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I. Die Reformation.

schicken . . Es folgen einige spezielle Nachrichten vom Rheingrafen etc. und
die Nachschrift: „Wollen E. G. mir die Landgrafische Zeittung auch gnediglich
zu lesen geben lassen, so woll ich vnterthenig drumb gebeten haben".

Georg Autumnus (Herbst) gest. 1598.

Lutherischer Theolog, zuletzt Generalsuperintendent zu Eisleben (schrieb:
„Domini Lutheri Lehre vom freyen Willen"). —- L. a. s. Tondorff 11. Febr.
1576, an Andreas Fabricius, Pastor zu St. Nikolaus in Eisleben. 11|2 pag.
fol. mit Adresse, lateinisch (unwesentlich im Rande hinterklebt).

Geschrieben während seines Pastorats in Tondorff in Franken. Theologischer und
amtlicher Inhalt. U. a. läßt er dem Eislebener Superintendenten einen um des
Glaubens willen Vertriebenen empfehlen.

Mathias Bergius (1536—1592).

Philolog, Rektor in Braunschweig, weigerte sich die Concordienformel zu un-
terschreiben und ging deshalb 1582 außer Landes nach Altorf. — L. a. s.
Altorf (26. Dezember 1587) an Hieronymus Baumgärtner in Nürnberg.
1 1|3 pag. fol. mit Adresse, lateinisch.

Der schön geschriebene Brief handelt von dem Vergehen eines Stipendiaten Eras-
mus "Wagner für dessen Beurteilung Berg des Baumgartner Rat einholt.

Götz von Berlichingen (um 1480 — 1562).

Der berühmte Ritter mit der eisernen Hand und Führer im Bauernkrieg.
— L. a. s. Unterschrift: „mein hant Götz von Berliching". 1 pag. gr. 40.

Von allergrößter Seltenheit. Außer dem von mir 1907 versteigerten
Brief aus der Sammlung Paar und Posony ließ sich ein weiterer
Brief im Handel der letzten Jahrzehnte nicht nachweisen.

Konrad von Berlichingen (gest. 1497).

Oheim und Erzieher Götz von Berlichingens, Hofmeister und Rat des Mark-
grafen von Brandenburg-Ansbach. —- L. a. s. Samstag nach Dionysii 1489
an Margarete Herzogin von Braunschweig-Lüneburg. 1 pag. 40 mit Adresse
und Siegel.

Briefe Konrads von Berlichingen gehören zu den allergrößten Seltenheiten.

Der vorliegende gibt inhaltlich ein für den Ritterstand charakteristisches Zeit-
bild. Berlichingen ist bei der Herzogin von Braunschweig tief verschuldet. Diese
hat dafür das Recht, als Zins den Zehnten von Konrads Gütern einzuziehen,
ließ dies aber in einer dem Ritter unbillig erscheinenden Weise tun, wogegen
Konrad höflich reklamiert.
Bei seinem Oheim dem Ritter Kunrat trat Götz 1494 als „Bube" in Dienst. Durch
ihn kam er später zum Markgrafen von Brandenburg-Ansbach.

Auktions-Katalog von C. G. Boerner CIV. Autographensammlung.
 
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