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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 7.1905-1906

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Nr. 1
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Schoop, August: Burg Heimbach an der Rur, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31829#0005

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VII.Iahrgang

Nr. i

nn Mkrober I9S5.

Der Burgwarr erscheinr monarlich cinmal. — Berugspreis: S.50 Mark iäkrlich.

Bury ^eimbach an der Rur.

Don Or. Aug. Schoop, Düren (Rheinland).

I. Geschichre der Burg.

ie vor cinigen Iahren eröffnere Rurtalbahn fnhrr durch eine Laudschaft, rvelche durch
ihre eigeuarrige Schönheic für jedeu Vlarurfreund außerordenclich anziehend ist. Eineu
besondcrcn Rei; verleihen ihr die nlerkwurdigett Gattdsteinkonglomerate, wclche haupt-
sachlich auf dem rechcen Rurufer dem Grauwackefelsen aufgesetzt siud und die sclt-
samstcn Gebilde, Türmc, Bastionen, Röpfe, Gesichrer u. A. darstellen. Die ^>ahn endec
vorlaufig iu dem schmucken Dorfe Heimbach. Mitten aus der Gohle der vou drei macbrigen Berg-
kcgelu umsaumten Talmulde, in wclcher Heimbach eingebettet ist, erhcbt sich ein etwa 180 m langer,
au der breitesten Gcelle ecwa m breirer Grauwackefels, der in mehreren Staffeln bis ungefähr SS m
Höhe emporstcigt und fast ;wei Drittel des Unterdorfes uach der Rurseite hin begrenzt. von der
Gst- und bvestseite als schinale Rippe beginuend, wird er im Anstieg immer breirer, so daß die höchste
und breiteste Srcllc fast in der UUtte liegt. Vlach der Dorf- und bcsonders nach der Rurseitc hin
stürzr der Fels schroff, fast senkrccht ab, und so hing die Burg, welche mit geschickter Ausnutzung des
Gelandes hier errichtet wurde, geradezu über dem am Kiße des Felsens vorüberrauschendeu Bach, der
Rur. Hengebach ist der alceste urkundliche Vlame dieser Burg, der zweifellos, wie dies so haufig dcr
Fall, der Lage seinen Ursprung verdankt. Schon zur römischen Raiserzeit war das Gelande um Heim-
bach besiedelt, und über die Höhe Z km östlich von dem Grce führce damals in nordsüdlicher Richcung
cine wichtige Straße, an der heute noch Spuren zahlreicher römischer Ansiedlungen sichcbar sind.
Ziegelfunde lasscn vcrmutcn, daß auch der Lels, der hcuce die Ruine cragr, damals von einem Äau
bestanden war. Vlach dcin wiederholccn Einbruch der Franken und besonders bei dcr großen Völker-
fint, die anfangs des 5. Iahrhunderr über dicse Gegend hercinbrach, sankcn hier samtliche römischen
Ansiedlungen in Asche, und ein mächtiger Wald erwuchs über ihnen, bald Eigenrum der fränkischen
Rönige. In 1?latten, 5 km östlich von Heimbach, erstand eine fränkischc Rönigspfalz, von der aus
das ganze umliegende Gebiet verwalcet wurde.

Gchon im II. Iahrhunderc werden Grafen von Hengcbach genannt, daher fällt die Gründung
 
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