Säulen- annehmen. Bei einem unteren Schaftdurchmesser von
u. Wandhöhe. 0,830 m würde sich unter Annahme des für einen
Längenmaßf ,jerar(j„en kleinen Bau wolil höchstens zulässigen
lm Architrav .
Verhaltnisses von 9 u. L). als Gesamthöhe ergeben
Freiarchitrav ^ X 0,830 = 7,470 m, eine Größe, die einer Wand aus
u. Soffitte vierzehn Schichten über der Orthostatenreihe gut ent-
sprechen würde:
1. Basis. 0,339 m
2. Orthostatenreihe . . . 0,671 m
3. Quaderlagen 14 X 0,46 . 6,440 m
7,450 m
Dabei würden die 0,270 m liohen Antenkapitelle mit
ihren Halsblöcken eine Quaderschicht einnehmen, für
jene sich also eine Höhe von 0,46 — 0,27 = 0,19 m er-
geben. Da die erhaltenen Spaltstücke aber diese Höhe
schon fast erreichen, so ist es wahrscheinlicher, daß die
Halsblöcke um dieses Maß höher waren und die vorher-
gehende Schicht mit umfassend eine Höhe von 0,46
■f- 0,19 = 0,65 m hatten.
Das Säulenhalsfragment o) oben S. 105 ermöglicht es, den
oberen Säulendurchmesser mit 0,671 m festzustellen, so
, c , - 0,830 — 0,671
daß die einseitige Verjungung des Scnattes---
= 0,0795 m beträgt. Uber die Schwellung der aus hohen,
ungleichen Trommeln aufgebauten Schafte ist nichts zu
ermitteln, ebenso gestatten die spärlichen Trümmer der
schönen und fein durehgearbeiteten Kapitelle nicht, deren
genaue Abmessungen, namentlich nicht ihre Höhe und
Ausladung festzustellen.
Als Gesamtlänge der Architravunterkante findet man für
o 'y' n /'Qo
die Fronten: 7,280-)-----=7,972 m und für die
Langseiten 13,226+--—^^=13,918 m.
3. Gebälk, Decke, Giebel und Dach des Naiskos
a) Architrav.
Von den fünf Freiarchitraven, welche das Gebäude besaß,
haben sich nur zwei größere Fragmente und einige
Splitter erhalten; die Balken sind offenbar als will-
kommenes Material beim Bau der Kirche verarbeitet
worden, und sie haben vielleicht zur Herstellung der roh
zurechtgehauenen Pfeilerhalbsäulenschafte der Emporen
herhalten müssen, die an ihren Lagerflächen noch Reste
antiker Anathyrose erkennen lassen. Die fünf vorhan-
denen Bruchstücke gehören den Architravunterseiten an:
a) (Z 538/1, 2 Tf. 74; F 539 Tf. 191) Das Stück umfaßt
eine Kante mit der anschließenden untersten Faszie und
den glatten Streifen der Unterfläche nebst dem Ansatz
des Soffittenrahmens. Die glatte Faszie ist 0,135 m hoch
bei einer Vorneigung von 6 mm, und über ihr setzt die
zweite Faszie mit glattem, etwa 15 mm ausladendein
Vorsprung an. Die glatte Unterseite ist bis zum Soffitten-
rahmen 0,263 m breit, letzterer ist als feines, plastisches,
stehendes lesbisches Kyma ohne Perlstab gestaltet, dessen
Grund zwischen den Blättern noch rote Färbung zeigt.
Das Fragment ß) (Z 538/3—5 Tf. 74; F 540, 541 Tf. 192)
hat nur einen Teil der Soffitte, diese aber in voller Breite
und mit heiden Rahmen auf eine Länge von etwa 0,220 m
bewahrt und ist im übrigen formlos verstümmelt. Die
Breite des lesbischen Rahmenkymas beträgt 0,037 m, die
der glatten Soffittenfläche 0,092 m, so daß sich die ganze
Soffittenbreite zu 2 X 0,037 + 0,092 = 0,166 m ergiht.
