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Hochaml, nm sechs Uhr Feftverfammlung im reich geschmückten
groften Saale des Museums, zu welcher etwa 1300 Eintrittskarten
aurgegeben wurden, und wobei Anwalt Dr. Moufang die Be-
grüßungSrede, der Benediktiner-Pater Benedikl aus Kloster Beuron,
geb. Prinz Radziwill, in früheren Jahren als ReichStagSabge-
ordneter bekannt, die Festrede hielt, in welcher er die katholische Kirche,
das Papsttum und das Wirken des jetzigen Papstes feierte. Die
Rede ist auch als Broschüre erschienen.
AuS der Geschichte der altkatholischen Gemeinde ist be-
sonderS hervorzuheben, daß im Berichtsjahrc sich ein Kirchenchor
bildete, fcrner, daß zum ersten Mal die Jahreszinseu einer im
Jahre 1886 dahier für Studierende der altkatholischen Theologie
und altkatholische Geistliche gemachten Stiftung nach dem Vorschlage
des Stadtpfarrers der hicsigen Gemeinde, dem das VerleihungSrecht
zuftehk, zur Auszahlung kommen konnten.
Eine Angelegenheit, welche die evangelischc, katholiiche und alt-
katholische Gemeinde bernhrt, ist die Wiedererrichtung der Scheide-
mauer in der Heiliggeistkirche, welche im Jahre 1705 erbaut
und zu allgemeincr Freude im Jahre 1886 anläßlich des 500jährigen
UniversilätS-JubüäumS beseitigt worden war. Leider fiihrten dic
Verhandluugen zwijchen der cvangelischen und der katholischen Ge-
meinde zu keinem besriedigendeu Abjchluß, und so wurde am I9ten
Juni der Wiederaufban der Scheidemauer begonnen und innerhalb
weniger Wochen vvllendet. Die Altkatholiken eröfsneten am Oten
Septcmber, Großherzogs Geburtstag, nach bcinahe dreimonatlicher
Zwischenpause wieder ihren GotteSdienil in der Heiliggeistchorkirche,
und die rümisch-katholische Gemeindc verzichlete wie früher auf den
Gebrauch derselben. (Naheres in der „Jahreschronik der evange-
lischen Gemeinde" 1893.)
Als ein erfreulicher Beweis der wachsendeu Sountagsheili-
gung ist der Beschluß des Anwalt-Vereins zu verzeichnen, daß
künstig die Bureaus sämtlicher Anwälte Mannheims und HeidelbergS
an Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen geschloffen bleiben.
Hochaml, nm sechs Uhr Feftverfammlung im reich geschmückten
groften Saale des Museums, zu welcher etwa 1300 Eintrittskarten
aurgegeben wurden, und wobei Anwalt Dr. Moufang die Be-
grüßungSrede, der Benediktiner-Pater Benedikl aus Kloster Beuron,
geb. Prinz Radziwill, in früheren Jahren als ReichStagSabge-
ordneter bekannt, die Festrede hielt, in welcher er die katholische Kirche,
das Papsttum und das Wirken des jetzigen Papstes feierte. Die
Rede ist auch als Broschüre erschienen.
AuS der Geschichte der altkatholischen Gemeinde ist be-
sonderS hervorzuheben, daß im Berichtsjahrc sich ein Kirchenchor
bildete, fcrner, daß zum ersten Mal die Jahreszinseu einer im
Jahre 1886 dahier für Studierende der altkatholischen Theologie
und altkatholische Geistliche gemachten Stiftung nach dem Vorschlage
des Stadtpfarrers der hicsigen Gemeinde, dem das VerleihungSrecht
zuftehk, zur Auszahlung kommen konnten.
Eine Angelegenheit, welche die evangelischc, katholiiche und alt-
katholische Gemeinde bernhrt, ist die Wiedererrichtung der Scheide-
mauer in der Heiliggeistkirche, welche im Jahre 1705 erbaut
und zu allgemeincr Freude im Jahre 1886 anläßlich des 500jährigen
UniversilätS-JubüäumS beseitigt worden war. Leider fiihrten dic
Verhandluugen zwijchen der cvangelischen und der katholischen Ge-
meinde zu keinem besriedigendeu Abjchluß, und so wurde am I9ten
Juni der Wiederaufban der Scheidemauer begonnen und innerhalb
weniger Wochen vvllendet. Die Altkatholiken eröfsneten am Oten
Septcmber, Großherzogs Geburtstag, nach bcinahe dreimonatlicher
Zwischenpause wieder ihren GotteSdienil in der Heiliggeistchorkirche,
und die rümisch-katholische Gemeindc verzichlete wie früher auf den
Gebrauch derselben. (Naheres in der „Jahreschronik der evange-
lischen Gemeinde" 1893.)
Als ein erfreulicher Beweis der wachsendeu Sountagsheili-
gung ist der Beschluß des Anwalt-Vereins zu verzeichnen, daß
künstig die Bureaus sämtlicher Anwälte Mannheims und HeidelbergS
an Sonntagen und gesetzlichen Feiertagen geschloffen bleiben.