o. c. Kat. Nr. 596, 597; zweirur.de Scliiisseln, bunt bemalt mit Blumenstraussen, aus den Stadtischcn Kunstsamm-
lungen in Augsburg; Sign.: Schwertermarke; im Standring 4 eingeritzte Striche, Pressnummer, ,67". Kat. Nr. 390—397;
das Goldfondservice aus den Sammlungen der Residenz in Miinclien. Sign.: Schwertermarke, Pressnummer 53, 63, 66.

8. „Blumen-Topfgen mit spitzigen Hals", Meissen, um 1755, Museum fur Kunsthandwerk,

Frankfurt a/M

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