V. Theorenaufzug. 39
solche Einheitlichkeit jener Bestandtheile anerkennt, auch die scheinbar auf
künstlerischen Gründen beruhende Theilung in zwei Züge auf dem Bildwerke,
als mit der Wirklichkeit des Vorganges nicht vereinbar erklärt, warum dann
gerade bei jenem entscheidenden Thierzuge eine Ausnahme machen? Die
Kühe auf der Südseite bilden nur die Spitze, die auf der Nordseitc mit den
angeschlossenen Schafen nur das Ende des ganzen einheitlichen Thierzuges
der Theoren: dann folgen die Träger der Schaffe und Weinkrüge, die
Kitharisten und Auleten, die Arehetheoren und Syntheoren auf beiden Seiten
schliessen den ganzen Zug. Nur dann wenn man in beiden Seitenthcilen
die Zusammengehörigkeit derselben als einheitlichen Zug der Theoren fest-
hält, die attische Hekatombe dagegen fallen lässt, gewinnen erst die Musiker
ihre Stelle und Berechtigung hier als für diese Einheitlichkeit geltend. Da
nach dem Festdecrete jene Schafe und Kühe der Theoren mit dem Zuge
der Opferhekatombe gar nicht vereinigt werden konnten, wie Hesse sich dann
erklären dass man dem kurzen Opferzuge einen Musikerchor, derj grossen
länger gedehnten athenischen Hekatombe dagegen keinen gegeben hätte?
Gerade für die athenischen, speciell für die panathenäischen Pompenzügc,
sind bestimmte Heroldsgeschlechter als Musiker doch bezeugt. Die athe-
nische Hekatombe ist mit Nichten hier dargestellt! Indem gleichwohl jene
Musiker als marschaufspielende Musikanten gebildet sind, bezeichnen sie auch
den Theorenzug hier als Pompe, jedoch keinesweges als eine solche die
schon zur Opferung zieht: denn noch ist kein Wahrzeichen an den Thieren
welches bekundet dass dieselben zum Opfer hingeführt werden. Aus letzte-
rem Grunde lässt sich dieselbe nur als jene Pompe erkennen zu welcher
alle Theoren nach ihrer Ankunft in Athen gemeinschaftlich zusammentraten,
um in feierlicher Weise, unter den Klängen der Flöten und Lyren, den
Staatsbehörden die pflichtigen Lieferungsquoten vorzuführen und zu über-
geben. Das wird von den Männern bestärkt welche noch in den Carreyschen
Zeichnungen an der Spitze dieses Zuges aufbewahrt sind: denn diese kann
man nur für Kanzler und Grammateis der Archetheoren, die vierseitigen
Tafeln in ihren Händen für Diptycha mit den Verzeichnissen dessen halten,
was die Theorie an Gefällen oder sonstigen Ehrengaben und Schriftstücken
den athenischen Behörden überbringen soll.
Diese Pompe ist es zu welcher jene Urkunde aus Ol. 88,4 (Köhler, Urkk.
u. Unters. Taf. X, 9— 13, 1. 43) die Lieferung von je einer Kuh mit zweien
Schafen in der Fassung decretirt ßoü[v xal Trpoßaxct Suo d-a-j-stv es
Hava9[^vata xa |ie[Tfo&.a] a-aaaj 7rsp.-6vxov [os h x[^j tojitt^. Die unentgelt-
liche Gestellung einer solchen xpixxiua ßoap/o? d. i. ßouv xal npoßaxa 8uo zu
zu den grossen Panathenäen, wird nach der Ergänzung von Böckh (Monatsber.
