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Musiker.
Leopold Mozart, 1719-1787. m. Pf.
ob er zwar nicht Schiffbruch leidet, doch weg der anscheinend gefahr mit sein Leut
die Schiff verlässt und sich auf die gerettet hat. Kurz! Es kommt darauf
an, wie mans vorstellt. Es wird dem H. Quaglio als einen geschickt und erfahren
Mann iiberlassn Nun weiter! Du willst absolute 2 Recit: abgekürzt.
Ich liess den Varesio alsogleich hohlen, den heut abends um 5 uhr bekam ich dein
Brief, und morg früh geht der Post wag weg wir lasen es hin und wir lasen es her
und beyde find wir keine gelegenheit abzukürz Dann folgen noch F/2 follo
Seiten mit Ratschlägen und Direktiven für Inscenierung.
303 L. a. s. Salzburg, 19. Nov. 1784. 4 volle Seiten Folio. 300 —
Prachtvoller Brief an das „Nanerl“ und ihren Mann, Baron Bergthold zu
Sonnenberg. Zuerst berichtet er über einen Brief Wolfgangs über dessen Namens-
tagfeier, dann: . Die Entführung aus dem Serail ist den 17. mit dem grössten
Applaus ziemlich gut aufgeführt und 3 Stück repetiert word: um 5 uhr konnte nie-
mand mehr unt ins Theater und um viertl nach 5 uhr wars ob auch ganz voll, die
gubernante Katherl musste mit den Platzisch Kindern ins vorder parterre gehn, am
Sonntag d 2It wird es wied aufgeführt: nachdem wird mans wohl 5 woch rasten lassen.
Die gantze Statt ist damit vergnügt. Auch der Erzb(ischof): hatte die grosse Gnade zu
sag: es war wirklich nicht Übl. sie soll wie hör 191 fl eingenommen hab. Die
mit den obligat Instrument hab Stadler das Violin (:so leichts ist:) Feiner (?) die
Oboe, Reimer die Flaut und Fiala das Violonzell gespielt, und es ist gut zusammen-
gegang. H. . . war datzu ersucht worden um die Flaut zu spill: er kam auch zur
ersten Prob: allein den Tag darauf sagte er dem Stadler er werde nicht mehr kom.
sie möcht ein andern nehm, das Probier war ihm zu seccant; das hat ihm nun jeder-
man, so gar bey der Noblesse sehr übl genomm. hingeg hat H. Fiala nicht nur
gespielt, sond hat er gar kein Betzahlung angenom, sond gesagt er hatte es dem . . .
und sonderl. dem H. Mozart zu gefall gethan.“
Wolfgang Amadeus Mozart,
1756—1791-
304 L. a. s. Viene ce 15 May 1784. 1 S. 40. Im kostbaren rotbraunen
Nigerlederband mit reicher Vergoldung. 1100 —
Prachtvoller Brief an seinen Vater bei Uebersendung der Conzerte Es-dur
und G-dur, welche er für seine Schülerin Barbara Ployer componierte. Der
Brief zeugt wieder von dem innigen Verhältnis Mozarts zu seinem Vater und
der Schwester . . .
„Nichts Neues weiss ich ihnen nicht zu schreiben, äusser dass der kayser
heute nach Pest abreisen wollte, durch ein Rothlauf am Auge aber daran be-
hindert wurde. Wir sind beyde gottlob und dank gesund, und wünschen, dass
es bey ihnen auch alle seyn mochten; wir küssen ihnen 1000mal die Hände,
nnd umarmen unsere liebe Schwester von Herzen und sind Ewig dero
gehorsame Kinder
W. u. 0. Mozart.
305 Eigenhändiges M u s i k m a n u s k r i p t. 2 Seiten quer Folio.
Auf dem Blatte selbst eine Echtheitsbestätigung von Nissens Hand. 650 —
Sehr interessantes und hübsches Autograph. Skizzen zu einer 3 stimmigen Klavier-
fuge sowie kontrapunktorische Skizzen.
Otto Nicolai,
1810 — 1849.
306 L. a. s. Genova, li 25. Maggio 40. i1^ S. Mit Adresse (Italie-
nisch.) 8°. 8 —
An den berühmten abbate Santini in Rom, erwähnt G. Ricordi in Mailand.
C. G. Boerner, Buehantiquariat. Leipzig, Nürnberger Strasse 44. Katalog X.
Musiker.
