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Christliches Kunstblatt für Kirche, Schule u. Haus — 50.1908

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Nr. 4 (April 1908)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44122#0131
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108

Wandbildern führt uns der Künstler durch Sinnen nnd Sorgen dieses Erden-
lebens, wie es verklärt ist in Freud und Leid durch Christi Geist.
Drei der Wandbilder sind dem hohen Festgedanken der Christenheit gewidmet.
Der ganze Zyklus umfaßt und 0, Anfang und Ende: vom Advent des Herrn
bis zum Ende der Offenbarung mit dem Buche des Lebens. Jedem Bild ist
der leitende Gedanke in Gestalt eines Gesangbuchverses beigedruckt. Der Text
ist dem Originalwortlaut möglichst angenähert. Sechs der Bilder haben Sepia-
Ton, der über schwarzen Schatten prächtig aufleuchtet. Da und dort erhöhen
aufgesetzte weiße Lichter die Stimmung der Lithographie.
Sämtliche Haussegen haben eine Blattgröße 44X49 em.
Die Preise sind: unaufgezogen auf fein weiß Karton gedruckt 75 Pfg.
per Stück, auf
Pappe aufgezogen
mit Schnüren zum
Aufhängen Mk.
1.— per Stück,
die ganze Serie
Nr. 1—7 zusam-
men unaufgezo-
gen Mk. 5.—, die
ganze Serie Nr.
1—7 zusammen
aufgezogen Mk.
7.—.
Das erste Wand-
bild: „Wie soll
ich dich empfan-
gen?" zeigt eine
Franengestalt,
kniend angelehnt
an ein offenes
Tor. In selig wartender Anbetung sieht sie nach dem aufgehenden Licht. Und
mit ihr, der Tochter Zion, harren Könige und Bettler, Junge, und Alte, dem
kommenden Herrn entgegen. Durch die edle Frauengestalt zittert die Seligkeit
der Worte: „Ach komm, ach komm o Sonne — und hol uns allzumal—-zum
ewigen Licht und Wonne in deinen Freudensaal".
Das zweite Wandbild führt uns auf Golgatha. — „Es ist vollbracht!"
Die Gloriole des Auferstandcnen leuchtet vorahueud schon um das Haupt voll
Blut und Wunden. In diesem Typus Christi hat Steinhauseu wohl das Beste
an seelischem Ausdruck geschaffen unter seinen Werken und nnter den Werken
vieler Meister christlicher Kunst. Leiden und Herrlichkeit, Opfertod und Ver-
söhnung, Marter und Friede. — Alles ist zu einer menschlichen Einheit ver-
woben, die die Züge der Göttlichkeit trägt.
Das dritte Wandbild: Christus und Thomas. — Von Golgatha zur Oster-

Nr. 3


Du reichst uns deine durchgrab'ne Hand,
hast so viel Treue an uns gewandt,
daß wir beim Darandenken beschämt dastehen,
und unser Auge muß übergehen vor Cob und Dank.
 
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