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am 12. Juni 1873. Am 31. Dec. 1872 hatte er in Folge einer im Oktober 1870 erlittenen
Lähmung der rechten Hand Amt und Arbeit niedergelegt. Er war ein Schüler von Quaglio
in München und hervorragender Architektnrinaler, anch Stecher mit der Radirnadel. Seine
Ansichten, äußere und innere, des Mailänder Doms, des Straßburger und Ulmer Münsters,
der neuen Berliner Werderschen Kirche, des Schlosses Marienburg sind weit bekannt und finden
sich theilweise in den königlichen Schlössern und im Nationalmuseum zu Berlin.
Am 25. Juli 1873 entschlief zu Köln in Folge einer Herzkrankheit der Kaufmann Franz
Xaver Frantzen, welcher durch seine autographisch vervielfältigten Aufnahmen der Kirchen
Kölns und anderer rheinischer Bauwerke, sowie durch seine lebhafte, anregende Theilnähme an
den Bestrebungen in der Baukunst weithin bekannt worden.
Am 23. Juli 1873 starb in Paris der Historienmaler Louis Charles Auguste Conder,
einer der Veteranen der französischen Schule, 1789 geboren, Zögling von David und Regnault.
1817 gewann er mit dem Gemälde „Der Levite in Ephraim", das in das Museum des Luxem-
bourg ausgenommen wurde, den ersten Preis. In München widmete er sich eine Zeitlang dem
Studium der Freskomalerei, die er dann in Pariser Kirchen zur Anwendung brachte. So malte
er in S. Gervais den h. Ambrosius, welcher dem Kaiser Theodosius den Eintritt in die Kirche
verwehrt; ins Notre-Dame de Lorette die Steinigung des Stephanus; in der Madelaine das
Gastmahl des Pharisäers; in S. Germain l'Auxerrois verschiedene biblische Gegenstände.
Der nordamerikanische Bildhauer Hiram Powers ist im 68. Lebensjahre am 27. Juni
1873 zu Florenz gestorben, wo er sich in der zweiten Hälfte seines Lebens aufhielt. Seine
Erstlingsarbeit, eine Statue der Eva, erntete das Lob Thorwaldsens. Unter seinen Statnen
befindet sich diejenige Washingtons. In seiner Jugend war er Uhrmacherlehrling gewesen.
Der Kupferstecher Joseph Keller, dessen weitberühmte Blätter die Raphaelische Disputa
im Vatikan und die Madonna del Sisto in Dresden sind, hat, kurze Zeit nachdem er das
letztere Werk vollendet, am 30. Mai 1873 einer Lnngenlähmung erliegen müssen. Geboren war
er im Merz 1815 zu Linz am Rhein, begann in Bonn seine Studien als Künstler, siedelte mit
20 Jahren nach Düsseldorf über, wo sein Talent sich unter dem Einfluß der Meister der dor-
tigen Akademie ausbildete und wo ihm 1839 der erledigte Lehrstuhl des Kupferstichs übertragen
wurde.
In der Nacht vom 15. zum 16. Juni 1873 setzte Hofrath vr. Albert von Zahn, Mit-
glied der Kgl. Sächsischen Generaldirektion der Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in
Dresden, auf der Durchreise nach Wien in Marienüad seinem Leben ein plötzliches Ziel. Er
war am 10. April 1836 in Leipzig geboren, in Düsseldorf zum Maler gebildet, aber später
für theoretische und kritische Studien im Gebiete der alten und neuen Kunst entschieden. Nervös
von Natur, durch anstrengendes Arbeiten aufgeregt, that er den unseligen Schritt, der auch sür
die Kunstwissenschaft bei dem seltenen Talent, Wissen und Urtheil des jungen Mannes als ein
großer Verlust erscheint. Er war verlobt und zum Besuche bei seiner Braut, als er über sie
und sich solches Verhängniß brachte.
25 GonfirmaLionsscheine
mit sorgfältig ausgewählten Inschriften und symbolischer kan-ver;iernng
in kirchlichem Stil.
Preis u Heft (25 Blätter in Umschlag) 1 Mark 50 Pf. — 15 Sgr. Erschienen
Ende Februar d. I. Bestellungen (durch Postkarte) werden möglichst bald erbeten
durch
Mieste Ad. W. Kikdeörandt,
an der Berlin-Lehrter Bahn. Archäolog.
Verantwortliche Redaction und Verlag von I. F. Steinkopf in Stuttgart.
Druck von Gebrüder Mäntler daselbst.
 
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