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1110 Vogt des Klosters Obermünster in Regensburg war. Der letzte — Ulrich genannt — kehrte von einem Kreuz-
zug (1217) nicht mehr zurück. Die Burg fiel an die Herzöge von Bayern, welche hier ein eigenes Amt bildeten. Nach
wiederholtem Besitzerwechsel kam es in die Hände der Pfalzgrafen. 1634 wurde es durch die Schweden unter Oberst
Hasler belagert, konnte aber nicht genommen werden. Nach dem Dreißigjährigen Kriege wurde die Burg dem Verfall
überlassen! Der Pfleger Valentin Braun (1644—1650) ließ aus Eigennutz die Dächer abtragen und veranlaßte so
hauptsächlich den raschen Verfall. Trotz der bereits gewordenen Vernichtung beherrscht die Ruine wegen ihrer pracht-
vollen Lage noch das ganze Gebiet, und es wäre nur zu begrüßen, wenn an Velburg mehr Erhaltungsarbeit getrieben
würde.
Südöstlich von Velburg schützt den Übergang von der Bils zur Laaber Hohenfels. Der etwa 15m hohe Turm
ragt stolz ins Land. Die Herren von Hohenfels saßen hier einst. Bereits um 1200 tritt ein Konrad von Hohenfels in einer
im Kloster Reichenbach ausgestellten Urkunde auf. Ein Albrecht von Hohenstein trug 1366 die Burg und die Stadt
der Krone Böhmens als Lehen auf. Seine Söhne Hilpolt und Albrecht der Jüngere, mit denen das Geschlecht im
Mannesstamme erlosch, verkauften 1375 Feste und Städtchen um 12000 Goldgulden an Psalzgraf Ruprecht I. Gegen
Ende des 14. Jahrhunderts starb Hilpolt. Im Jahre 1418 folgte seine Tochter, die mit Hans von Seckendorf verheiratet
war. Mit dieser erlosch das
Geschlecht auch in weiblicher
Linie. Nach der Schlacht am
Weißen Berge fiel mit ande-
ren oberpsälzischen Gebieten
auch Hohenfels an Kurfürsten
Max I. von Bayern, der es am
30. September 1631 seinem
Feldherrn Tilly gegen ge-
ringe Zahlung als Afterlehen
überließ. 1799 wurde Hohen-
fels wieder mit Bayern ver-
einigt. Im Sommer 1903
wurde ein Teil des Turmge-
mäuers durch Blitzstrahl her-
abgeschleudert. Besondere
Erhaltungsarbeiten wurden
nicht durchgeführt.
In Parsberg ist ein gro-
ßes wohlerhaltenes Schloß zu
bewundern. Die Burg mit der
Schloßkapelle ist ein Bau des
13. Jahrhunderts, während
die beiden Türme, die mit den
zwiebelförmigen Kuppeln
weit ins Land grüßen, erst
Mitte des 16. Jahrhunderts
entstanden sind. Erstmals er-
Bischof von Regensburg war (1296
VÜ5 lESUKüLL 70K Ibl NKIKklN.
wähnt wird Parsberg um
1205, und zwar als „Bartes-
berch". 1224 wird es bereits
Parsberg genannt. 1730 er-
losch das Geschlecht der Pars-
berger. Der Besitz kam an
die verwandten Grafen von
Schönbrunn, die ihn 1792 um
400000 Gulden an Bayern
abtraten. Die Burg wurde im
Dreißigjährigen Kriege von
den Schweden zerstört. Die
unteren Räume des Schlosses
bergen heute die Räume des
Amtsgerichts.
In unmittelbarer Nähe
von Parsberg erhebt sich
Lupburg, das in dankens-
werter Weise wieder herge-
stellt wurde. Gründer von
Lupburg kann ein Ludwicus
de Loupurc, der Mitte des
12. Jahrhunderts genannt
wird, gewesen sein. Das Ge-
schlecht erlosch aber bereits im
14. Jahrhundert mit Konrad
von Lupburg und seinem
Bruder gleichen Namens, der
1313). Das Besitztum erbte das Hochstift zu Regensburg. 1359 kam Lupburg
als Pfand an die Parsberger, und erst 1572 lösten die Pfalzgrafen von Neuburg, denen Lupburg durch den Kölner
Spruch 1505 zugesallen war, es wieder ein. Die Burg ist heute ein Schmuckkästchen des ganzen Laabertales.
