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was sie dort nicht dürfen, in die Morgenblätter rc. einsenden
werden, so kann dieß doch so schnell nicht geschehen; auch verliert
das Ganze dadurch sein authentisches Gewicht, es wird Alles ver-
worrener und unsicherer und man hat nachher um so freiere Hand,
bei einer später etwa nöthig seyenden Erklärung sie desto dreister
einzurichten, da besonders in der ersten öffentlichen Nachricht so
große Unrichtigkeiten eingemischt sind und sie in einem so obscuren
Blatt erschienen ist. Auch darin habrn Sie recht, ich schreibe nicht
an D. und K., denn es möchte leicht bcides zu scharf und zu
glimpflich ausfallen. Daß Sie aber scharf geredet haben, ist
recht gut und ich danke Jhnen auch dafiir. Kommt noch einmal
die Rede darauf zurück, so ist noch Eines, was Sie den Herren
sagen können und Was Jhnen schwerer als alles andere auffallen
wird, wenn Sie es auch in den glimpslichsten und mildesten
Worten thun; Sie dürfen sich nämlich, wie es der Wahrheit
gemäß ist, nur merken laffen, daß dieß gerade so anzusehen sey,
als ob sie, Was unter dem Siegel der Beichte ihnen anvertraut
Worden, ausgeschwatzt hätten, und daß man eigentlich aus diesem
Gesichtspunkte es bei dem Bischof und bei noch höhern Behörden
darstellen könne und im Nothfalle werde. Sie können immer so
weit gehen, denn es würde mich in der That nur ein Wort kosten,
um mich direkt in R. beklagen zu können, und der Zugang bei
den höchsten Pariser Behörden ist uns ja auch nicht verschlossen.
Das wünschte ich in der That, daß es Jhnen auch noch einge-
fallen seyn möchte, sich gleich an den Bischof zu wenden. Denn
so armselig das Jndividuum seyn mag, so hat er doch zuverlässig
durch den Standpunkt seiner Würde eine bessere Einsicht des ganzen
Verhältniffes. Mit Stolberg das ist wohl zu weit hergeholt und
geht nicht füglich. — Lieber Freund, halten Sie das Schweigen
in den letzten Tagen doch ja nicht für einen Mangel an Ver-
trauen. Jch hatte Jhnen ja so ost und noch in der letzten Zeit
gesagt, daß ich entschlossen sey — vor meiner Abreise aus Köln —
vor Ostern u. s. w. Sie wußten es ja, und so wollte ich Sie
gerade mit Tag und Stunde nicht weiter belästigen. Es scheint,
wir haben uns nicht verstanden, denn sonst würden Sie mich wohl
viel deutlicher und bestimmter gewarnt haben. Doch das ist nun
vorbei und mit allem Ueberlegen würden wir denn doch nichts
heraus gebracht haben, als daß es in Köln durchaus nicht werde
was sie dort nicht dürfen, in die Morgenblätter rc. einsenden
werden, so kann dieß doch so schnell nicht geschehen; auch verliert
das Ganze dadurch sein authentisches Gewicht, es wird Alles ver-
worrener und unsicherer und man hat nachher um so freiere Hand,
bei einer später etwa nöthig seyenden Erklärung sie desto dreister
einzurichten, da besonders in der ersten öffentlichen Nachricht so
große Unrichtigkeiten eingemischt sind und sie in einem so obscuren
Blatt erschienen ist. Auch darin habrn Sie recht, ich schreibe nicht
an D. und K., denn es möchte leicht bcides zu scharf und zu
glimpflich ausfallen. Daß Sie aber scharf geredet haben, ist
recht gut und ich danke Jhnen auch dafiir. Kommt noch einmal
die Rede darauf zurück, so ist noch Eines, was Sie den Herren
sagen können und Was Jhnen schwerer als alles andere auffallen
wird, wenn Sie es auch in den glimpslichsten und mildesten
Worten thun; Sie dürfen sich nämlich, wie es der Wahrheit
gemäß ist, nur merken laffen, daß dieß gerade so anzusehen sey,
als ob sie, Was unter dem Siegel der Beichte ihnen anvertraut
Worden, ausgeschwatzt hätten, und daß man eigentlich aus diesem
Gesichtspunkte es bei dem Bischof und bei noch höhern Behörden
darstellen könne und im Nothfalle werde. Sie können immer so
weit gehen, denn es würde mich in der That nur ein Wort kosten,
um mich direkt in R. beklagen zu können, und der Zugang bei
den höchsten Pariser Behörden ist uns ja auch nicht verschlossen.
Das wünschte ich in der That, daß es Jhnen auch noch einge-
fallen seyn möchte, sich gleich an den Bischof zu wenden. Denn
so armselig das Jndividuum seyn mag, so hat er doch zuverlässig
durch den Standpunkt seiner Würde eine bessere Einsicht des ganzen
Verhältniffes. Mit Stolberg das ist wohl zu weit hergeholt und
geht nicht füglich. — Lieber Freund, halten Sie das Schweigen
in den letzten Tagen doch ja nicht für einen Mangel an Ver-
trauen. Jch hatte Jhnen ja so ost und noch in der letzten Zeit
gesagt, daß ich entschlossen sey — vor meiner Abreise aus Köln —
vor Ostern u. s. w. Sie wußten es ja, und so wollte ich Sie
gerade mit Tag und Stunde nicht weiter belästigen. Es scheint,
wir haben uns nicht verstanden, denn sonst würden Sie mich wohl
viel deutlicher und bestimmter gewarnt haben. Doch das ist nun
vorbei und mit allem Ueberlegen würden wir denn doch nichts
heraus gebracht haben, als daß es in Köln durchaus nicht werde