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Bodmer, Johann Jacob [Hrsg.]; Manesse, Rüdiger [Hrsg.]
Sammlung von Minnesingern aus dem schwaebischen Zeitpuncte: CXL Dichter Enthaltend (Band 2) — Zürich, 1759

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https://doi.org/10.11588/diglit.4111#0171

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164

BEUODER WERNHER.

Das etesvva der eide vil verschroten vvirt
Die vveren bas verborn
Ich han der S'vvabe vverdekeit
In frcsmden landen vil gesehen
Da würben si nach prise „
Also das man in vvirde mupste iehen
Nu wil ich in ir lande ervarn wie si da sin gemuot
Swer mir dahcime und anderswa
Von schulden muos gevallen wol
Der si gevvis das ich im tuon
Mit sange als ich ze rehte sol
Ist das ich in viride also
Das er vor schanden ist behuot
Ein lob das,us der künde vcrt
Das hat der vvisen volge in allen landen
Vil maniger under vvilent guot
Dur güde bi den frcemden zert
Den man dahcime iiht iri grosien schanden
Swer beide lob behalden wil
Der ere sin hus das ist min rat
Das vvasscr niender ist so guot
So das es von sprungc uf gat
Swer sine rüvve an das ende lat
Der tuot als ein urivviser man der gebuvven hat
Ein hus mit schonem holze guot
Do kom ein ziurnig finr daran
Do ssuont sin sin lin vvort sin rat
Us anders niht vvan Jcescha herre
Als noch vil maniger tuot
Do im vergie das fiur dia.tiur
Do muost er selbe und ouch sin guot
In sinem huse verbannen
Dis bilpel kiunde ich mir und tumben lütcn fiur
Das wir den sünden vor dem tode enpüiehen und ent-
Het ouch derselbe unwise man (rinnen
Gervunnen e denselben muot
So het er vor des saires kraft
Sich selben usgctragen und ouch sin guot
Ein lob istmanigen Jiur.cn bi das niht an eren frumt
Und ouch ze kranker vvirde dort an selekcite kumt
Da niht belibet undervvegen
Sj/VaS uns an allen wirret
Vvan seit von eime er si getriuvve
Und anderre vuoge niht ^"",
Der andsr hat mit kiundekeit gegen valseher fuore pssiht
Der dritte ein vvening vvol gezogen
Die sint da mit verirret
Watt seit der vierde ii ein degen deslibes
Und ein arger zage des guotes ( gen
"Wall seit der fiunfte kunne wol sin selbes schonc psse-

Und si dabi vil gar verscliamtes muotes
Wan seit der sehlte mirine Got du vvile ist ouch verlorn
Get es von herzen niht und ander tugende hat verkorn
Svvenne ich von Akers kum gevvant
Her in der tütsehen habe
Min fcunst erschillet in du laut
Das eteslicher vyol da vür geswuersi
Der niht vor schanden ist bcvvart
So muesse icli Cristes grabe
Niemer geleisten mine vart
Ob ich dieselben niht mit schelten ruege
Die vvile so gibe ich in allen vride
Das ich ir laster offenber gesinge
Und weis doch wol solt man mich loesen von der vvide
S»s ich niht mag verlassen ald ich betvvinge
Dnd weis doch vvol eich ein argen zagen
Getwunge uf muten muot
Das ich mit riemen liehter tvvunge einen stein
Das man im an der ader ließe bluot
Svves lob also vernagelt vvirt
Das niht ein meister buessen kan
Das nimt an dien eren abe das lihte ein kündig man
Sin hinken an der vvirde spürt
Darnach ein struchen schiere
Und nach dem struchen ein vallen
Des es lihte niemer sich erholt
Als man die niete nieten sol das es unsanfte dolt
Ir ist daher in minem lobe verdorben-mir vvol vier«
Dien starke nagel sint geslagen
Hin dur die tugent und anderthalp verzvviket
Ich kan üch anders niht von in gesagen
Swas man mit argen spriuehen uf si gebiket
So sint si doch an fugenden gar erlamt
Tprütsch under dandern die sich hant
An vverdekeit verschamt
Süsa wie vvunneklich der us Oesterriche vert
Sit er sich dur des obersten küniges ere
Libes und vvibes guotes darzuo der kinde hat bewegen
Das er daher behalten hat
"Wie schone er das nu zert (kerer
Mich wundert swenne der kiunig hin gegen Sahsen
Und er gegen Akers vert
Weiher da verdienen muge bas der selden segen
Das ist ein seliklichü vart
Die Got mit hundert tusent Ionen gistet
Svvelh man sin guot dar uf erspart
Der dunket mich ein goucn svverin darumbeschilteL
Het ich getruvvet solher dinge an den von Oiterlant
Dest war im wer min schelten
Hiute und iemer unbekant.
 
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