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Bodmer, Johann Jacob [Hrsg.]; Manesse, Rüdiger [Hrsg.]
Sammlung von Minnesingern aus dem schwaebischen Zeitpuncte: CXL Dichter Enthaltend (Band 2) — Zürich, 1759

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https://doi.org/10.11588/diglit.4111#0169

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IÖ2

JRUODER. \VkERNHER.

Mcrkent war ein blinde ge verliuset er den kneht
Dem smtdie ruchen für antvverk aise die {fraßen sseht
Im i(l diu tiefe als der fürt vvii er dem vvaßer nahen
Im ist diu vinster naht gelich als der lihte tag
Der envveders iine vvisel niht erkennen mag
Er struchet bi der sunnen schin Wil er ze baj.de gahen
Des mag ich im gevvissen niht
Es ist so maneger Mint mit lihtcn ougen
Der vvol das ungeverte bi im ufder strassen siht
Und irre vert in schanden sunder leugen
Wirleigen han die vvisel siom Die unser solten pssegen
ls!u grifen selbe nach den pfaden
Wir struchen bi den wegen
Es vvenet maniger das er ß.
Das er nie vvart noch niemer vvirt
Und lebt doch in dem vvane
Also vil gar nach gouches sitten ( vri
Dabi in ere gar verbirt Er ist ouch houbet lügenden
Dem ist sin muot ze kurz ze lang
Ze sinal ze breit gesnitten
Ern wil lieh niender fuegen hin
Dar er vvol horte und iedoch von allen rehten vvere
Er wil sich zuken für das heisse ich toren sin
Kumt er ze hove da seit er sin lugeliche mere
Er hie er dort er dort er hie
Sus kan er vvenken dur das iar Er vohe er fuhs
Mit beeser kündekeit vvenet er sich tiuren gar
_ Sit Got us sirier bantgetat
"Wol schaffet svvas er herre wil
Und nieman des sin meister ist
Und nie sin meister vvart
Und doch des nieman git ein zil
Sit. ichs in linne han die stat.
Svvenne er uns wil gebieten
Uf die langen hervart
Da mehten wir toren. kiesen bi
Das wir uns niht mit vlize erizit
UF die selben reise vvol reiten
Und ir doch nieman zweihundert iarewirdet vri _
E sol der iegeslich sinnig man Erbarmdige leiten
Die im für angest hülfen für
Svvenne er lieh muos der vart bewegen
Da sol min Kriltes muoter vvol
Und der getriuwe Sant Johannes pssegen
^ot dur der werke muTetat
Eindürnin kröne truog
Dn in du ungetoufte diet
iVlit nageln an das kriuze sluog
Her keiser rüget im sit er üch so gehoehet hat.,
Sit k der kriiten kröne tragent

Dien er ze trotte gos sin bluot
So merkent was ir Felden h;tbt
Und was er Wunders dur üch tuot
So richtet ouch mit der kröne das der seie werde rat
Heeret ir die armen schrien vve
Ton ungerihte wie stat das dem riche
So fürhte ich das geliukes rat
Noch vor dem riebe stille ste
Ir rihtet hie so tuot ir selekliche
Sit das; wir alle heeren von gerihte das ze Pulle sagen
So rihtet ouch hie das vvirt ü lieb
E das üch die viere zem grabe tragen
Ich han so vil gesungen
Das manger nu gesvviüre vvol
Ich hete gar gesungen us
Ich han noh ganze vvinkel vol
Der kunst diu reht an singen zimt
Als ich si bringe viur Ich vvoldc e gar svvigen
E ich niemer me aesunge niht
Das ich schande also versi/vige
Der leider alze vil geschiht
Und das ich minensueiTen spruch au valseher milte flur
. Dur vorhte maniger svvigen muos
Der ouch dut losen lop den argen singet
Dem selben vvirt ze lone kume
Ein danken und ein valseher gruos
Swcr toren freeir und ir gemuete ringet
leb bin vil dike alsarn gefroeit
Dar nach ze truren mir geschach
Do mir niht bas gelonet vvart
/Und ich doch lob mit triuvven Ipraeh
Svva herren sterbent das ist schade
Und sol doch vvol werden rat
"Wan das ir eteslicher hie so gar unnützen erben lat
Der guoterstirbet des sich vil der lüte solde nern
Wan siht in weiden tüten vil ^
Und darzuo buvven breitiu velt
Wan grebt in silber und in golt
Diu straze und alder wasser gelt
Das dienet in unde siht man si doch kleinekliche zem
So vve mir we der alten flom
Das man die hingen siht so vil verzihen und iemer we
Das ich vür eteslichen han so vil gesvvorn
An dem ich wände er wolde umbe ere entlihen'lin guöt
Dien kumberhaften dem die rieh ergernde schuldig sint
Wir suln den argen iemer klagen
Der uns hie lat lin erger kirit

Nu ist das rieh und ouch diu lant
Vil gar an Hinge herren komen
Der alten wirde tinxj ouch ir zuht

Da
 
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