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I. Die Reformation.

Jacob Andreae (1528—1590).

5 Der berühmte württembergische Reformator, dessen allerdings vergebliche
Lebensarbeit der Einigung der protestantischen Parteien galt und in der Mit-
arbeit an der „Concordienformel" gipfelte. — L. a. s. Tübingen, den 14. Sept.
1573. Vermutlich an den Herzog von Württemberg. 2 pag. fol.

Begleitschreiben zu einer gleichzeitig übersandten Schrift, in dem er dem vermut-
lich krank gewesenen Fürsten Genesung wünscht und ihn in schönen Worten seiner
vollsten Bereitwilligkeit zur Weiterarbeit an der reformatorischen Aufgabe ver-
sichert. Schönes Stück.

Caspar Aquila (1488—1560).

6 Eifriger Reformator, vielfach deswegen verfolgt, Mitarbeiter an der Bibel-
übersetzung, heftiger Gegner des Interims. — L. a. s. Schmalkalden, am
Tage Matthäi 1551 an seinen Patron Graf Poppo von Henneberg. 1 pag.
fol. mit Adresse und Siegel.

Inhaltreiches Begleitschreiben bei Überreichung seiner Schrift: „Wie man
christlich die Sünder strafen soll", in dem er Besorgnisse wegen der Wir-
kung dieser Schrift ausspricht. Er bittet eine Abschrift an Herzog Albrecht
den Älteren von Preußen zu schicken, spricht sich gegen Osiander aus und
erinnert zum Schluß unter Empfehlung an die liebe Ehefrau an die versprochene
Übersendung des „gutten, starken, gesunden Weines".

Andreas Aurifaber (1512—1559).

7 Mediziner, Schwiegersohn Oslanders und Vertrauter des Markgrafen Albrecht
von Brandenburg. — L. a. s. 1 pag. fol.

Deutscher Brief an einen „achtbaren Herrn Doctor", der von der Drucklegung
eines wissenschaftlichen Werkes handelt.

Johannes Aurifaber (1519—1575).

8 Luthers Famulus und langjähriger Tischgenosse, der Zeuge seines Todes und
Herausgeber der berühmten „Tischreden" und der Jenaer Ausgabe von
Luthers Werken. — L. a. s. Weimar den 19. August 1554 an Johannes
Weinlub, brandenburgischen Kanzler. 1 pag. fol. mit Adresse, lateinisch.

In schönem Latein dankt er dem Brandenburgischen Kanzler für auf einer Durch-
reise in Berlin empfangene Wohltaten und empfiehlt einen Verwandten Hermann
Seiemann, der einen Prozeß in Frankfurt a. Oder hat. Aurifaber war damals Hof-
prediger in Weimar. Ein schöner wertvoller Autograph.

9 —L. a. s. Den 8. Oktober 1562 an den Grafen zu Arnstadt. 3|4 p. fol. mit
Adresse und Siegel. Eine angeheftete zweite Adresse zerrissen.

„ . . . Auff Euer Gnaden gnediges begern hab ich die Zeittung vom Kriege in
Frankreich abcopiret vnd thue Euer Gnaden dieselbig hirmit vnterthenig vber-

Auktions-Katalog von C. G. Boerner CIV. Autographensammlung.
 
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