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gottesdienst statt. Beim Festzng in Karlsruhe war Heidelberg glän-
zend vertreten, indem der Wagen der Ruperto-Karola, einer der
erslen im Zuge, durch sinnige Vorfnhrnng der fünf Fakultäten, welche
von Tachtern hiesiger Universitätsprofefforen dargestellt wurden, all-
gemein entznckte. Ferner war unsere Stadt bei dem geschmackvollen
Wagen der Zinkindustrie hervorragend beteiligt. Am 16. Sepember
hatten wir sodann die große Freude, eine weihevolle Nachfeier des
für unser Land so bedeutsamen Tages begehen zu dürfen, indem
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, vom Manöverseld zurückkehrend,
unserer Stadt die Ehre seines Bcsuches schenkte. Von der ganzen
Bevölkernng, die bis zum Großh. Palais Spalier bildete, freudig
empfangen, nahm er vom Rathaus aus den ihm zu Ehren von dcn
hiesigen Bereinen nnd Korporationen veranstaltetcn imposanten Fackel-
zug und das Ständchen der vereinigten Männergcsangvereine entgegen.
Nach ciner Fahrt durch die viclfach illuminierte Stadt bcgab sich der
Großherzog zu dem Festbankett im Museum, wo ihn ein aus allen
Ständen der Einwohncrschaft bestehcndc Festversammlung stürmisch
begrüßte; nachdem Oberbürgermeister Dr. Wilckens daS Hoch auf
den geliebten Regenten ausgebracht hatte, erwiderte dieser in einer
zu Herzen gehenden Aniprache, worin er besonders der hier verbrachten
Stndienzeit gedachte. Um die Mitternachtstunde verabschiedete sich
der Großherzog und verließ am solgendcn Tag unsere Stadt, um
die Truppenbesichtigungeii sortznsetzen. Wenige Tagc darauf gratu-
lierte dcr Stadtrat Jhrcn Königl. Hoheiten dem Gronherzog und der
Großherzogin zur vierzigsien Wiederkchr des Tages ihrer Berniählung,
worauf alsbald eine dankende Beantwortnng erfolgte.
Der Geburtstag des Kaisers (27. Ianuar) wnrdc in der her-
gebrachten festlichen Weffe begangen. Das am 25. Januar vom Mili-
tärverein und Stadtrat veransialtete Bankett war zahlreich besucht.
Bei den Schulfeiern am 25. bezw. 27. Januar wnrde am Gymnasium
ein von Pros. Dr. Rösigcr verfaßter Prolog vorgetragen, woran
sich die Auffnhrung von H. v. Kleists „Hermannsschlacht" anschloß;
an dcr Realschule sprach Direktor Salzer, an der Höheren Mäd-
chenschnle Direktor Thorbecke über die Bedentung dcs Tages. An
Großherzogs Gebnrtstag wurde an zwei Mitglieder der hie-
s-
gottesdienst statt. Beim Festzng in Karlsruhe war Heidelberg glän-
zend vertreten, indem der Wagen der Ruperto-Karola, einer der
erslen im Zuge, durch sinnige Vorfnhrnng der fünf Fakultäten, welche
von Tachtern hiesiger Universitätsprofefforen dargestellt wurden, all-
gemein entznckte. Ferner war unsere Stadt bei dem geschmackvollen
Wagen der Zinkindustrie hervorragend beteiligt. Am 16. Sepember
hatten wir sodann die große Freude, eine weihevolle Nachfeier des
für unser Land so bedeutsamen Tages begehen zu dürfen, indem
Se. Königl. Hoheit der Großherzog, vom Manöverseld zurückkehrend,
unserer Stadt die Ehre seines Bcsuches schenkte. Von der ganzen
Bevölkernng, die bis zum Großh. Palais Spalier bildete, freudig
empfangen, nahm er vom Rathaus aus den ihm zu Ehren von dcn
hiesigen Bereinen nnd Korporationen veranstaltetcn imposanten Fackel-
zug und das Ständchen der vereinigten Männergcsangvereine entgegen.
Nach ciner Fahrt durch die viclfach illuminierte Stadt bcgab sich der
Großherzog zu dem Festbankett im Museum, wo ihn ein aus allen
Ständen der Einwohncrschaft bestehcndc Festversammlung stürmisch
begrüßte; nachdem Oberbürgermeister Dr. Wilckens daS Hoch auf
den geliebten Regenten ausgebracht hatte, erwiderte dieser in einer
zu Herzen gehenden Aniprache, worin er besonders der hier verbrachten
Stndienzeit gedachte. Um die Mitternachtstunde verabschiedete sich
der Großherzog und verließ am solgendcn Tag unsere Stadt, um
die Truppenbesichtigungeii sortznsetzen. Wenige Tagc darauf gratu-
lierte dcr Stadtrat Jhrcn Königl. Hoheiten dem Gronherzog und der
Großherzogin zur vierzigsien Wiederkchr des Tages ihrer Berniählung,
worauf alsbald eine dankende Beantwortnng erfolgte.
Der Geburtstag des Kaisers (27. Ianuar) wnrdc in der her-
gebrachten festlichen Weffe begangen. Das am 25. Januar vom Mili-
tärverein und Stadtrat veransialtete Bankett war zahlreich besucht.
Bei den Schulfeiern am 25. bezw. 27. Januar wnrde am Gymnasium
ein von Pros. Dr. Rösigcr verfaßter Prolog vorgetragen, woran
sich die Auffnhrung von H. v. Kleists „Hermannsschlacht" anschloß;
an dcr Realschule sprach Direktor Salzer, an der Höheren Mäd-
chenschnle Direktor Thorbecke über die Bedentung dcs Tages. An
Großherzogs Gebnrtstag wurde an zwei Mitglieder der hie-
s-