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Fideikommiss-Galerie des Gesamthauses Braunschweig und Lüneburg [Hrsg.]; Kunstsalon Paul Cassirer [Hrsg.]; Hugo Helbing <Berlin> [Hrsg.]
Alte und neuere Meister der Fideikommiss-Galerie des Gesamthauses Braunschweig-Lüneburg: Versteigerung 27./28. April — Berlin, [1926]

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https://doi.org/10.11588/diglit.20225#0007
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Die 206 Bilder, die der Katalog eingehend verzeichnet, bilden einen Teil der
zur Fideikommißgalerie des Gesamthauses Braunschweig und Lüneburg
gehörigen Sammlung von Kunstwerken. Sie gelangen im Auftrag des Gesamt*
hauses zur Versteigerung.

Da die Bilder bis vor kurzem im Provinzialmuseum zu Hannover öffentlich
ausgestellt waren, blieben sie der Forschung nicht fremd. Ein sorgsames Ver*
zeichnis von Eisenmann, 1905 von Dr. Reimers revidiert, konnte dem Katalog zu*
gründe gelegt werden. Der jeder Nummer beigefügte Vermerk „Frühere Katalog*
nummer . . ." nimmt auf den Reimerschen Text Bezug.

Bemerkenswert in der Auswahl der Bilder, die jetzt zur Versteigerung
kommen, erscheint das Vorherrschen von Stücken der ehemaligen Sammlung
Hausmann (Hausmann*Nummern zitiert nach dem „Verzeichnis der Hausmann*
sehen Gemäldesammlung in Hannover'" gedruckt 1831 bei Fr. Vieweg & Sohn,
Braunschweig). Die Fideikommißgalerie gewann in der Tat ihren vornehmsten
Bestand, als 1857 König Georg V. von Hannover die Sammlung des Oberbergrats
Hausmann erwarb, die schon im Hausmannschen Hause am Holzmarkt zu Han*
nover einen Mittelpunkt für die Kunstfreunde Nord* und Mitteldeutschlands
gebildet hatte. Im Gegensatz zu den großen rheinischen Sammlern der Zeit, zu
den Boisseree und Wallraf, die, einer bestimmten Tendenz folgend, sich im
wesentlichen auf die Bewahrung mittelalterlich heimischen Kunstguts konzen*
trierten, ging Hausmann von vornherein auf Vollständigkeit aus, wie sie dem Be*
dürfnis jener kunstärmeren Gegend entsprach. Er selbst erklärt im Vorwort
seines trefflichen „Verzeichnisses": „Hinsichtlich der Zusammensetzung meiner
Sammlung wird der strenge Kunstrichter leicht tadelnd bemerken, daß sie aus
Gemählden sehr verschiedener Gattungen besteht . . . Die Ursache davon liegt
indeß in dem Wunsche, bei dem gänzlichen Mangel einer öffentlichen Sammlung
hier am Ort, in der meinigen für angehende Künstler und ernstere Dilettanten
einen, wenn gleich beschränkten, Abriß der mannigfachen Kunstbestrebungen in
ihren verschiedenen Perioden zu vereinigen, geeignet, sowohl zur Nachahmung
aufzufordern, als vor Verirrung zu warnen."
 
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