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Curtius, Ernst [Hrsg.]; Adler, Friedrich [Hrsg.]; Treu, Georg [Bearb.]
Olympia: die Ergebnisse der von dem Deutschen Reich veranstalteten Ausgrabung (Textband 3): Die Bildwerke von Olympia in Stein und Thon — Berlin, 1897

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https://doi.org/10.11588/diglit.779#0011
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III

(Taf. LXIIj i-—2). Die Befchaffung von Abgüflen auch diefer wichtigen Stücke bleibt ein Wunfeh für
die Zukunft. Vielleicht geht er eher in Erfüllung, als die Hoffnung auf eine Grabung nach den ver-
lorenen Köpfen und Körpern aus den Südhälften beider Tempelgiebel und Metopenreihen.')

Die Hauptaufgabe meines letzten olympifchen Aufenthaltes beftand in der Aufnahme fämtlicher
Bildwerke für Tafeln und Text des vorliegenden Bandes. Diefe Arbeit wurde mit Hilfe von Beamten
der Reichsdruckerei während der fechs Monate vom Oktober 1886 bis März 1887 durchgeführt. Wefent-
lich gefördert wurde das Unternehmen durch den Bildhauer Richard Grüttner, deffen Thätigkeit
bereits in Berlin den olympifchen Skulpturen zu gute gekommen war, und der nun im Auftrage der
griechifchen Regierung die Aufftellimg der Giebel, der Nike und des Hermes im neuerbauten Syngros-
Mufeum zu Olympia zu beforgen hatte. Ihm gelangen dabei zahlreiche neue Zufammenfügungen. Ich
felbft konnte mich damals, aufser einer erneuten Durcharbeitung des gefamten Beftandes an plaftifchen
Funden, befbnders den Metopen und den übrigen Bildwerken widmen.

Zu Ende geführt konnte aber die in Olympia und Berlin begonnene Wiederherftellung der
Bildwerke erft im Dresdner Albertinum werden, dank den von der Generaldirektion der Königlich
Sächfifchen Sammlungen zur Verfügung geftellten Mitteln und der allbereiten, thatkräftigen Förderung
diefes Werkes durch den Generaldirektor der Königlichen Mufeen zu Berlin, Herrn Geheimrath Dr.
Schöne. Auch der Verwaltung des Louvre, insbefondere Herrn Heron deVÜlefoffe bin ich dabei
für mannigfache Unterftützung durch neue Abgüffe verpflichtet, welche es ermöglichten, manche zweifel-
hafte Punkte in der Wiederherftellung der Metopen klarzuftellen. Hier in Dresden hatte ich mich des
Beirates von Robert Diez, fowie der Hilfe einer ganzen Anzahl jüngerer Bildhauer zu erfreuen, unter
denen hier nur Hans Hartmann-Maclean, Otto Rühm und der Reftaurator Reinhold genannt
werden mögen. Befonders viel aber danke ich dabei dem Infpektor der Dresdner Skulpturenfammlung
Max Kühnert, der zugleich die Zeichnungen zu den Ergänzungen der Metopen {Taf. XLV), Nach-
träge zu den von Ludwig Otto herrührenden Tafeln des Megarerreliefs und der Zeustempelgiebel
{II—III und XVIII—XXI), fowie die zahlreichen und mühfamen Vorlagen für die Zinkdrucke im Text
angefertigt hat.

Was die fonftige wiffenfehaftliche Bearbeitung der Funde anbetrifft, fo begann diefe
bereits in den wöchentlichen Berichten, welche die Mitglieder der Expedition an das Direktorium der
Ausgrabungen zu Berlin zu richten hatten, und deren wefentlicher Inhalt in den amtlichen Reichs-
anzeigerberichten zufammengefafst zu werden pflegte. Letztere find hier nach dem Abdruck in der
Archäologifchen Zeitung angeführt worden. Die erften Abbildungen der Funde brachten bekanntlich
die fünf Bände der «Ausgrabungen zu Olympia«, herausgegeben von E. Curtius, F. Adler,
G. Hirfchfeld, G. Treu und W. Dörpfeld {Berlin, Wasmuth 1876—1881). Die Erläuterungen
mufsten fich hier auf das Allernotwendigfte befchränken. Einen knappen Auszug hieraus brachten die
von dem Direktorium herausgegebenen »Funde von Olympia« {ebenda 1882). Spätere Studien
und Nachrichten über den Fortgang der Wiederherftellungsarbeiten wurden im Jahrbuch des Archäolo-
gifchen Inftituts veröffentlicht oder in den Sitzungen der Berliner Archäologifchen Gefellfchaft vorgelegt
(Berichte im Archäologifchen Anzeiger). All diefes verzeichnen die den Befprechungen der einzelnen
Bildwerke angehängten Litteraturangaben unter der immer fteigenden Zahl von Erörterungen, mit
welchen die Fachgenoflen das Bekanntwerden der olympifchen Funde von Anbeginn an begleiteten.
Wir haben verfucht, aus diefen Verhandlungen nach Kräften zu lernen, und, foweit die uns gedeckten
Grenzen es geftatteten, ihre Summe zu ziehen.

l) Siehe S. 95 Anm. 3 und das Jahrbuch des Inft. IV S. 270 Anm. 3. — Eine vollftändige Sammlung der olympifchen
Abgüffe befitzt neben Berlin auch die Dresdner Skulpturenfammlung. Aufgeführt finden fie fich aufser in der »Befchreibung
der Gipsabgüffe der in Olympia ausgegrabenen Bildwerke« (7. Auflage, Berlin, Spemann 1891) und bei Friederichs-Wolters,
Gipsabgüffe antiker Bildwerke in den K. Mufeen zu Berlin S. 121 ff., auch im Verzeichnis der in der Formerei der K. Mufeen
zu Berlin kauflichen Gipsabgüffe (1893 S.24ff.), und zwar hier mit beigefetzten Preifen.
 
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