Universitätsbibliothek HeidelbergUniversitätsbibliothek Heidelberg
Überblick
loading ...
Faksimile
0.5
1 cm
facsimile
Vollansicht
OCR-Volltext
1. Mai 1887. Nennnndzwanzigster Jahrgang. All,

fiir Kirche, schule und Haus.
Herausgegeben von


H. Merz und C. G. Pfmmschmidt.

Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Mark. — Zu beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.

Das Wehen des Gerichts.
„Weckstimmen" aus der heiligen Schrift.
Erfunden und gezeichnet von vr. L. G. Mnnfchmidt.
Die unheimliche Stille, die dem Sturme vorangeht, wird, ehe dieser mit
seinen Schrecken ausbricht, gewöhnlich unterbrochen von einem eindringlich mah-
nenden Windeswehen. Eine Mahnung und Warnung mitten in der „süßen Ge-
wohnheit des Daseins," welcher sich der Mensch so gerne hingiebt, gedanken- und
ahnungslos der täglichen Arbeit frvhnend, oder der Feierstunden und Tage ge-
nießend, thut jedem Sterblichen not und wird auch jedem zu teil. Ein Vorrecht
aber des Christen ist, aus dem untrüglichen Worte des Lebens vernehmen zu
dürfen: „Es ist dem Menschen gesetzt, einmal zu sterben und hernach das Gericht."
Bald leiser, bald lauter umfängt und erfaßt der belebende Hauch von oben, das
Wehen des ewigen Geistes, weckend und zur Selbstbesinnung treibend das Herz,
 
Annotationen