Zwischen Velburg und Parsberg liegt die Adelburg, eine der höchstgelegenen Burgen der ganzen Oberpfalz.
Der Erbauer dieser schönen Burg wird wohl Engelhard von Adelburg gewesen sein, der 1180 erstmals erscheint. 1246
verfügt bereits Graf Heinrich Raspe von Thüringen über Adelburg, die danach die Hohenstaufen und später die
Herzoge von Bayern in Besitz haben. Die Adelburg ist nuu schon nahezu 400 Jahre ein Trümmerhaufen, und wie
von so vielen Nordgauburgen wurden die Steine der Ruine vom Landvolk der Gegend benutzt. Das Rokokokirchlein
Mariahilf beim nahen Pfarrdorf Batzhausen ist nachweislich zum größten Teile aus Steinen der Adelburg erbaut worden.
Näher Regensburg liegt Laaber, die Stammburg der Herren von Laaber. Wernherr I. von Laaber tritt bereits
1118 bei der Gründung des Klosters Reichenbach auf. Mit Hadanar VII., Domdechant in Salzburg, erlosch 1475
das Geschlecht. Die Burg ist eine Anlage des 12. Jahrhunderts, die aber später wiederholt Umbauten durchmachte
und im 18. Jahrhundert verfiel. 1720 wurden die Türme und Ende des 18. Jahrhunderts wurde auch der Bergfried
abgetragen. Erst seit 1904 nimmt sich der bayerische Staat dieses Kleinodes des Laabertales an und sorgt vor weiteren
Beschädigungen.
Südlich von Laaber ist die eigenartige, im 14. Jahrhundert entstandene Burg Loch, eine sogenannte Höhlen-
burg. Diese befand sich seit 1400 im Besitz der Rammelsteiner. Ein Teil des Wohnbaues war in einer natürlichen
1110 Vogt des Klosters Obermünster in Regensburg war. Der letzte — Ulrich genannt — kehrte von einem Kreuz-
zug (1217) nicht mehr zurück. Die Burg fiel an die Herzöge von Bayern, welche hier ein eigenes Amt bildeten. Nach
wiederholtem Besitzerwechsel kam es in die Hände der Pfalzgrafen. 1634 wurde es durch die Schweden unter Oberst
Hasler belagert, konnte aber nicht genommen werden. Nach dem Dreißigjährigen Kriege wurde die Burg dem Verfall
überlassen! Der Pfleger Valentin Braun (1644—1650) ließ aus Eigennutz die Dächer abtragen und veranlaßte so
hauptsächlich den raschen Verfall. Trotz der bereits gewordenen Vernichtung beherrscht die Ruine wegen ihrer pracht-
vollen Lage noch das ganze Gebiet, und es wäre nur zu begrüßen, wenn an Velburg mehr Erhaltungsarbeit getrieben
würde.
Südöstlich von Velburg schützt den Übergang von der Bils zur Laaber Hohenfels. Der etwa 15m hohe Turm
ragt stolz ins Land. Die Herren von Hohenfels saßen hier einst. Bereits um 1200 tritt ein Konrad von Hohenfels in einer
im Kloster Reichenbach ausgestellten Urkunde auf. Ein Albrecht von Hohenstein trug 1366 die Burg und die Stadt
der Krone Böhmens als Lehen auf. Seine Söhne Hilpolt und Albrecht der Jüngere, mit denen das Geschlecht im
Mannesstamme erlosch, verkauften 1375 Feste und Städtchen um 12000 Goldgulden an Psalzgraf Ruprecht I. Gegen
Ende des 14. Jahrhunderts starb Hilpolt. Im Jahre 1418 folgte seine Tochter, die mit Hans von Seckendorf verheiratet
war. Mit dieser erlosch das
Geschlecht auch in weiblicher
Linie. Nach der Schlacht am
Weißen Berge fiel mit ande-
ren oberpsälzischen Gebieten
auch Hohenfels an Kurfürsten
Max I. von Bayern, der es am
30. September 1631 seinem
Feldherrn Tilly gegen ge-
ringe Zahlung als Afterlehen
überließ. 1799 wurde Hohen-
fels wieder mit Bayern ver-
einigt. Im Sommer 1903
wurde ein Teil des Turmge-
mäuers durch Blitzstrahl her-
abgeschleudert. Besondere
Erhaltungsarbeiten wurden
nicht durchgeführt.
