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Brunn, Heinrich von
Geschichte der griechischen Künstler (Band 2): Die Maler. Die Architekten. Die Toreuten. Die Münzstempelschneider. Die Gemmenschneider. Die Vasenmaler — Stuttgart, 1889

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https://doi.org/10.11588/diglit.4969#0459
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Alphabetisches Verzeichniss.

449

Rothe Figuren finden sich auf 2) einer Amphora, jetzt in Berlin (N. 1754):
Herakles, mit dem Löwenfell über dem kurzen Chiton bekleidet, hält wegeilend
den Dreifuss gefasst, den ihm Apollo, bekleidet mit kurzem Chiton und den
Bogen in der Linken haltend, zu entreissen sucht. Hinter diesem erscheint
Artemis, langbekleidet in doppeltem Gewände, in der Rechten einen arabesken.-
artigen Zweig haltend; hinter Herakles Athene, vollständig gerüstet, beide in
ruhiger Stellung. R-. Zwei Ringergruppen, die eine im Beginne des Kampfes,
die andere in einem vorgerückten Momente, wo der eine Ringer seinen Gegner
bereits in die Höhe gehoben hat: zwischen beiden Gruppen am Boden eine
Amphora, in der Höhe ein aufgehängtes Gewand. Als Kampfrichter erscheint
hinter der ersten Gruppe ein Jüngling in weitem über das Hinterhaupt ge-
zogenen Mantel. In der Rechten hält er einen langen Stab, in der Linken eine
Granatblüthe. Unter jeden der Henkel ist ein vorwärts gebückter kauernder
Hase gemalt. Die Inschrift ANJOKIAESErOESEN ist um den Fuss herum
eingravirt: Mus. etr. de Canino n. 1181; Gerhard Trinksch. und Gef. T. 19—20;
Panofka Vasenbildner T. 3, 1—2. — 3) Amphora, jetzt im Louvre: Kampf zweier
Krieger in Gegenwart von Hermes und Athene. R. Apollo Citharoedus auf
einem Sessel, der auf einer durch zwei Stufen gebildeten Tribüne steht; auf
jeder Seite ein langbekleideter Mann, auf seinen Stab gestützt und eine Blume
in der Hand haltend. Die Inschrift, wie N. 2: Mus. etr. de Canino n. 1381;
[Dubois Vases de Canino n. 79].

Schwarze und rothe Figuren finden sich auf 4) einer Amphora, einst
in E. Braun's Besitz. Schwarz: der bärtige Dionysos zwischen zwei Satyrn
und zwei Bacchantinnen; R. roth: Apollo zwischen Artemis und Leto, zu denen
sich Ares gesellt. Auf den Henkeln findet sich die Zahl XXXIV, auf dem Fusse 659
ANJOKlzlESErOIESEN gravirt: Bull. 1845, p. 25. — 5) Eine grosse in Chiusi
gefundene und im Museum Casuccini aufbewahrte Schale ist im Innern ohne
Figuren. Aussen scheiden sich in scharfer Linie unter den Henkeln das schwarze
und das rothe Feld; so dass von der an beiden Henkeln wiederkehrenden Gruppe
zweier Krieger im Kampfe über einen Gefallenen je einer schwarz, der andere
roth ist; der Gefallene liegt in beiden Gruppen auf der Seite des schwarzen
Kämpfers, und nur der Schild, der in das andere Feld herüberreicht, ist roth.
Weiter finden sich zwischen diesen Gruppen je zwei grosse Augen, und zwischen
denselben einerseits fschwarz) zwei Bogenschützen in eng anliegender Kleidung,
mit Bogen und Pfeil in den Händen, im Gespräch mit einander, zwischen ihnen
ein Baum und hinter dem einen . . AOKIAESE . Ol. ■ (>:). Zwischen den Augen
der andern Seite erscheint (roth) ein Bogenschütz, in enger Kleidung, ohne
Kopfbedeckung, Bogen und Kücher an der Seite tragend und mit der Trompete
das Zeichen zum Kampfe gebend. Auf der Seite der rothen Figuren ist Einiges
in dunkelrother Farbe aufgesetzt: Bull. d. Inst. 1838, p. 74, 83—84; nach dem
Original von mir berichtigt. — Mir unbekannt ist eine Amphora des Gampana'-
schen Museums, von welcher Birch (Pottery II, p. 46) spricht; sie soll in schwarzen
Figuren auf weissem Grunde Nereiden und Amazonen darstellen; der Name
finde sich auf dem Fusse und werde dadurch (?) verdächtig.

Aon.

Die Deutung der Inschrift einer figurenlosen Schale des gregorianischen Museums

Brunn, Geschichte der griechischen KünsUer. II. 2. Aufl. 29
 
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