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Borchardt, Ludwig; Deutsche Orient-Gesellschaft [Hrsg.]
Ausgrabungen der Deutschen Orient-Gesellschaft in Abusir: 1902 - 1904 (Band 5): Das Grabdenkmal des Königs Nefer-Ir-Ke-Re — Leipzig, 1909

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https://doi.org/10.11588/diglit.30508#0085
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Abschnitt V: Späteres.

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könnte, daß es sich nur um eine aus einer Grabwand ausgefallene Gipsflicke handle, haben
sich im S'adiu-re'-Tempel ein schöner Falkenkopf und Hieroglyphen aus der Königstitulatur
in Gipsrelief gefunden, an deren Rändern deutlich zu sehen ist, daß sie aus einer über den
alten Originalreliefs genommenen negativen Form ausge-
gossen sind. Es bleibt also nur die Deutung übrig, daß
es alte Gipsabgüsse zu Studienzwecken sind.
Fine trogartig ausgehöhlte Kalksteinplatte mit Aus-
lauf, vielleicht noch nicht fertig (Abb. 81), dürfte ihre Ent-
stehung auch der Zeit der Zerstörung des Tempels ver- Abb. 81: Roher Kafksteintrog mit Auslauf,
danken.
Nachdem bereits hohe Schuttschichten über dem zerstörten Bau lagen, haben sich auf
seiner Stätte, dicht an der Pyramide (a, 2), koptische Christen angebaut. Von ihren rohen,
z. T. auch bemalten Krügen sind reichliche Scherbenmengen auf uns gekommen. Eine solche
Scherbe (Berl. Mus. P. 11216) hat einer dieser Frommen dazu benutzt, sich auf ihr mit unge-
schlachten Schriftzügen die Namen der Apostel zu notieren:
Ope: :
H.LA.^aaut////
qM: AHi.iV///
A&.p: -e-u). Ao////
croA: jumc:
jH2or.-e-eoc////
.n^:H,o:&oc:n////
ÄÄM : :
CH* . JUHAH : IMm :
üH: H.oir: :
IHC : Kaep! : LA I THC
Die arabische Epoche ist durch eine kleine Tabakspfeife aus Knochen, einen halben beim
Baden benutzten Frottierstein und durch ein Paar Kupfermünzen vertreten.
 
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