In Parsberg ist ein gro-
ßes wohlerhaltenes Schloß zu
bewundern. Die Burg mit der
Schloßkapelle ist ein Bau des
13. Jahrhunderts, während
die beiden Türme, die mit den
zwiebelförmigen Kuppeln
weit ins Land grüßen, erst
Mitte des 16. Jahrhunderts
entstanden sind. Erstmals er-
Bischof von Regensburg war (1296
VÜ5 lESUKüLL 70K Ibl NKIKklN.
wähnt wird Parsberg um
1205, und zwar als „Bartes-
berch". 1224 wird es bereits
Parsberg genannt. 1730 er-
losch das Geschlecht der Pars-
berger. Der Besitz kam an
die verwandten Grafen von
Schönbrunn, die ihn 1792 um
400000 Gulden an Bayern
abtraten. Die Burg wurde im
Dreißigjährigen Kriege von
den Schweden zerstört. Die
unteren Räume des Schlosses
bergen heute die Räume des
Amtsgerichts.
In unmittelbarer Nähe
von Parsberg erhebt sich
Lupburg, das in dankens-
werter Weise wieder herge-
stellt wurde. Gründer von
Lupburg kann ein Ludwicus
de Loupurc, der Mitte des
12. Jahrhunderts genannt
wird, gewesen sein. Das Ge-
schlecht erlosch aber bereits im
14. Jahrhundert mit Konrad
von Lupburg und seinem
Bruder gleichen Namens, der
1313). Das Besitztum erbte das Hochstift zu Regensburg. 1359 kam Lupburg
als Pfand an die Parsberger, und erst 1572 lösten die Pfalzgrafen von Neuburg, denen Lupburg durch den Kölner
Spruch 1505 zugesallen war, es wieder ein. Die Burg ist heute ein Schmuckkästchen des ganzen Laabertales.
Zwischen Velburg und Parsberg liegt die Adelburg, eine der höchstgelegenen Burgen der ganzen Oberpfalz.
Der Erbauer dieser schönen Burg wird wohl Engelhard von Adelburg gewesen sein, der 1180 erstmals erscheint. 1246
verfügt bereits Graf Heinrich Raspe von Thüringen über Adelburg, die danach die Hohenstaufen und später die
Herzoge von Bayern in Besitz haben. Die Adelburg ist nuu schon nahezu 400 Jahre ein Trümmerhaufen, und wie
von so vielen Nordgauburgen wurden die Steine der Ruine vom Landvolk der Gegend benutzt. Das Rokokokirchlein
Mariahilf beim nahen Pfarrdorf Batzhausen ist nachweislich zum größten Teile aus Steinen der Adelburg erbaut worden.
Näher Regensburg liegt Laaber, die Stammburg der Herren von Laaber. Wernherr I. von Laaber tritt bereits
1118 bei der Gründung des Klosters Reichenbach auf. Mit Hadanar VII., Domdechant in Salzburg, erlosch 1475
das Geschlecht. Die Burg ist eine Anlage des 12. Jahrhunderts, die aber später wiederholt Umbauten durchmachte
und im 18. Jahrhundert verfiel. 1720 wurden die Türme und Ende des 18. Jahrhunderts wurde auch der Bergfried
abgetragen. Erst seit 1904 nimmt sich der bayerische Staat dieses Kleinodes des Laabertales an und sorgt vor weiteren
Beschädigungen.
Südlich von Laaber ist die eigenartige, im 14. Jahrhundert entstandene Burg Loch, eine sogenannte Höhlen-
burg. Diese befand sich seit 1400 im Besitz der Rammelsteiner. Ein Teil des Wohnbaues war in einer natürlichen