Bulletin du Musée National de Varsovie (37.1996)

künstlerische Element in der Entwicklung von Lievens könnte - wie Bauch
dargelegt hat - durch den Stil Rembrandts um 1627 ausgelöst worden sein. Aber
neben dem Einfluß Rembrandts verraten die Evangelisten Lievens’ Beziehungen
zu den Caravaggio-Nachfolgern in Eltrecht, wie vor allem in den Tafeln mit
Johannes und Matthäus deutlich erkennbar ist (Abb.7). Bei dem jugendlichen
Evangelisten weisen bereits der Typus und die ungezwungene Haltung auf
entsprechende römische Vorbilder. Die Darstellung des greisen Matthäus mit dem
vor ihm auf dem Tisch stehenden Engelkind zeugt von einem “fast aggressiven
Realismus” (Gerson), der ohne Caravaggio und seine Utrechter Vermittler kaum
denkbar wäre.

11. Joris van Vliet nach
Lievens, Isaak und Esau,
Radierung

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