EHEMALS BRAUNSCHWEIG • KATHARINENKIRCHE
Fig. 75. Braunschweig, Katharinenkirche (Zustand 1940).
Glasmalerei. Darüber hinaus befinden sich in den oberen halbrunden Zwickelfeldern zwei weitere, in etwas helleren
Schmelzfarben ausgeführte, fast opake Ergänzungen mit barock anmutenden Engelsköpfchen, die in Stilbild und
Maltechnik den genannten Landschafts- und Himmelspartien ähneln und somit auf ein und dieselbe umfangreiche
Ergänzungsmaßnahme, vermutlich im frühen 17. Jahrhundert, schließen lassen.
Ob diese Sanierung durch eine großflächige Beschädigung des Achsenfensters verursacht wurde - sind doch für das
Jahr 1615 wiederum dramatische, durch Beschuss herbeigeführte Schäden an der Katharinenkirche dokumentiert
- und ob die veränderte Maltechnik auf den ausdrücklichen Wunsch der Auftraggeber zurückging, den wiederher-
zustellenden Hintergrund dem aktuellen Stil und Geschmack anzupassen, wird man nicht mehr klären können17.
Denkbar ist auch, dass das mutmaßlich zuerst in Auftrag gegebene Mittelfenster ursprünglich ein sehr schlichtes,
monumentales Kreuzigungsbild auf einem nahezu oder gänzlich neutralen Hintergrund zeigte, vielleicht in der Art,
die wir von den programmatischen Tafelbildern und Holzschnitten der Cranach-Werkstatt aus der Jahrhundertmit-
te kennen18. Immerhin dürfen die vermutlich originalen, von dem nachträglich ergänzten Himmel abweichenden
hellblauen Fragmente oberhalb und unterhalb des Kreuzholzes, nahe der rechten Schulter des Gekreuzigten, als ein
Anhaltspunkt für diese Möglichkeit betrachtet werden19.
Fig. 75. Braunschweig, Katharinenkirche (Zustand 1940).
Glasmalerei. Darüber hinaus befinden sich in den oberen halbrunden Zwickelfeldern zwei weitere, in etwas helleren
Schmelzfarben ausgeführte, fast opake Ergänzungen mit barock anmutenden Engelsköpfchen, die in Stilbild und
Maltechnik den genannten Landschafts- und Himmelspartien ähneln und somit auf ein und dieselbe umfangreiche
Ergänzungsmaßnahme, vermutlich im frühen 17. Jahrhundert, schließen lassen.
Ob diese Sanierung durch eine großflächige Beschädigung des Achsenfensters verursacht wurde - sind doch für das
Jahr 1615 wiederum dramatische, durch Beschuss herbeigeführte Schäden an der Katharinenkirche dokumentiert
- und ob die veränderte Maltechnik auf den ausdrücklichen Wunsch der Auftraggeber zurückging, den wiederher-
zustellenden Hintergrund dem aktuellen Stil und Geschmack anzupassen, wird man nicht mehr klären können17.
Denkbar ist auch, dass das mutmaßlich zuerst in Auftrag gegebene Mittelfenster ursprünglich ein sehr schlichtes,
monumentales Kreuzigungsbild auf einem nahezu oder gänzlich neutralen Hintergrund zeigte, vielleicht in der Art,
die wir von den programmatischen Tafelbildern und Holzschnitten der Cranach-Werkstatt aus der Jahrhundertmit-
te kennen18. Immerhin dürfen die vermutlich originalen, von dem nachträglich ergänzten Himmel abweichenden
hellblauen Fragmente oberhalb und unterhalb des Kreuzholzes, nahe der rechten Schulter des Gekreuzigten, als ein
Anhaltspunkt für diese Möglichkeit betrachtet werden19.