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Curtius, Ludwig
Die antike Herme: eine mythologisch-kunstgeschichtliche Studie — 1903

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https://doi.org/10.11588/diglit.34183#0035
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Quaestio inauguraHs:
Eopf einer Hygieia in Rom.

Thesen.
I. Der Typus des sogenannten Kusseler Apoü, von dessen Kopf die beste Replik sich
im Pal. Yecchio in Fiorenz beßndet, ist ein Jugendwerk des Phidias.
II. Der sogen. Hermes Chinnery in London ist eine Wiederholung des am besten
durch den ICopf im Pal. Riccardi in Florenz (Furtwängler, Meisterwerke, Tafel XVII)
überlieferten Originals.
III. Zur richtigen Ergänzung der Athena-Statue in den Ufßzien in Fiorenz, Amelung
Führer No. 77 (Repliken bei Furtwängler, Meisterwerke S. 527) ist die Münze catal. coins
Brit. Mus. Lycia Taf. 11.3 heranzuziehen.
IV. Auf der Statue des Louvre Catal. 1896 No. 111 sitzt ein nichtzugehöriger Eopf,
eine Kopie nach einem interessanten griech. Werk um 460.
V. Die von Furtwängler unter dem Meisternamen Kallimachos zusammengestellten
Werke sind nach den Eigentümlichkeiten ihres Stils genauer zu sondern.
VI. Die Köpfe in Neapel Arndt-Amelung 505/506, im Conservatorenpalast in Rom
ibidem 476/77 — im Museo im Orto botanico in Rom, Abguß im Museum für Abgüsse
in München 1351 — im Louvre Phot. Giraudon 1277 — und die Statue der Vilia Albani
Arndt-Amelung 1090—1093 gehen auf einen älteren Künstler zurück, dem Myron nahe stebt.
VII. Der Kopf des sogen. „Alkibiades", Arndt in Strena helbigiana S. 10 fi. ist kein
Porträt, sondern ein Idealbiid.
VIII. Aus den chalkidisch-attischen schwarzfig. Vasen sind nach Eigentümlichkeiten
der Form und Zeichnung einzelne kleine Gruppen zu sondern.
IX. Der Doppelkopf im Louvre Monum. grecs 1897 S. 62 enthält niclits wirklich
Archaisches, ist daher für die Beweisführung von M. Collignon nicht zu verwerten.
X. Die kyreneische Schale, gaz. arch. 1887 pl. 14.1 zeigt, daß nicht nur im Etrus-
kischen, sondern auch im Dorischen die Frau auf der Kline liegt.
XI. Die Meisterinschriften des 7ICL707V, die seit kurzem aufVasen und Scherben im
Kunsthandel auftauchen, sind moderne Fälschungen.
XII. Der Sienese Antonio Federighi ist in seiner Kunstart ein Vorläufer des Michelangelo.
XIII. Die Bronzetüren am Dom in Augsburg sind süditalische Arbeit.
XIV. Kunstgeschichte ist ein Weg zu Kunstverständnis.
 
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