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Fideikommiss-Galerie des Gesamthauses Braunschweig und Lüneburg [Hrsg.]; Kunstsalon Paul Cassirer [Hrsg.]; Hugo Helbing <Berlin> [Hrsg.]
Alte und neuere Meister der Fideikommiss-Galerie des Gesamthauses Braunschweig-Lüneburg: Versteigerung 27./28. April — Berlin, [1926]

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https://doi.org/10.11588/diglit.20225#0008
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Eben die Vielseitigkeit bei Wahrung eines hohen künstlerischen Niveaus
machte den Reiz der Hausmannschen Sammlung aus. Hausmann schöpfte aus
den gewähltesten Kollektionen seiner Umgegend: 1812 beginnt er mit Ankäufen
aus den Hamburgischen Sammlungen Wichmann und Loffhagen; die französisch?
westfälische Usurpation gibt Gelegenheit zu günstigen Erwerbungen aus der
ehemaligen herzoglich Braunschweigischen Galerie von Salzdahlum; Stücke
aus Hannoverschem Besitz — Kupferstecher Huck, Spörcken —■, aus Braunschweig
— Leibmedikus Brückmann, Kriegsrat von Blücher —, aus Celle — von Laffert,
Rat Brandes —, aus Hildesheim — Reichsprobst Graf von Beroldingen —, aus
Osnabrück — von dem Busche?Hünnefeldt — u. a. runden die Sammlung weiter
ab. Vereinzelt taucht auch ein Stück rheinischer Provenienz auf, so ein von dem
Händler Arbeiter in Mainz, einem Hauptlieferanten der Boisseree, erworbenes
Bild. Die wichtigsten Erwerbungen jedoch konnten aus der vortrefflichen Galerie
des Grafen von Wallmoden, die 1818 in Hannover versteigert wurde, und der des
Staatsministers von Hacke 1822 gewonnen werden — zwei Sammlungen, die in
dem vorliegenden Katalog besonders reich vertreten sind.

Nachdem mit der Sammlung Hausmann der vorbildliche Grundstock gelegt
war, konnte eine Provinzialgalerie hohen Ranges zusammengestellt werden. Aus
älteren Beständen wurden Bildnisse fürstlicher Persönlichkeiten, dekorative
Stücke, die bisher die Schlösser des Fürstenhauses geziert hatten, herbeigeschafft
und mit den Hausmannschen Bildern glücklich vereint. Auch in der Folge
blieb man bemüht, das Niveau der Sammlung zu wahren und durch Erwerbung
einiger wichtiger Stücke, besonders der niederländischen Malerei des 17. Jahr?
hunderts, zu heben. Die Sammlung wurde zunächst in einem zum Besitz
König Georgs von Hannover gehörigen Gebäude an der Landschaftsstraße dem
Publikum zugänglich gemacht, bis sie um 1900 in den Neubau des Provinzial?
museums einzog.

Die Benennungen der hier verzeichneten Bilder wurden möglichst in der
Form belassen, in der sie sich der Öffentlichkeit eingeprägt haben. Ungewohnt
häufiges Vorkommen echter Meistersignaturen auf den Bildern kam dieser Ab*
sieht entgegen, dazu die treffenden Bestimmungen des alten Hausmann?Verzeich?
nisses, die, schon von Eisenmann und Reimers im wesentlichen übernommen,
in der Tat nur selten zur Revision auffordern. Es spricht für das tiefe Ver?
ständnis des Sammler?Kenners, dem wir einen noch heute brauchbaren Dürer?
Katalog verdanken, daß er seine eigenen Stücke so richtig einzuordnen wußte,
trotz des bescheidenen Vorbehalts: „Die Schwierigkeit, einen guten Gemähide?
Catalog zu schreiben, ist wohl anerkannt; sie vermehrt sich bedeutend, wenn
 
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