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Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 50.1908

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Nr. 1 (Januar 1908)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44122#0014
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aber für Jesus gerade die geschlechtliche Seite gar nicht in Betracht, also könne
er keinen Bart getragen haben. Da kann man nur fragen: woher weiß Fahren-
krog, daß Jesus in solcher Weise über den Bart und seine Bedeutung reflektiert
hat? Jin Altertum hat man zwar vielleicht bei der Einführung der Blutlosig-
keit für die Geistlichen nnd Mönche an dergleichen gedacht; aber man hat auch


Jesus predigend. Von L n d w i g F n h r c n k r o g - B n r in c n.

das Gegenteil empfunden, wenn z. B. Kirchenväter wie Tertullian den Christen
den Gebrauch des Rasiermessers als eines Werkzeugs der Eitelkeit verbieten
wollten. Oder wenn man ans derselben Bildgruppe den erhöhten Christus bärtig,
den geschichtlichen unbärtig darstellte, so wollte man doch nicht mit dem Bart
das Geschlechtliche betonen, das bei dem Erhöhten ja vollends nicht in Betracht
kommt. Damit werden dem Altertum nur Reflexionen untergelegt, die in der
Hauptsache in moderner Zuchtwahltheorie wurzeln. Nnd nun gar noch die Liste
bedeutender bartloser Männer von Alexander bis Luther und Edison, der man
 
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