Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Metadaten

Borchardt, Ludwig; Deutsche Orient-Gesellschaft [Editor]
Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Abusir: 1902 - 1904 (Band 5): Das Grabdenkmal des Königs Nefer-Ir-Ke-Re — Leipzig, 1909

DOI Page / Citation link:
https://doi.org/10.11588/diglit.30508#0042
Overview
Facsimile
0.5
1 cm
facsimile
Scroll
OCR fulltext
30

Grabdenkmal des Königs Nefer-u*-ke3-re'.

Vereinigung* binden (Abb. 29), ferner von Reihen von Gottheiten oder personifizierten Be-
griffen und Lokalitäten, welche Gaben bringen (Abb. 30). Auch fehlen die gewöhnlichen
menschlichen Opferträger (Abb. 31) nicht, ebensowenig wie die Darstellungen aufgehäufter
Opfergaben und die übliche Opferliste (Abb. 32).
So dürftig diese Reste der Ausschmückung sind, so können wir doch etwas für die
Lokalisierung der Bilder in den Totentempeln daraus lernen. Es fehlen unter den Funden des
Nefer-ir-ke3-re' vollständig die Kriegsdarstellungen und die Abbildungen der Grundsteinlegung usw.
Der Nischensaal und der „intimere" Totentempel, um die es sich ja hier bei den Kalkstein-
reliefs aus dem Nefer-ir-ke3-re' nur handeln kann, waren also geschmückt: mit Darstellungen des
Königs im Verkehr mit den Göttern, mit Götterprozessionen und außerdem mit den auch in


Abb. 32: Bemalte Kalksteinreliefs. Fragmente von Opfergaben und von der Opferliste.

Privatgräbern vorkommenden Reihen von Gabenbringenden sowie mit den Opfergaben selbst
und mit dem Verzeichnis derselben. Eine ähnliche Anordnung der Bilder haben wir dann auch
im S'aßhu-re "Tempel gefunden.
Weg zum Allerheiligsten. Der südliche Teil des Kalksteinbaus, der den Weg vom
Nischensaal zum Allerheiligsten (d, 2, 3) enthält, ist der besterhaltene. Das Pflaster und die
unterste Schicht der Wände sind noch fast intakt. Es ist also kein Wort über diesen klaren
Befund zu verlieren, der Grundriß gibt alle wissenswerten Details.
Allerheiligstes. Das Gleiche könnte vom Allerheiligsten gelten, wenn hier nicht einige
Einzelheiten, die aus dem Grundriß nicht hervorgehen, besonders hervorzuheben wären. Zuerst
die Scheintür, von der wir zwei Blöcke aus rot-buntem Granit haben, welche uns ihre Profilie-
rung geben (Abb. 33). Sie zeigen nur das Mittelstück. Man kann also danach nicht feststellen,
ob hier, wie man in einem königlichen Totentempel erwarten sollte, die charakteristische seit-
liche Lisenenarchitektur der sog. Prunkscheintore, welche den königlichen Palast wiedergeben
 
Annotationen