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Während der Prüsung der Gewerbeschule am Schluß des
Schuljahres 1895/96 fand eine Ausstellung von Zeichnungen und
Modellen, sowie eine Prämiierung von Lehrlingsarbeiten statt, wobei
von 1V5 Arbeiten 77 prämiiert werden konnten.

Die Frauenarbeitsschule des Frauenvereins war im Be-
richtsjahre von 55 Jahresschülerinnen aus Stadt und Land besucht.

Das Gymnasium beging vom 23. bis 25. Oktober die Feier
seines 350j ährigen Beftehens unler reger Teilnahme von Stadt
und Land, von zahlreichen ehemaligen Schülern und den Lehrer-
kollegien anderer Schulanstalten. Nach der Begrüßung der auswärtigen
Festgäste am Abend des 23. in der Harmonie folgte am 24. ein
seierlicher Feftakt in der Aula der Universität, hierauf ein Fesimahl
im Museum uiid abends Festvorsiellung im Stadttheater, indem Zög-
linge der Anstalt die Aulische Jphigenie und das Satyrspiel Cyclop,
beide von Euripides, in geradezu musterhafter Weise zur Tarftellung
brachten. Jn dem imposanten Festakt sprach Geh. Hofrat Dr. Uhlig,
der hochoerdiente Direktor des Gymnasiuins, über die Geschichte der
hiesigen Anstalt, sowie über die Ziele der humaniftischen Gymnasien
im allgemeinen, woran sich zahlreiche Begrüßungen anichloffen; es
sprachen u. a. Geh. Rat Arnöperg e r-Karlsruhe für die Großh. Re-
gierung, Prorektor Kirchenrat Basserniann sür die Universität,
Oberbürgermeifter Dr. Wilckens als Vertreter der Sladt, Medizi-
nalrat Dr. Mittermaier sür die früheren Schüler, Geh. Rat Erb
im Nanien der Eltern der jetzigen Schüler, Geh. Rat W endt-Karls-
ruhe sür die badischen Gymnasien, Kreisschulrat Strübe im Namen
der hiesigen Schwefteranstalten. Am 25. hielten die Religionslehrer
Prof. Rohrhurst und Both, dieser sür die katholischen, jener für
die evangelischen Teilnehmer, einen Festgottesdienft ab, woran sich
eine turnerische Borführung in der Turnhalle, ein Fünskamps auf
denl Spielplatz der Oberrealschule und eine kleine Regatta auf dem
Neckar anreihle. Den Abschluß fand dieser letzte Festtag durch eine
von der Stadt veranstaltete Schloßbeleuchtung und einen Kommers
im großen Saal der Harmonie. Allgemein kam bei dem schönen Feste
zum Ausdruck, wie sehr es Direktor Uhlig gelungen ist, die Erziehung
der Jugend in engstem Einvernehmen mit deren Eltern in jeder
 
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