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Vereinigung zur Erhaltung Deutscher Burgen [Hrsg.]
Der Burgwart: Mitteilungsbl. d. Deutschen Burgenvereinigung e.V. zum Schutze Historischer Wehrbauten, Schlösser und Wohnbauten — 7.1905-1906

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Nr. 1
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Schoop, August: Burg Heimbach an der Rur, [1]
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Winckler, Hermann: Die Stecklenburg im Harz
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https://doi.org/10.11588/diglit.31829#0010

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Anfangs bestand die Absicht, das Gchloß wieder aufzubauen, der „Burggraf" bezog Wohnung
im Mrce und erhielt jahrlich 20 Rcichstalcr Mietsentschadigung; inir dein Iahre 1700 aber wurde der
Plan des Wiederaufbaus endgültig aufgcgeben und so blieb Heiinbach ein Trüininerhaufen. Dieser ging
180- aus den Händen der Lranzosen in den 2Zesitz dcr Lamilie Lraikin über. Trotzdein die Ruine
iininer inehr dein völligen Verfall encgegcn ging, konnre iin Iahre I9S2 der provinzialkonservator
Prof. Or. Lleinen das Gucachten abgeben, daß voin Standpunkte dcr Denkinalpsiege deren Erhaltung
wünschenswerr sei. Zu diesein Zwccke bewilligte die Provinz Z000 Nik., uncer der Voraussetzung jcdoch,
daß für jede bauliche Veranderung ihre Zustiininung einzuholcn sei. Bevor aber irgcnd welche 2lrbeiren
in 2lngriff genonimen wurden, stürzte die nach dein Zehnthause führcnde, niehrfach erwahnte Maucr
wiederuin ein (April 19SZ). Ietzt bot der Eigcncüiner Lraikin die Ruine dcr Geineinde Heiinbach für
520 Mk. an. Die Geineinde lehnce indessen den Ankauf ab, und so ware das Schicksal dcr Ruine
besiegelt gewesen, wenn nichc in Düren eine Anzahl von Geschichcsfreunden zusaininengetreten ware
und einen Dercin zur Erhalrung der Burgruine Heimbach gebildec hatccn. Dieser wurde ain 12. Sep-
teinber in Düren in das vcrejnsregisler eingctragen und erwarb die Ruine ain 11. Mkcober 122- für
den Becrag von 822 Mk. Außerdcin wurden dein bisherigen Besitzer die bis dahin aufgelaufcncn
Wiederherstellungskosten iin Becrage von 1-27 Mk. vergüter. Der Verein, dessen erster 1?orsitzender
der Rittineister a. D. Bering ist, zahlt zur Zcit bereirs 8Z Niicglieder, und so ist die Erhalcung der
baulich interessancen, historisch inerkwürdigen Aaiinc für alle Zeiccn gesichert.

Die Stecklenburg im ^rarz.

Von Hermann winckler, postbaurar.

ußer der heure noch in Ruinen vorhandenen Burg Gtecklenburg, der die folgenden Aus-
führungen gelren, sollen (nach Rarl Ukeyer) noch zwei Burgen gleichen Namens in der
IIahe des Harzes bestandcn haben: die eine bei Hadinersleben an der 2Zode. 1?on ihr
ist aber in jener Gegend nichrs bekannt. Daß die Herren von Hadmersleben zeirweise
auch „zuin Stccklenbcrg" benannt warcn, bewcist noch nicht, daß eine Äurg dieses
äAainens bei ihrem Scaminsitze Hadmersleben gclegen har. In glcicher weisc sind auch vicle Herren
von Hoym, welche mic unserer Scecklcnburg belehnt waren, als „von Hoym Gtecklenberg", oder „von
Hoym vom Gtecklcnberg", oder „von Hoym zum Scecklenberg" bezeichner worden. Eine andere Gtcck-
lenburg stand abcr cacsachlich auf der Gcelle des heutigen Guccs Hcdwigsburg auf dem sogen. „Ruh-
steine" bei Rissenbrück in der äAahe von Börßum. Ihre Stelle ist noch jctzt durch uralce Baume
gckennzeichnec. Es ist also 1?orsicht nötig bei Feststellung der Daten über unsere Stecklenburg.

Allgemcines und Geschichtliches. Die Burg, welche ihren IIamen wohl von stickel
— stcil har, liegr bci Thale am nordöstlichen Rande des Harzes auf einem niedrigen Auslaufer dcs
Gebirges, des Rambergcs. Die Ruppe, welche die Burg tragt, erhebt sich crwa 72 m aus dem Wurm-
rale bis zu einer Höhe von 2ö2 m über dem Mecresspiegel und hangt auf der südwestlichen Scire
durch einen schmalen Rücken mic dem die beiden Lauenburgen cragenden, Z-8 m hohen Berge zu-
sammen. Die drei Gchwestcrburgen sind nichr zufallig an dieser Stellc erbaut worden. „Zwei uralte Heer-
straßen gingen hier vorbei: die eine, im Msten, in ganz geringer Enrfernung, lief aus Thüringen von
lAordhausen über Steigerthal, Buchholz, Breicenstein, Güntersbergc (hier die alre Harzlangsstraße, die
Llausstraße kreuzend) und Friedrichsbrunn nach Guedlinburg; und die andere, Lm lAorden, ging von
Äallenstedc über Rieder, lAeinstedt, Thale (Stelleford durch die Bode) und Timmenrode auf ^lanken-
burg. Diesc Heerstraßen zu überwachen und den auf ihnen dahinziehenden ^einden das Einrücken in
das Gucdlrnburger Gtiftsgebier zu wehren, ist der Zweck und die veranlassung zum Bau dieser drei
Gchwesterburgen gewesen" (Meyer).

In Urkundcn wird eine Stecklcnburg schon 1228 erwahnr, dann 1172; sicher als unsere Äurg
1126, wo Bischof Gardolf von Halberstadc die Rapclle dotierc und weiht. Im Anfang des 1Z. Iahr-
hundercs ist sie nachweislich ein Lehen dcs frcicn Stifcs Guedlinburg, dessen 2Zesitztum den ganzen
 
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