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Der Dezember war vonviegend trüb, mild und reich an
Mederschlägen. Mehr als zmei Driltcl aller Tage mußten zu den
trüben gerechnet werdcn. Das Thermometer sank zwar häusig unter
den Gefrierpunkt, doch wnrden tiesere Kälregrade nur in einer ein
zigen Nacht erreicht. Dic Niederschläge, deren Häufigkeit wesentlich
zu groß war, steigerten fich insolge inehrmals sich wiederholender
ftarker Ueberrcgnungen zu solchen Mengen, wclche iveit über den
durchschnittlichen lagen.

Der letzte Frost war am 21. März, der erftc ain 20. Dktvber;
der letzte Schnee siel am 5. MLrz, der crste ai» 22. November.
Die mittlereTemperaturdes Jahres betrug -s- !i,6 CelsiuS; der
heißeste Tag des Jahres war ani 28. Inli mit -s- 33,7, der kälteste
am 8. Februar niit — 21,2 Celsiuö.

Tas Iahr 1395 war dcmnach im Dnrchschnikt zu kalt und zu
reich an Niederschlägen; gleichwohl hat es viel Sonnenschein gebracht.
Der nnr durch einen iehr kalten Winter bedingte Wärmeaussall be-
trug in hohen wie ui liesen Lagen gleichmnßig rund Grad. Der
Witterungsverlauf zeigte viele llnregelinäbigkeiten. BiS zum zwciten
Drittel deü März herrschte strcnger Winier. Der Frühling setzte
hieraus ziemlich nnvermiitelt ein; dic Witlerung verblieb zuerst mäßig
warm, dann «olgte aber ein schöner, warmer April, der auch die
sür die Entivicklung der Begelation nötige Feuchtigkeit lieserte. Jm
Mai begann eine bis in die Mitte des Augusl nnhaltende Zeit mit
durchschnittlich normalen Temperalur- und Niederschlagsverhältnisien.
Die Monnte Juni und Juli brachten viele fiarke Gewitterregen, jedoch
nach Ablaus der crften Hälfte des Angust änderte sich der bis dahin
vorwiegend regnerische Charakter der Witlerung, indcm fie von
nun an bis gegcn Ende des Septeniber heiler, tagelang sogar ganz
wolkenloS, überans warm und sast ohne Niederschlage verblieb. Der
ganze Spälherbft und der Winteransang wnren rrüb, mild und sehr
regnerisch. Der Dktober brachtc nvch ziemlich viel Sonnenschein, in
den beiden solgenden Monaten mußten aber die Hälste aller Tage
zu den trüben gerechnet werden. Jm vollen Gegensatz zum Beginn
des IahrcS lag aus dcn Bergcn zum Schlus! nur iehr wenig Schnee.
 
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