Leopold Mozart, 1719-1787. m. Pf.
ob er zwar nicht Schiffbruch leidet, doch weg der anscheinend gefahr mit sein Leut
die Schiff verlässt und sich auf die gerettet hat. Kurz! Es kommt darauf
an, wie mans vorstellt. Es wird dem H. Quaglio als einen geschickt und erfahren
Mann iiberlassn Nun weiter! Du willst absolute 2 Recit: abgekürzt.
Ich liess den Varesio alsogleich hohlen, den heut abends um 5 uhr bekam ich dein
Brief, und morg früh geht der Post wag weg wir lasen es hin und wir lasen es her
und beyde find wir keine gelegenheit abzukürz Dann folgen noch F/2 follo
Seiten mit Ratschlägen und Direktiven für Inscenierung.
303 L. a. s. Salzburg, 19. Nov. 1784. 4 volle Seiten Folio. 300 —
Prachtvoller Brief an das „Nanerl“ und ihren Mann, Baron Bergthold zu
Sonnenberg. Zuerst berichtet er über einen Brief Wolfgangs über dessen Namens-
tagfeier, dann: . Die Entführung aus dem Serail ist den 17. mit dem grössten
Applaus ziemlich gut aufgeführt und 3 Stück repetiert word: um 5 uhr konnte nie-
mand mehr unt ins Theater und um viertl nach 5 uhr wars ob auch ganz voll, die
gubernante Katherl musste mit den Platzisch Kindern ins vorder parterre gehn, am
Sonntag d 2It wird es wied aufgeführt: nachdem wird mans wohl 5 woch rasten lassen.
Die gantze Statt ist damit vergnügt. Auch der Erzb(ischof): hatte die grosse Gnade zu
sag: es war wirklich nicht Übl. sie soll wie hör 191 fl eingenommen hab. Die
mit den obligat Instrument hab Stadler das Violin (:so leichts ist:) Feiner (?) die
Oboe, Reimer die Flaut und Fiala das Violonzell gespielt, und es ist gut zusammen-
gegang. H. . . war datzu ersucht worden um die Flaut zu spill: er kam auch zur
ersten Prob: allein den Tag darauf sagte er dem Stadler er werde nicht mehr kom.
sie möcht ein andern nehm, das Probier war ihm zu seccant; das hat ihm nun jeder-
man, so gar bey der Noblesse sehr übl genomm. hingeg hat H. Fiala nicht nur
gespielt, sond hat er gar kein Betzahlung angenom, sond gesagt er hatte es dem . . .
und sonderl. dem H. Mozart zu gefall gethan.“
Wolfgang Amadeus Mozart,
1756—1791-
304 L. a. s. Viene ce 15 May 1784. 1 S. 40. Im kostbaren rotbraunen
Nigerlederband mit reicher Vergoldung. 1100 —
Prachtvoller Brief an seinen Vater bei Uebersendung der Conzerte Es-dur
und G-dur, welche er für seine Schülerin Barbara Ployer componierte. Der
Brief zeugt wieder von dem innigen Verhältnis Mozarts zu seinem Vater und
der Schwester . . .
„Nichts Neues weiss ich ihnen nicht zu schreiben, äusser dass der kayser
heute nach Pest abreisen wollte, durch ein Rothlauf am Auge aber daran be-
hindert wurde. Wir sind beyde gottlob und dank gesund, und wünschen, dass
es bey ihnen auch alle seyn mochten; wir küssen ihnen 1000mal die Hände,
nnd umarmen unsere liebe Schwester von Herzen und sind Ewig dero
gehorsame Kinder
W. u. 0. Mozart.
305 Eigenhändiges M u s i k m a n u s k r i p t. 2 Seiten quer Folio.
Auf dem Blatte selbst eine Echtheitsbestätigung von Nissens Hand. 650 —
Sehr interessantes und hübsches Autograph. Skizzen zu einer 3 stimmigen Klavier-
fuge sowie kontrapunktorische Skizzen.
Otto Nicolai,
1810 — 1849.
306 L. a. s. Genova, li 25. Maggio 40. i1^ S. Mit Adresse (Italie-
nisch.) 8°. 8 —
An den berühmten abbate Santini in Rom, erwähnt G. Ricordi in Mailand.
C. G. Boerner, Buehantiquariat. Leipzig, Nürnberger Strasse 44. Katalog X.