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uns alles entführt, was noch zu verkaufen wari wir können jetzt
nur die Nachlese halten, die höchst ärmlich ausfällt.
Briigge, 10. Deccmber 1824.
Jch habe Dir seit meinem hiesigen Aufenthalt alle Tage
schreiben wolleni aber es ist mir keine Zeit dazu geblieben, so
sehr haben mich die Kunstsachen beschäftigt. Auch hat mich hier
ein Genter Kunstenthusiast verfolgt, derselbe Hr. Debast, der uns
sein Journal zugesandt hat.
Ueber die hiesigen und über die Genter Bilder habe ich so
viel zu schreiben, daß ich gar nicht anfangen mag. Die wahre
Herrlichkeit und höchste Freude ist und bleibt aber hier das St.
Johannes-Spital, es ist eine wahre Schatzkammer, und man sieht
jetzt alles mit so viel Bequemlichkeit und Behagen!
Brüssel, 14. Decemder.
Seit ich Dir von Brügge geschrieben, bin ich unaufhörlich
mit alter Kunst beschäftigt gewesen. Die Sammlung des Prinzen
von Oranien ist wirklich sehr bedeutend; da siehst Du die Flora
von Leonardo, einen schönen Perugin, ein Portrait, welches
Raphael zugeschrieben svird u. s. >v. und die schönen kleinen Bild-
chen mit dem heil. Stephanus von Hemmeling. Ferner wunder-
schöne Bilder, das Leben des heil. Bertin, von Roger von Brügge,
eine schöne Verkündigung von Ehck u. s. w.
Jch habe, seit ich hier in Flandern und Brabant bin, sehr
viel gearbeitet sür die Geschichte der Malerei. Um über die alten
Maler schreiben zu können, und um die Wichtigkeit unserer Samm-
lung, gegenüber dem was in dieser Art anderwärts ist, gehörig
ermessen zu können, ist diese Reise von dem höchsten Nutzen.
Gustav ist immer munter und brav, voll Aufmerksamkeit und
Zuneigung, er grüßt freundlichst. Morgen gehen wir nach Löwen
und von da über Aachen zuriick.
uns alles entführt, was noch zu verkaufen wari wir können jetzt
nur die Nachlese halten, die höchst ärmlich ausfällt.
Briigge, 10. Deccmber 1824.
Jch habe Dir seit meinem hiesigen Aufenthalt alle Tage
schreiben wolleni aber es ist mir keine Zeit dazu geblieben, so
sehr haben mich die Kunstsachen beschäftigt. Auch hat mich hier
ein Genter Kunstenthusiast verfolgt, derselbe Hr. Debast, der uns
sein Journal zugesandt hat.
Ueber die hiesigen und über die Genter Bilder habe ich so
viel zu schreiben, daß ich gar nicht anfangen mag. Die wahre
Herrlichkeit und höchste Freude ist und bleibt aber hier das St.
Johannes-Spital, es ist eine wahre Schatzkammer, und man sieht
jetzt alles mit so viel Bequemlichkeit und Behagen!
Brüssel, 14. Decemder.
Seit ich Dir von Brügge geschrieben, bin ich unaufhörlich
mit alter Kunst beschäftigt gewesen. Die Sammlung des Prinzen
von Oranien ist wirklich sehr bedeutend; da siehst Du die Flora
von Leonardo, einen schönen Perugin, ein Portrait, welches
Raphael zugeschrieben svird u. s. >v. und die schönen kleinen Bild-
chen mit dem heil. Stephanus von Hemmeling. Ferner wunder-
schöne Bilder, das Leben des heil. Bertin, von Roger von Brügge,
eine schöne Verkündigung von Ehck u. s. w.
Jch habe, seit ich hier in Flandern und Brabant bin, sehr
viel gearbeitet sür die Geschichte der Malerei. Um über die alten
Maler schreiben zu können, und um die Wichtigkeit unserer Samm-
lung, gegenüber dem was in dieser Art anderwärts ist, gehörig
ermessen zu können, ist diese Reise von dem höchsten Nutzen.
Gustav ist immer munter und brav, voll Aufmerksamkeit und
Zuneigung, er grüßt freundlichst. Morgen gehen wir nach Löwen
und von da über Aachen zuriick.