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Braun, Joseph
Das christliche Altargerät in seinem Sein und in seiner Entwicklung — München, 1932

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https://doi.org/10.11588/diglit.2142#0007

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VORWORT

DIE vorliegende Arbeit bildet eine Ergänzung und einen Abschluß zweier
früher von mir veröffentlichten Werke, von denen eines, ein einbändiges,
1907 unter dem Titel »Die liturgische Gewandung im Occident und Orient«,
das andere, ein zweibändiges, 1924 unter dem Titel »Der christliche Altar* er-
schien. Sie verdankt ihr Entstehen einer Anregung seitens Seiner Heiligkeit
Papst Pius' XI. Zwar hatte ich schon bei Bearbeitung des zweiten der beiden
vorgenannten Werke die Absicht, im Anschluß an dieses auch noch ein die
Geschichte des christlichen Altargerätes behandelndes zu schreiben, jedoch mit
Rücksicht auf mein hohes Alter, das mir die Möglichkeit seiner Vollendung
zweifelhaft machte, wie auch im Hinblick auf die kaum überwindlichen Schwie-
rigkeiten, die sich voraussichtlich seiner Drucklegung entgegenstellen würden,
auf ihre Ausführung nach längerer Überlegung verzichtet. Wenn ich sie dann
jedoch ungeachtet aller Bedenken wieder aufnahm, an ihre Verwirklichung
herantrat und sie trotz mancher zum Teil sehr ernsten Hemmnisse durchführte,
dann war dafür entscheidend ein diesbezüglicher Wunsch des Heiligen Vaters
und der Segen, mit dem Seine Heiligkeit denselben begleitet hatte. Jedoch war
es mir zu meinem lebhaften Bedauern bei allem Bestreben, den Fortschritt des
Werkes zu fördern, nicht möglich, dieses zum goldenen Priester]ubiläum des
Heiligen Vaters, wie ich es gehofft hatte, zu vollenden, da eine schwere, viele
Monate sich hinziehende Erkrankung, die sogar überhaupt seine Fertigstellung
durchaus zweifelhaft erscheinen ließ, das vereitelte. Als Jubiläumsgabe es Sei-
ner Heiligkeit darzubringen, war mir damit leider nicht gegeben.

Ziel des Werkes war für mich das gleiche wie bei den beiden ihm vorausgehen-
den. Es sollte nicht eine bloße Materialiensammlung, lediglich eine Zusammen-
stellung der das Altargerät betreffenden Angaben in den literarischen Quellen und
ein beschreibendes Verzeichnis der wichtigsten der aus vergangenen Zeiten noch
vorhandenen Altargeräte, sondern eine möglichst vollständige wissenschaftliche
Verarbeitung des zur Zeit vorliegenden literarischen und monumentalen Quellen-
materials sein, sachlich darbieten, was sich mit Sicherheit oder mehr oder weni-
ger Wahrscheinlichkeit an wirklichen Ergebnissen aus diesen hatte gewinnen
lassen. Das Quellenmaterial der älteren Zeit wurde, soweit es zugänglich war,
möglichst vollständig verarbeitet, das ungemein reichliche des späteren Mittel-
alters und der nachmittelalterlichen Zeit mit Auswahl, jedoch in einem den
Zielen des Werkes entsprechenden, wenigstens alles Wichtige und Bedeutungs-
volle berücksichtigenden Umfang. In welch ausgiebigem Ausmaß das schrift-
liche Quellenmaterial herangezogen wurde, zeigen die dem Text beigefügten
Fußnoten; von der Fülle der Altargeräte aus früherer Zeit, auf die in der Arbeit
als Belege hingewiesen wird, gibt ein Bild das erste der dem Werk angehängten
beiden Verzeichnisse, aus dem zugleich erhellt, daß außer deutschen — das
Wort im weitesten Sinne genommen — reichlichst auch außerdeutsche, italieni-
sche, englische, spanische, niederländische, französische und nordische heran-
gezogen wurden. Gern hätte ich die Angaben aus den schriftlichen Quellen, zu-
mal den Inventaren, wie auch die Hinweise auf die Monumente noch um zahl-
 
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