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Harriot, Thomas; Bry, Theodor de [Hrsg.]; Wechel, Johann [Bearb.]; Bry, Theodor de [Bearb.]; Feyerabend, Sigmund [Bearb.]
America ([1]): Wunderbarliche/ doch Warhafftige Erklärung/ Von der Gelegenheit vnd Sitten der Wilden in Virginia: wel-che newlich von den Engelländern/ so im Jar 1585. vom Herrn Reichard Greinuile/ einem von der Ritterschafft/ in gemeldte Landschafft die zu be-wohnen geführt waren/ ist erfunden worden/ In verlegung H. Walter Raleigh/ Ritter vnd Ober-sten deß Zinbergwercks/ ... — Franckfort am Mäyn: bey Johann Wechel, 1590 [VD16 ZV 28331]

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https://doi.org/10.11588/diglit.51535#0032
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-4 Eume Erklärung
gefunden wirdt: ZtemKalckauß Vstern vnnd andern gebrenntettSchalmge-
macht/nach deren branch/wclche in der; Inseln Tenet vnd Shepi/ vnd andern or-
ten in Engelland wohnen: Dannsolcher Kalck ist so gut /als einer/erfunden wor-
den. Man finde derVstern Schalen an viel orten dieser Landschafft ein grosse an-
zahl. Vber das ist an dem Vfer deß Meers ein außlauffend Wasser / welches viel
Meil Wegs lang/vnd drey oder vier brcyt ist/welchs boden ein halben/oder auffdas
höchst ein gantzen Schuch mir Wasser bedeckt.
Von den Steinen hab ich noch diß zu melden/daß einer vom Adel außvnse-
rer gesellschafft bey iro. Meil Wegs vö vnserm Schloß/an cinerscirm eins Bergs/
nahe bey dem Waffer/ein grosse Ader eines sehr harten Felsen ankroffcn hat.
Don der Datur vnd Sitten der Wilden.
Nunistzumbcschl lßkurhüch Wilden Natur vnd Sitten zu
reden / dann wir von diesem stück auffein andere zeit weitleuffnger zu schreiben be-
dacht seind: Ietzundt wil ich euch allem anzeigen/ daß wir/ die da wohnen werden/
vns keiner gefahrnoch vnfreundtschafft gegen ihnen zu versehen haben: sondern sie
werden viel mehr vne fürchten vnd in ehren halten-
Mitten vwb den Leib legen sie em schlechten Mantel außHirschhäut gcma-
chct/sonst sind sic aller nackende: An grosse sind sie einander vngleich/ wie auch wir
in Engelland: Sie haben durcbauß keine Wehren von Eyscn oder Stahl / vns zu
beschädigen/ wissen auchmcht/ wiemandieselbige machensol: Ihre Waffen sind
nur Bogen außHasclstauden/vnd Pfcyl von Rören/ darnach hültzine ebne Blö-
cher einer Elen lang: Den Leib zu verwahren haben sie nickts/ als Tartschenvon
Baumrinden gcmacht/vnd ein rüsinng von stecken mit Faden durchwebt.
^hre Statte sind klein/nahe bey dem Meer gclegcn/vnd wenig/ deren etliche
zehen vnd ZwölffHäuser haben/etliche zwentzig: Die größte/ so wir gesehen haben/
war nicht vber drcyffig Hauser groß: Die Mauren seind von Rinden gemacht/so
n'it Pfalen zusammen gepackt / odcrallcin von pfalen/ so nahe bcysammeniu die
Erden gesteckt sind.
Die Hauser werden mit stangen gebawt/ so oben zu in die runde gebogen sind/
vnd eben auffdie weiß zusammen gefügt/wieman die gewölbte Gäng in Engellän-
dischen Gärten pflegt zu machen: sind in vielen Stätten mit Rinden bedeckt/in et-
lichen aber mit Matten/die den mehrer» theil auß Bintzen geflochten werden/von
Dem obern theil an deß Hauses biß zu vnderst: sie sind gemeinlich zweymalsolang/
als siebrcyt seind/bißweilen ir.vnd i6.Engettändische Elen/wiewol wir etliche gese-
h i yaben/dic deren länge bey r^ Engelländtsche Elen erreicht hat.
An etlichen orten hat der Weroans oder Fürst nur eine Statt in seinem ge-
walt/anderswo zwo oder drey / etwa auch sechs/ acht/ oder mehr: Der mächtigste/
mit dem wir zu thun haben gehabt / hatte nit mehr dann achtzehen vnter seinem ge-
biet/auß welcher; er allff das höchst siben oder achthundert ms Feldt hette zusinnen
bringen
 
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