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Borchardt, Ludwig; Deutsche Orient-Gesellschaft [Hrsg.]
Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Abusir: 1902 - 1904 (Band 1): Das Grabdenkmal des Königs Ne-User-Re' — Leipzig, 1907

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https://doi.org/10.11588/diglit.36919#0144
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Iß2

Grabdenkmal des Königs Ne-user-re\

weißen Gipsstuckes überzogen sind (A, 86). Sie könnten von einer Mumienhülle oder ähn-
lichem herrühren'.
Dann folgen weitere Haut- und Leinwandstücke (A, 87), der Fuß eines hölzernen Tischchens
(A, 88, wie A, 73), 2 innen weiß getünchte Holzbrettchen von einem Kasten (A, 89), sie sind
auf Gehrung geschnitten, ein weiteres Holzbruchstück (A, 90), der halbrunde Griff eines Bohrer-
modells (A, 91), ein kleines Feuersteinmesser (A, 92), Bruchstücke von Alabastergefäßen
(A, 93, 94), 2 mit Goldblatt beklebte kleine Holzstückchen (A, 93) und wiederum Gipsstuck
mit Leinwandeinlage (A, 96, wie A, 86).
Im schmalen Gang zwischen Pfeiler und Ostwand lagen Bruchstücke von Krugverschlüssen
aus Nilschlamm. Auf einigen sind Siegelabdrücke. Unter diesen ist der wichtigste der,
welcher auf dem großen Krug (Abb. 113, 1) noch fest ansaß. Er zeigt den Namen des
Men-ke w-hor, eines Nachfolgers des Ne-user-re', der an das Ende seiner, der fünften Dynastie
gehört.
Wir lasen darauf das folgende:

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,das Haus

Ein anderer Siegelabdruck trägt den Namen einer Lokalität ^
des Ne-user-re'", vielleicht derselben deren Name schon von Perring^ auf einem Blocke
unserer Pyramide gefunden wurde. Es dürfte wohl unser Totentempel sein''.
Dazwischen lag wieder ein Alabastertäfelchen für die heiligen Öle (A, 97, Abb. 111, 2), wie
schon eines (A, 69) gefunden war. Dies zweite Exemplar hat die Namen der Öle unter
den sieben Näpfchen:


B^

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B^


B^

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3

B-

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O B=3

d. h. die Salben oder Öle: „Festgeruch, Lobespreis, . . ., . . ., . . bestes Cedernharz,
bestes Libysches".

Dann folgen wieder Alabasternäpfchen (A, 98—110, wie A, 17), ein Gefäß (A, 111, wie
A, 13), wieder 2 Näpfchen (A, 112—113, wie A, 17), ein Knäuel Leinwand (A, 114), ein
Alabastergefäß mit Hals (A, 113, Abb. 110,3), nochmals eine Reihe von Schälchen (A 116 —129, wie
A, 17), ein Krug aus demselben Material (A, 130) wie bereits erwähnte Exemplare (A 16),
aber mit Einschnürungen, wieder die Schälchen (A, 131 —137, wie A, 18). Dann lag darunter
die vierte Kanope (A, 138, Abb. 11 2) ohne Deckel, Fetzen Leinwand mit Stuck (A, 139, wie A, 86),

1) Vgl. die Maske im Grabe des Weserke'Fonch (S. 114, Abb. 92).
2) a. a. O. III, gegenüber S. 17, K.
ß) Danach scheinen Pyramide und Tempel besondere Namen gehabt zu haben, was nicht zu verwundern ist, wenn
man bedenkt, daß die späteren Ägypter sogar die einzelnen Türen der Tempel mit besonderen Namen bezeichneten.
 
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