DOI Heft:
Nr. 10 (1. Oktober 1875)
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.42368#0147
1. Mtoöer 1875.
Kr. 10.
für Kirche, Schule und Daus.
Herausgegeben von
C. Grüneisen und C. G. Pfannschmidt.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs fl. 2. 20 kr. oder 4 Mar!. — Zu beziehen durch alle
Postämter und Buchhandlungen.
Aas Nictschel-Mseunl in Dresden.
Wir stiegen im großen Garten vor der Stadt die breiten Treppen des alten
im Renaissancestile gebauten Schlosses hinauf. Wie staunten wir, als wir sofort
in den ersten großen Saal^traten! Ein überwältigender Eindruck erfaßte uns beim
Anschaucn des Großartigen, was sich hier mit einem Blicke dem Eintretenden bietet.
Das Größte, was Rietschel geschaffen, ist hier in Einem Saale geeinigt. Man
möchte sagen, es wäre, wenn es der Raum gestattet hätte, zweckmäßiger gewesen,
in geschichtlicher Stufenfolge die Werke des Meisters vor Augen zu führen, um so
gleichsam geistig mit ihm heranzuwachsen. Allein es hat doch auch etwas für sich,
sogleich das Höchste und Vollendetste zu überschauen, was der Künstler geschaffen.
Man erfaßt sofort den Geist, der dieses Mannes Kunst durchwehte, und fühlt die
Zaubermacht, welche er durch seine Schöpfungen übt. Und in der That, es ist
Kr. 10.
für Kirche, Schule und Daus.
Herausgegeben von
C. Grüneisen und C. G. Pfannschmidt.
Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs fl. 2. 20 kr. oder 4 Mar!. — Zu beziehen durch alle
Postämter und Buchhandlungen.
Aas Nictschel-Mseunl in Dresden.
Wir stiegen im großen Garten vor der Stadt die breiten Treppen des alten
im Renaissancestile gebauten Schlosses hinauf. Wie staunten wir, als wir sofort
in den ersten großen Saal^traten! Ein überwältigender Eindruck erfaßte uns beim
Anschaucn des Großartigen, was sich hier mit einem Blicke dem Eintretenden bietet.
Das Größte, was Rietschel geschaffen, ist hier in Einem Saale geeinigt. Man
möchte sagen, es wäre, wenn es der Raum gestattet hätte, zweckmäßiger gewesen,
in geschichtlicher Stufenfolge die Werke des Meisters vor Augen zu führen, um so
gleichsam geistig mit ihm heranzuwachsen. Allein es hat doch auch etwas für sich,
sogleich das Höchste und Vollendetste zu überschauen, was der Künstler geschaffen.
Man erfaßt sofort den Geist, der dieses Mannes Kunst durchwehte, und fühlt die
Zaubermacht, welche er durch seine Schöpfungen übt. Und in der That, es ist