d. Berl. Akad. 1853, 147) den Kleruchen zu Brea auferlegt, wobei in den
hinter es Hava&Y)vat« xa [is-fäXa dieser Urkunde folgenden Worten |>e>7TO[i.xa;
jiex]a [i}]«M5iv, möglicherweise p.sx« ij,c<XXojv, also Schafe mit feinem lang-
lokkigen Vliess stekken könnte, so ungewöhnlich dieser Ausdrukk auch sein
solche Einheitlichkeit jener Bestandtheile anerkennt, auch die scheinbar auf
künstlerischen Gründen beruhende Theilung in zwei Züge auf dem Bildwerke,
als mit der Wirklichkeit des Vorganges nicht vereinbar erklärt, warum dann
gerade bei jenem entscheidenden Thierzuge eine Ausnahme machen? Die
Kühe auf der Südseite bilden nur die Spitze, die auf der Nordseitc mit den
angeschlossenen Schafen nur das Ende des ganzen einheitlichen Thierzuges
der Theoren: dann folgen die Träger der Schaffe und Weinkrüge, die
Kitharisten und Auleten, die Arehetheoren und Syntheoren auf beiden Seiten
schliessen den ganzen Zug. Nur dann wenn man in beiden Seitenthcilen
die Zusammengehörigkeit derselben als einheitlichen Zug der Theoren fest-
hält, die attische Hekatombe dagegen fallen lässt, gewinnen erst die Musiker
ihre Stelle und Berechtigung hier als für diese Einheitlichkeit geltend. Da
nach dem Festdecrete jene Schafe und Kühe der Theoren mit dem Zuge
der Opferhekatombe gar nicht vereinigt werden konnten, wie Hesse sich dann
erklären dass man dem kurzen Opferzuge einen Musikerchor, derj grossen
länger gedehnten athenischen Hekatombe dagegen keinen gegeben hätte?
Gerade für die athenischen, speciell für die panathenäischen Pompenzügc,
sind bestimmte Heroldsgeschlechter als Musiker doch bezeugt. Die athe-
nische Hekatombe ist mit Nichten hier dargestellt! Indem gleichwohl jene
Musiker als marschaufspielende Musikanten gebildet sind, bezeichnen sie auch
den Theorenzug hier als Pompe, jedoch keinesweges als eine solche die
schon zur Opferung zieht: denn noch ist kein Wahrzeichen an den Thieren
welches bekundet dass dieselben zum Opfer hingeführt werden. Aus letzte-
rem Grunde lässt sich dieselbe nur als jene Pompe erkennen zu welcher
alle Theoren nach ihrer Ankunft in Athen gemeinschaftlich zusammentraten,
um in feierlicher Weise, unter den Klängen der Flöten und Lyren, den
Staatsbehörden die pflichtigen Lieferungsquoten vorzuführen und zu über-
geben. Das wird von den Männern bestärkt welche noch in den Carreyschen
Zeichnungen an der Spitze dieses Zuges aufbewahrt sind: denn diese kann
man nur für Kanzler und Grammateis der Archetheoren, die vierseitigen
Tafeln in ihren Händen für Diptycha mit den Verzeichnissen dessen halten,
was die Theorie an Gefällen oder sonstigen Ehrengaben und Schriftstücken
den athenischen Behörden überbringen soll.
Diese Pompe ist es zu welcher jene Urkunde aus Ol. 88,4 (Köhler, Urkk.
u. Unters. Taf. X, 9— 13, 1. 43) die Lieferung von je einer Kuh mit zweien
Schafen in der Fassung decretirt ßoü[v xal Trpoßaxct Suo d-a-j-stv es
Hava9[^vata xa |ie[Tfo&.a] a-aaaj 7rsp.-6vxov [os h x[^j tojitt^. Die unentgelt-
liche Gestellung einer solchen xpixxiua ßoap/o? d. i. ßouv xal npoßaxa 8uo zu
zu den grossen Panathenäen, wird nach der Ergänzung von Böckh (Monatsber.
d. Berl. Akad. 1853, 147) den Kleruchen zu Brea auferlegt, wobei in den
hinter es Hava&Y)vat« xa [is-fäXa dieser Urkunde folgenden Worten |>e>7TO[i.xa;
jiex]a [i}]«M5iv, möglicherweise p.sx« ij,c<XXojv, also Schafe mit feinem lang-
lokkigen Vliess stekken könnte, so ungewöhnlich dieser Ausdrukk auch sein