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Verkehr vollkommen geschlossen worden. Der Verfall des Mauer-
werks war aus Mangel an Mitteln nicht mehr aufzuhalten. Der
Zugang zur Burg ist gesperrt. — Ein Stück deutscher Vergangenheit
droht mit dem Verfall des Gemäuers der Burg Gleichen dahin-
zugehen.
Die Kaiserpfalz Burg Ranis kann besichtigt
werden.
Mitten im Thüringer Land, wie ein Märchenschloß, liegt auf
schroffem Dolomitfelsen die Burg Ranis, die stolze einstige Kaiser-
Pfalz. Als Bollwerk gegen das vordringende Slawentum errichtet,
wechseln Kaiser, Könige, Markgrafen und Ritter als Besitzer, bis
um 1570 der Ritter Melchior von Breitenbuch die Burg erwirbt,
dessen Nachkommen heute noch dort ihren Wohnsitz haben.
Die schöne alte Burg, die in ihrem Urzustände noch fast völlig
erhalten ist, wurde der Öffentlichkeit zugänglich gemacht.
Ruine Bischofstein stürzt ein.
Teile der westlichen Umfassungsmauern der Burgruine Bischof-
stein, zwischen Lasserg und Burgen an der Mosel, sind bis auf den
Grund eingestürzt. Umfassende Aufräumungsarbeiten sind wegen
der jetzt umherliegenden Steinblöcke notwendig geworden. Zur
Zeit wurden Wiederherstellungsarbeiten ausgeführt.
Schloß Ouellendorf S. A.-Erholungsheim.
Das Schloß Quellendorf in Anhalt ist zur Erinnerung an
Reichskanzler Hitlers Geburtstag als S. A.-Erholungsheim einge-
richtet und am Sonntag den 23. April 1933 feierlich seiner Bestimmung
übergeben worden. Das herrlich am Walde gelegene Schloß ge-
hörte früher dem Generalfeldmarschall von Blumenthal und wurde
später von dessen Schwiegersohn, Herrn General von Oettinger,
bewohnt.
Erneuerung des Schlosses von Mitau.
Das Schloß in Mitau, dessen Bau 1738 an der Stelle der
alten Deutschordensburg durch den Herzog von Biron begonnen,
aber nicht ganz vollendet wurde und das 1919 durch die Bolsche-
wisten verbrannt wurde, wird jetzt im Aufträge der lettischen

Regierung wiederhergestellt. Das Schloß diente während der Fran-
zösischen Revolution und der Napoleonischen Herrschaft zahlreichen
Emigranten, darunter auch dem späteren König Ludwig XVIII.,
als Zuflucht.
Renovation der Schwehinger Schloßbauten.
Aus dem Fonds der Schwehinger Schloßlotterie wurde der
Betrag von 17000 RM. für Erneuerungsbauten am Schloßtheater
zur Verfügung gestellt. Die Arbeiten, die von Regierungsbaurat
Blank geleitet werden, sollen in der Hauptsache von einheimischen
Handwerkern ausgesührt werden.
Hohnftem politisches Gefangnenlager.
Die bekannte Jugendburg Hohnstein in der Sächsischen Schweiz
ist für den öffentlichen Verkehr gesperrt worden, da sie zur Unter-
bringung politischer Gefangener verwendet werden soll.
Festspiele auf der Heidecksburg.
Auf der berühmten Heidecksburg in Rudolstadt i. Th. werden
vom 27. Mai bis 5. Juni unter Leitung des Intendanten Egon
Schmid im Rahmen der Nationalfestspiele der Theatergemeinde
des Schwarzburgischen Landestheaters Hebbels „Nibelungen" als
Freilichtspiel aufgeführt werden.
Die Stollberger Burg S. A.-Heim.
Dem Sturm 18—25 wurde die Stollberger Burg, das Wahr-
zeichen der Stadt, zur Errichtung eines S. A.-Heims überlassen.
Lange Zeit war die Burg unbewohnt und entbehrte jeglicher
Pflege. Mit Wiederherstellungsarbeiten durch die Braunhemden
wurde begonnen.
Die Würzburger Festung als Museum.
Die über der Stadt Würzburg thronende Veste Marienburg
soll in ein Museum verwandelt werden. Im Kaisersaal soll eine
Waffensammlung angelegt, in drei weiteren Räumen sollen Ge-
mälde vereinigt werden, die Würzburgs Geschichte veranschau-
lichen. Auch den Garten will man umgestalten und dem ganzen
wieder den Charakter einer wirklichen Burg geben.

Bücherschau

Der Landesverein Sächsischer Heimatschutz veröffentlichte in sei-
nen Mitteilungen Bd. XX, Heft 9—12 eine wertvolle Arbeit
unseres Mitgliedes vr. Alfons Diener v. Schönbcrg über
die Sachsenburg an der Zschopau. Lex. 8°, 48 Seiten mit
29 Abbildungen.
Eine Geschichte der Sachsenburg bildet die Einleitung und gibt
ein wertvolles Bild der verwaltungs- und kriegsmäßigen Bedeu-
tung der Burgen der 965 errichteten Mark Meißen.
Zum Schutz der „Freiberger Straße" von Frankenberg nach
Freiberg, wurde unter anderen Burgen wahrscheinlich auch die
Sachsenburg im 12. Jahrhundert erbaut, am 29. April 1197 er-

scheint bereits ein Henricus de Sassenberg. Eng hängt daun die
weitere Geschichte der Burg und des Landes mit dem Erzberg-
bau zusammen, der für ganz Deutschland die größte Bedeutung
gewann. 1499 erhielt die Sachsenburg im Wesentlichen die heu-
tige Gestaltung, die der Verfasser eingehend in Wort und Bild
darstellt.
Die sehr sorgfältige, auf Urkunden und Aktenforschung beruhende
geschichtliche Forschung, wird durch ausgezeichnete Grundrisse und
auch künstlerisch sehr reizvolle Netzätzungeu unterstützt. Die vor-
zügliche Arbeit bildet einen höchst wertvollen Einzelbeitrag zur
deutschen Burgenkunde.
 
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