DOI issue:
Nr. 2 (1. Februar 1875)
DOI Page / Citation link: https://doi.org/10.11588/diglit.42368#0019
1. Februar 1875.
Ur. 2.
für Kirche, Schule und Daus.
HerausgcgeLen von
C. Grüneisen, K. Schnaase und C. G. Psannschmidt.
Erscheint , monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs fl. .2. 20 kr. oder 4 Mark. — Zu beziehen durch alle
Postämter und Buchhandlungen.
Homer und die Mel in ihrem Einflüsse nnf die Entwickelung der Knnfi.
Von Dn. L. Gerl ach in Dessau.
(Fortsetzung.)
Wenden wir nns jetzt von den allgemeinen Andeutungen zur Betrachtung
des Einzelnen.
Soll ein echtes Kunstwerk entstehen, so sind, wie Winckelmann sagt, zwei
Dinge dazu nöthig: es muß mit Feuer entworfen und mit Phlegma ausgeführt
werden. Wenn das letztere ausschließlich der eigenen Thätigkeit des Künstlers zu-
fällt, so kann ihn dagegen bei der Erfindung seines Werkes der Dichter wesentlich
unterstützen, und zwar weniger durch eine bis in's Einzelnste gehende Schilderung
der Götter und Helden, als vielmehr dadurch, daß er in die Seele den zündenden
Funken zn werfen weiß, ohne welchen keine idealen Gebilde entstehen können. Diese
Ur. 2.
für Kirche, Schule und Daus.
HerausgcgeLen von
C. Grüneisen, K. Schnaase und C. G. Psannschmidt.
Erscheint , monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs fl. .2. 20 kr. oder 4 Mark. — Zu beziehen durch alle
Postämter und Buchhandlungen.
Homer und die Mel in ihrem Einflüsse nnf die Entwickelung der Knnfi.
Von Dn. L. Gerl ach in Dessau.
(Fortsetzung.)
Wenden wir nns jetzt von den allgemeinen Andeutungen zur Betrachtung
des Einzelnen.
Soll ein echtes Kunstwerk entstehen, so sind, wie Winckelmann sagt, zwei
Dinge dazu nöthig: es muß mit Feuer entworfen und mit Phlegma ausgeführt
werden. Wenn das letztere ausschließlich der eigenen Thätigkeit des Künstlers zu-
fällt, so kann ihn dagegen bei der Erfindung seines Werkes der Dichter wesentlich
unterstützen, und zwar weniger durch eine bis in's Einzelnste gehende Schilderung
der Götter und Helden, als vielmehr dadurch, daß er in die Seele den zündenden
Funken zn werfen weiß, ohne welchen keine idealen Gebilde entstehen können. Diese