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Herrmann, Paul
Programm zum Winckelmannsfeste der Archäologischen Gesellschaft zu Berlin (Band 48): Das Gräberfeld von Marion auf Cypern — Berlin, 1888

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https://doi.org/10.11588/diglit.731#0003
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Auf einer Forschungsreise, welche Max Ohnefalsch-Richter im Jahre 188;>
durch einen yrü.ssüii Theil der Insel Cypern unternahm, stiess er an der Nordküste bei
dem Dörfchen Polis tis Chrysokou auf bedeutende Hoste alter (,'ultur. Es waren die
Gräber einer ausgedehnten Nekropole, von denen eine Anzahl geöffnet wurde. Die
zahlreichen Funde, welche schon damals das ganze Interesse des glücklichen Entdeckers
fesselten, Hessen eine genauere, mit umfangreichen Mitteln ausgerüstetd systematische
Nachgrabung an jener Stelle wünschenswert!] erscheinen. Ein Förderer des Unterneh-
mens fand sich in der Person des Mr. Watkins, Directors der Ottomanischen Bank in
Larnaka, welcher bereitwilligst die erforderlichen bedeutenden Geldmittel zur Verfügung
stellte. So konnten im nächsten Jahre unter Max OhnefaLsch-Richters geschickter
und bewahrter Oberleitung an jener Stelle in ausgedehntestem Maassc Ausgrabungen
unternommen werden, welche von ungeahntem Erfolge gekrönt wurden.

Die reichen Ergebnisse dieser Ausgrabungen in zusiimmentasseiuler Darstellung vor-
zuführen ist der Zweck der vorliegenden Blätter, nachdem einzelne besonders hervor-
ragende Stücke bereits früher publicirt und der wissenschaftlichen Benutzung zugänglich
gemacht worden sind. Ich erinnere namentlich an den silbernen Gürtel und die Ama-
zonenlekythos, welche F. Dümmier veröffentlicht hat (Arch. Jahrb. II, Taf. 8 u. 11).
Das polychrome Alabastron des Pasiades und eine rctliügurige Lekythos schönen Stils
mit der Tödtung der Sphinx durch Oidipus erschienen mit Murra-y's Besprechung im
Journ. of hellen, stud. 1887 pl. LXXXI und LXXXII s. Bd. VIII S. 3171V.').

Das Material für die folgende Darstellung liefern in erster Linie die Funde selbst,
soweit sie dem Verf. bekannt und zugänglich gewesen sind. Es war leider nicht mög-
lich, sämmtliche Funde in geschlossener Sammlung hu vereinigen. Nachdem einige wenige

') Das Alabastron des Pasiades Ist neuerdings wiederhol! und besser von Dümmier in
Ohuefalsch-Richfers neugegründeter Zeitschrift „the Owl" pl. 1 publicirt. Zur Vervollständigung
der oben gegebenen liebersicht füge ich Furtivangier» ErwertttUlgsberichl Arch. Jahrb. III S. 246
u. 247 hinzu, der aber in Hinblick ani' die vorliegende aiMiilii-lidiu I'uUicatioii sehr kurz und sum-
marisch gehalten ist. Die gefundenen Inschriften in kyfjrisch-cpicliorisitier oder gemein-griechischer
Schrift haben W. Deecke, Berl. Philo). Wochenschr. 1886 S. 1289 u. 1611, 1887 S. 379 und Sayce,
Proceed. of hiblic. arehaeol. IX S. S) u. 10 zn veröffentlichen begonnen.

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