IV.
PolitischeS) Industrielles und Vereinsleben.
1. Polilisches Tebrn.
Der großen Toten unserer jüngften Vergangenheit wurde im
Jahre !902 nicht vergessen. Ain 22. März legte die Stadtverwal-
tung in dankbarer Erinneruug an Kai ser Wilhelm I. einen Kranz
an dessen Denkmal nieder. Am I. April sührte ein gleiches Gefühl
der Dankbarkeit den Stadtrat, den ehemaligen Denkmalsausschuß,
den Militärverein und die Studegtenschaft vor die Bismarckbüste,
um vor dem Denkmal des größteu Ehrenbürgers von Heidelberg
durch Niederlegen vou Kränzen zu bezeugen, daß das deutsche Volk
die uufterblichen Verdienste des erftcn Reichskanzlers sür das
Vaterland und dessen Größe nie vergessen werde. Die Studenten-
schaft fuhr fort, sür die Errichtung der Bismarcksäule zu sammeln;
als die Stadt den weilhin sichtbaren Absatz am Westabhange des
Heiligenberges, die sogenaniite Kutzelhecke, die eine schöne Fernsicht
in die Ebene und einen Überblick über die ganze Stadt bietet, zur
Aufstellung der Bismarcksäule zur Versügung gcstellt und sich gleich-
zeitig bereit erklärt hatte, das Denkmal in städtische Dbhut zu
nehmen, auch für den Säulenbau Steine aus dem Stadtwald ab-
zugeben, wurde beschlossen, die Einweihung des bis Anfang 1903
fertig geftellten Tenkmals aus den 18. Januar, als den Tag der
Proklamieruirg des Deutschen Reiches, festzusetzen.
Das Jahr 1902 brachte keine Wahlen; so beschränkten sich die
politischen Parteien daraus, vorbereiteiideund werbcndeVersammlungen
in unniittelbarem Vezug ans die augenblickliche Arbeit des Reichs-
tages, besonders den Zolltarif abzuhalten; das geschah von national-
liberaler Seite irn Frühjahr, wo der Reichstagsabgeordnete Oberamt-
PolitischeS) Industrielles und Vereinsleben.
1. Polilisches Tebrn.
Der großen Toten unserer jüngften Vergangenheit wurde im
Jahre !902 nicht vergessen. Ain 22. März legte die Stadtverwal-
tung in dankbarer Erinneruug an Kai ser Wilhelm I. einen Kranz
an dessen Denkmal nieder. Am I. April sührte ein gleiches Gefühl
der Dankbarkeit den Stadtrat, den ehemaligen Denkmalsausschuß,
den Militärverein und die Studegtenschaft vor die Bismarckbüste,
um vor dem Denkmal des größteu Ehrenbürgers von Heidelberg
durch Niederlegen vou Kränzen zu bezeugen, daß das deutsche Volk
die uufterblichen Verdienste des erftcn Reichskanzlers sür das
Vaterland und dessen Größe nie vergessen werde. Die Studenten-
schaft fuhr fort, sür die Errichtung der Bismarcksäule zu sammeln;
als die Stadt den weilhin sichtbaren Absatz am Westabhange des
Heiligenberges, die sogenaniite Kutzelhecke, die eine schöne Fernsicht
in die Ebene und einen Überblick über die ganze Stadt bietet, zur
Aufstellung der Bismarcksäule zur Versügung gcstellt und sich gleich-
zeitig bereit erklärt hatte, das Denkmal in städtische Dbhut zu
nehmen, auch für den Säulenbau Steine aus dem Stadtwald ab-
zugeben, wurde beschlossen, die Einweihung des bis Anfang 1903
fertig geftellten Tenkmals aus den 18. Januar, als den Tag der
Proklamieruirg des Deutschen Reiches, festzusetzen.
Das Jahr 1902 brachte keine Wahlen; so beschränkten sich die
politischen Parteien daraus, vorbereiteiideund werbcndeVersammlungen
in unniittelbarem Vezug ans die augenblickliche Arbeit des Reichs-
tages, besonders den Zolltarif abzuhalten; das geschah von national-
liberaler Seite irn Frühjahr, wo der Reichstagsabgeordnete Oberamt-