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Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 50.1908

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Nr. 2 (Februar 1908)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44122#0068
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geringen Kosten in weitere Wohn- und Gemeinderäume zerlegt werden können.
Der Betsaal in seiner jetzigen Gestalt hat Raum für 200 Personen; der unter
der Orgelempore gelegene Hintere Teil der Kirche läßt sich durch 2 Rollwände
als Konfirmandensaal, Raum für Bibelstunde, Choralübungen, Sitzungen usw.
abtrennen. Ein Untergeschoß enthält die Kirchendienerwohnung, Kellerräume
und die Heizung für den Betsaal. Die Einteilung des Pfarrhauses ist aus den
Grundrissen ersichtlich. Das Gebäude liegt erhöht, die ganze Umgegend über-
ragend, und ist von allen Seiten sichtbar.
Und die Kosten? Die waren nicht gering. Für den Bau selbst
50000 L, mit Zubehör: 2 Glocken, innerer Einrichtung, elektrischem Licht, Wasser-
leitung, Bauplatz, Wegebauten, Umzäunung, Architektenhonorar, Bauführung


Bethaus mit Vikar wohn ungin St. Joachimsthalin Böhmen

und Einweihungskosten 60000 L. Dafür lassen sich allerdings erfahrungsgemäß
Kirche und Pfarrhaus auch in zwei getrennten Objekten errichten. Nun wird
uns aber versichert, daß die Kosten durch außerordentliche Umstände erhöht
wurden. Man schreibt uns: „Fast das gesamte Baumaterial mußte (? — sollte
das Erzgebirge nichts Eigenes bieten?) mit der Bahn angefahren
und von der Bahn noch fast eine Stunde weit mit Fuhrwerk trans-
portiert werden; die Ziegel kosteten doppelt so viel als in dem benachbarten
Weltkurort Karlsbad, zu dessen Pfarramt Joachimsthal heute noch gehört." Auch
darf nicht übersehen werden, daß die Unterhaltung, Bedienung und Beaufsichti-
gung eines solchen kombinierten Baues um eiu Gutes billiger kommt als die
zweier getreuuter Baulichkeiten: ein Umstand, der für kleine Gemeinden sehr
stark ins Gewicht fällt. Es braucht sich also keine Gemeinde davon abhalten
zu lassen, dem 'hier gegebenen Vorbilde zu folgen.
 
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