Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Overview
loading ...
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
XI. Eiresione der Thallophoren. Q\

6<pa<JfiaTu>v Xiveuw ■— 9jv 8k xXaoo? fazh ttj? Mopias IXaia? — xal äxpoSpuoi?
uavxotoi; TrspiapTÖuvTE?, ävTJfov efs dxpoTroXiv r?j üoXiaSt 'A&vjvaTot FlavaDrjvaia,
8uxa>? ij:£utpT][AouvTSc, stpsaicuvy) aoxa tpsps xal [xTjXa xal £$Sj?j wo die letzten
Worte guter Vorbedeutung sipsattovvj . . . p.9jXa den Anfang eines drei-
strophigen Liedes bilden, in welchem man bei Darbringung einer jeden
Eiresione ausdrükkte was für Segensgaben von der Gottheit mit derselben
man wünschte und erhoffte [Plutarch. Thes. 22. Schob Aristoph. Ritt. 720
und Plut. 1054]. Wesentlich ist es dass an dem Oelzweige zur Eiresione
der Panathenäen im Hekatombaion, die Oliven noch unreif und erst in der
Entwikkelung begriffen sind, was ebenfalls von den dxpoopuoi? otcv-oioi? gilt:
denn die Reife des Obstes tritt erst vier Wochen später mit Anfang des
Boedromion ein [Piniol, a. v. 0. S. 421. Berl. Abg. No. 328, I], daher Hip-
parch bei Strabon [1, 2, §. 3] auch sagen konnte, dass Niemand an der atti-
schen Eiresione schon Birnen und Aepfel erwarten dürfe. Dieses vereint mit
der consecrirenden Umbindung von rothen und weissen, wollenen und linnenen
Tänien, macht den Zweig zu einem geweihten Bittzweige (txöTvjpt'a), seine
Darbringung zu einem religiösen Bittgange, die Darbringer zu Schutzbittenden
in Beziehung auf die Substanz der Eiresione: es liegt in der Weihe die
Bitte an die Landesgöttin um Wachsthum, reichlichen Ertrag und vollsaftige
Reife ihrer Olivenfrucht, daneben auch der übrigen Baumfrüchte überhaupt
ausgedrükkt. Man sieht hierin einen gleichen Bittgang wiederkehren als
er der Olive wegen sechs Wochen vorher am XII Skirophorion, gerade in
der Akme des Sonnenstandes gethan war, wo die Skirophorie mit dem weissen
Schirm und dem Dioskodion aus der Burg nach dem Heiligtimme der Athena
auf Skiron zog, um von der Göttin, dem Poseidon, Helios und Zephyros,
den Schutz gegen Dörrung der jung angesetzten Olivenfrucht bei ihrer be-
ginnenden Entblössung durch die Trope der Blätter zu erbitten [Piniol. XXH. 2.
S. 238 flg. Vgl. Schob Nicandr. Ther. 678. 680]. Ueberhaupt lässt sich der
Ursprung jeder Eiresione in Attika, auf deren Eigenschaft eines Apotropaion
zurükkführen, mit welchem man von der betreffenden Gottheit die Abwen-
dung von Nothstand und Hungerzeit, und an deren Stelle eine reichliche
Gabe dessen erflehte was sich an der Eiresione befindet. Es mag wohl in
der Natur eines solchen heiligen Bittganges gelegen haben dass man den
erwählten Trägern der Eiresione die ikonische Ehre nicht zuerkannte, welche
den Kanephoren und Arrhephoren doch für ihre Liturgie wurde. Wie die
Entlehnung von jenem Gottesbaume in der Akademie und seine Ausstattung
mit consecrirenden Tänien, den Eiresionezweig zu einem heiligen machte,
bekundete seine Führung aus dem Heiligthume der Athena hier nach der
Burg zum Mutterbaume, das Festhalten des ursprünglichen Weges den die
Thallophorenpompe alle Zeiten hindurch nahm: denn die erste Thallophorie
unter Erichthonios konnte keinen anderen als diesen Weg genommen haben.
Die consecrirenden Tänien am Zweige kennt Eustathios [zu Hom. p. 1283]
und noch Statius [Thebaid. 2, 737], beide erklären sie für rothe die mit weissen
 
Annotationen