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Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg [Hrsg.]
Das Hamburgische Museum für Kunst und Gewerbe: dargestellt zur Feier des 25jährigen Bestehens von Freunden und Schülern Justus Brinckmanns — Hamburg, 1902

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https://doi.org/10.11588/diglit.53061#0081

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PRÄHISTORISCHES
UND ETHNOGRAPHISCHES

DAS Museum für Kunst und Gewerbe sieht seine
Aufgabe darin, nicht nur von einem beschränkten
technisch - stilistischen Standpunkte aus seine Samm-
lungen zu vervollständigen, sondern diesen den kultur-
geschichtlichen Untergrund zu geben. Wenn auch das
in der Einleitung des „Führers durch die Sammlungen“
umrissene Ideal einer kulturgeschichtlichen Anordnung
aus räumlichen Gründen noch nicht hat durchgeführt
werden können, so ist doch die Hauptsache vorhanden:
das dazu nötige Material. Wie sorgfältig auserlesen
und umfassend dieses zusammengebracht ist, zeigen die
Übersichten über die einzelnen Gruppen des Museums.
Wie solide bereits der Untergrund angelegt ist, das wird
jeder, der sich mit Prähistorie und Ethnographie be-
schäftigt, vielleicht nicht ohne Neid, anerkennen müssen.
Eine reinliche Trennung eines nach den im „Führer“
angedeuteten Gesichtspunkten arbeitenden Museums für
Kunst und Gewerbe von vorgeschichtlichen und ethno-
graphischen Sammlungen ist unmöglich. Wer die Klei-
dung, den Schmuck, die Geräte, die Waffen u. s. w. in
ihrer kulturgeschichtlichen Entwicklung darstellen will,
der muss folgerichtig ab ovo beginnen, der muss an-
fangen mit den ersten Regungen und Äusserungen, der
braucht zum Vergleiche, auch in technischer Hinsicht,
die Erzeugnisse nicht nur der diplomierten Kulturvölker,
er darf auch die „roheren“ Völker, die „Wilden“ nicht
vergessen. So festigt denn nebenbei das Museum für
Kunst und Gewerbe das Resultat, das das Studium der
Menschenkunde schon lange ergeben hat, die Einsicht
der Unmöglichkeit einer haarscharfen Scheidung zwischen
Natur- und Kulturvölkern, dagegen vielmehr das Vor-
 
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