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1. November 1887.

Neunundzwanzigster Jahrgang.

«k. u.

für Kirche, schule und Haus.
Herausgegeben von


H. Merz und C. G. Psannschmidt.

Erscheint monatlich in einem Bogen. Preis des Jahrgangs 4 Marl. — Zn beziehen durch alle Postämter
und Buchhandlungen.

Die Johann Heermann-Kirche für Löben an der Oder.
Von Architekt Memininger in Naumburg a. S.
Johann Heermann ist einer der vorzüglichsten Dichter der altern Schlesischen
Schule. Seine Lieder gehören nach Inhalt und Form zn den Kleinodien unseres
evangelischen Liederschatzes. Wer kennt nicht sein „O Gott dn frommer Gott",
sein „Herzlichster Jesu, was hast du verbrochen?" sein „Frühmorgens, da die
Sonn aufgeht?" Wohl kein anderer unserer frommen Liederdichter hat mehr er-
duldet und andere dulden gelehrt, als Heermann.
Zu Raudten in Niederschlesien am 11. Oktober 1585 geboren, ward er, erst
23 Jahre alt, unter Kaiser Rudolf II mit dem Dichterlorbeer feierlich gekrönt
und sofort zum Pfarrer in Köben bestellt. Stets kränklich, auch von den Feinden
der Wahrheit in der Gemeinde viel gekränkt, hatte er von 1629 an die Drang-
sale des dreißigjährigen Krieges zu erfahren. Siebzehn Wochen lang mußte er
 
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