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Borchardt, Ludwig; Deutsche Orient-Gesellschaft [Hrsg.]
Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Abusir: 1902 - 1904 (Band 5): Das Grabdenkmal des Königs Nefer-Ir-Ke-Re — Leipzig, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.30508#0084
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70

Grabdenkmal des Königs Nefer-ir-ke3re'.





von Vorüberziehenden verloren worden sind. Eine kurze Aufzählung dieser Gegenstände
wird genügen:
ein Oberteil eines aus Holz von Ficus svcomorus geschnitzten und bemalten Fransen-
ornaments , vielleicht von
einem Totenbett, wie sie
im mittleren Reiche üb-
lich waren ^ (Berl. Mus.
No. 18183, Abb. 77),
ein kleines weißes Skara-
bäoid mit Ornament in
Doppellinien, etwa aus
Hyksoszeit,
eine kleine Kalksteinfigur
eines Dämonen mit Hör-
/m t n/r i\T Abb. 77: Hölzernes Fransenornament
nem (Berl.Mus. Nl. 18175! von einem Totenbett(?).
Abb. 78), wie er Z. B. auf (Original im Berl. Mus. No. 18183.)
den sogenannten Zauber-
stäben aus dem m. R. auch er-
scheint,
eine roh aus Nilschlamm geknetete
und bunt angemalte liegende Katze,
die ihre Jungen säugte (Berl. Mus.
Nr. 16725, Abb. 79),
ein hölzerner Möbelfuß mit der Figur
eines Bes (Berl. Mus. Nr. 18174),
Abb. 7$: Liegende Katze, ihre Jungen säugend, aus. bemaltem
Topfscherben mit der für die 18. Dy- Nilschlamm.
nastie charakteristischen kreidigen (Ongmni im Berl. Mus. No. 16725.)
blauen Bemalung, endlich
viele Fayenceperlen.
Aus der Zeit der Zerstörung des Kalksteinbaues des Tempels
fehlen natürlich nicht die sich in allen Pyramidenfeldern häufig finden-
den Holzschlägel der Steinhauer. Ihre FornF ist zu bekannt, als daß
hier noch einmal ein Beispiel davon abzubilden wäre. Merkwürdig
sind aber Reste von Abdrücken in Gips, die über alten Hieroglyphen
genommen sind (Berl. Mus. Nr. 18176, Abb. 80). Es sieht fast so
aus, als habe hier ein Handwerker aus der ägyptischen Renaissance-
periode sich Muster „nach der Antike" geholt. Im Totentempel des
S'aTu-re' fanden sich später sichere Spuren dieser Art von Kunst-
übung. Während hier beim Nefer-ir-ke3-re' nur einige Hieroglyphen,
nämlich abgeformt sind, und man hier noch annehmen

Abb. 80: Alter Gipsabguß hiero-
glyphischer Zeichen.
(Original im Berl. Mus.
No. 18176.)

Abb. 78 Bemaltes Kalk-
steinfigürchen eines ge-
hörnten Dämonen.
(Original im Berl. Mus.
No. 18175.)

1) Vgl. das schöne Beispiel im Kairener Museum.
2) S. z. B. Ne-user-re', Abb. 133.
 
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