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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 7.1905-1906

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Nr. 1
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Schoop, August: Burg Heimbach an der Rur, [1]
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https://doi.org/10.11588/diglit.31829#0009

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Iahrhunderten wenrg in die kricgerischen Wirren der Zeir
rnic hincingczogen. Geschichclich bezeugt ist nur cine einzige
Belagerung der Burg. Als iin Iahre 1278 der kriegerische
Lölncr Erzbischsf Giegfried vc>n IVesterburg eincn ver-
heerenden Rriegszug in die Grafschaft Iülich unternahrn,
hielt Heiinbach dein ?lngriff des Erzbischofs siegrcich stand.
Iedoch ist Heiinbach zweifelsohne auch in die vcrschicdenen
Rricge verwickelt worden, welche iin l^. Iahrhunderc
wiederholt diese Gegend heiinsuchten. Auch in der burgun-
dischcn Lehde (15-12), wahrend deren das benachbarce Schlost
^ssideggen zuerst reilwcise zerstört wurde, har Heiinbach ge-
litten, denn nach Ausweis der Baurechnungen wurden rin
Iahre 151-Z uinfassende 21usbesscrungen an Dachern, Türen
und Lcnstern vorgenoininen, auch die hölzerne Brnckc vor
dein inittleren Tore wnrde wieder hergestellt. Lange blieb
Heiinbach wahrend des dreistigjahrigen Rrreges vcrschont,
161Z aber zerschlugen weimarische Truppen sainrliche Türen
und Fenster, diese werden iin folgenden Iahre wieder er-
neuerc. Iin Iahre 16^6 sollte ein weiinarischcr Roin-
inandanc ncbst einigcn Soldaren aufs Schloß gelegt werdcn,
es waren für dieselben aber keine Rauinlichkeiten inehr dort
und so richcer inan für den Roininandanten das neben dcin
Schloß gelegene Zehnrhaus ein. Dainals gab es auf Heiin-
bach nur noch Ivohnrauine für den sogen. Burggrafen und seine Fainilie, die ineistcn anderen Aauin-
lichkciren, unrer diescn auch dcr palas, wurden als Lagerraunie für die schr unifangreicheii Zehnr-
früchre vcrwandt, welche aus dein Ainre eingingcn. Ein Gchmerzenskind der Burg war die nach dcin
Zehnthause abfallende Mauer, wclche wiederholc cinstürzre, so 1ö22 und 1616. In den Iahren löZZ-
und Iö57 wird dann auf Befehl dcs Lürsten wieder eine gründliche Ausbesserung des ganzen Gchlosscs
vorgenoininen, es sollten „die Fundainente von Grund aus und sonst verinauerr werden".

Ini Iahre 1ö78 hausten die Franzoscn iin Grre Heiinbach derarr, dast alle Bewohner enr-
wichen. Sie tranken auch sainr-
lichen Zehnrwein aus und ver-
braniicen die Fasser. Es waren
dainals die Bcrge uin Heinibach
zuni großen Tcil inir Wein be-
ftandcn, iin Iahre 1678 waren
an Zehntwein fünf Ghni ein-
gekoinnien. Äei ihrem V2eg-
gange hatten die Franzoscn voni
Gchlosse alle bleiernen Rallen
von den Dachcrn niicgenoniinen,
zu deren Erneuerung wurdcn in
Düren 5Z2 Pfund Blci geholt;
der ssentner koftete 5 Rcichstaler.

Mit dem 2Z. Mai 1687
ist die Geschichte des Gchlosscs
zu Ende. An dicsein Tage
geriec „das Gchlost Heinibach
nebst der Pfarrkirche und deni
ganzen Tal durch einen un-

vcrsehenen Brand jn Asche". Abb.Heimbach, Lmsturz von iyoZ.
 
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