Die Tiefe der Soffitte mißt nur 21 mm, woraus die Zier-
lichkeit und Feinheit der Bildhauerarbeit an dem les-
hischen Kyma zu entnehmen ist. Auch bei diesem Frag-
ment zeigen derGrund desKymas und die kleinenKnöpf-
chen der Blattaugen rote Färbung. Die Verwitterungsspur
einer sehr interessanten und eigenartigen Bemalung
findet sich auf der Soffittenfläche. Die Zeichnung hebt
sich gegen die allgemeine helle Verwitterung in grauem
Verwitterungston ab, sie war also durch die Farbe länger
gedeckt und geschützt. Das Ornament zeigt ein 80 mm
hreites, quergelegtes Band, dessen Ränder gegen die
Soffittenkanten nicht rechtwinklig anlaufen, sondern als
9 mm aufgewölbte Segmentbögen gezeichnet sind und so
offenbar die perspektivische Darstellung eines sich um
einen runden, die Soffitte füllend gedachten Körper
legenden Gurtes sind. Das Gurtband ist in drei Längs-
streifen geteilt: der mittlere trägt einen feinen weißen
Mäander auf ehemals farbigem Grund, die beiden Seiten-
streifen je eine doppelte, sehachbrettartige Reihung von
weißen und farhigen, durch einen schmalen Mittelstreifen
verbundenen Quadraten. Der von dem Gurtband um-
schnürte Gegenstand war jedenfalls eine Blattgirlande,
von deren seitlichen Blättern sich an beiden Soffitten-
rändern noch die Umrisse in der Weise erhalten haben,
daß die Blätter hell auf dunkler verwittertem Grund
stehen; das Grün ist also weniger widerstandsfähig ge-
wesen als die Farbe des Grundes. Da sich an einzelnen
der weißen Stellen des Bandes in den Marmor eingedrun-
gene rote Farbspuren finden, die jedenfalls durch Ver-
waschung von rot gedeckten Ornamentteilen entstanden
sind, so ist anzunehmen, daß nicht nur die jetzt grau
erscheinenden Zeichnungen des Gurtbandes, sondern auch
der Grund der Girlande rot gefärbt waren. y) und d)
(Z 538/6—8 Tf. 74; F 539 Tf. 191) Beide sind Bruch-
stücke von Soffittenecken und dadurch wichtig, daß sie
die zierliche Eckblüte erhalten haben, welche die Geh-
rungskante des Rahmenkymas deckt. Durch die bis an
die Soffittenschmalseite gehende, lagerhafte, leichte Auf-
rauhung zeigen sie, daß die Soffitte bis an die Abakus-
kante der Kapitelle reichte. Auf dem einen Fragment
findet sich im Abstand von 73 mm von der Rahmenkante
eine nicht sicher zu erklärende, vielleicht die Skamillus-
kante des Kapitells bezeidinende Ritzlinie. e) (F 539
Tf. 191) Fragment einer Längsseite eines Soffitten-
rahmens. Aus dem Anhalt, welchen die Bruchstücke a)
und ß) bieten, erhält man als untere Breite der soffitten-
geschmückten Freiarchitrave 2 X 0,263 +0,166 = 0,692 m;
110
u. Wandhöhe. 0,830 m würde sich unter Annahme des für einen
Längenmaßf ,jerar(j„en kleinen Bau wolil höchstens zulässigen
lm Architrav .
Verhaltnisses von 9 u. L). als Gesamthöhe ergeben
Freiarchitrav ^ X 0,830 = 7,470 m, eine Größe, die einer Wand aus
u. Soffitte vierzehn Schichten über der Orthostatenreihe gut ent-
sprechen würde:
1. Basis. 0,339 m
2. Orthostatenreihe . . . 0,671 m
3. Quaderlagen 14 X 0,46 . 6,440 m
7,450 m
Dabei würden die 0,270 m liohen Antenkapitelle mit
ihren Halsblöcken eine Quaderschicht einnehmen, für
jene sich also eine Höhe von 0,46 — 0,27 = 0,19 m er-
geben. Da die erhaltenen Spaltstücke aber diese Höhe
schon fast erreichen, so ist es wahrscheinlicher, daß die
Halsblöcke um dieses Maß höher waren und die vorher-
gehende Schicht mit umfassend eine Höhe von 0,46
■f- 0,19 = 0,65 m hatten.
Das Säulenhalsfragment o) oben S. 105 ermöglicht es, den
oberen Säulendurchmesser mit 0,671 m festzustellen, so
, c , - 0,830 — 0,671
daß die einseitige Verjungung des Scnattes---
= 0,0795 m beträgt. Uber die Schwellung der aus hohen,
ungleichen Trommeln aufgebauten Schafte ist nichts zu
ermitteln, ebenso gestatten die spärlichen Trümmer der
schönen und fein durehgearbeiteten Kapitelle nicht, deren
genaue Abmessungen, namentlich nicht ihre Höhe und
Ausladung festzustellen.
Als Gesamtlänge der Architravunterkante findet man für
o 'y' n /'Qo
die Fronten: 7,280-)-----=7,972 m und für die
Langseiten 13,226+--—^^=13,918 m.
3. Gebälk, Decke, Giebel und Dach des Naiskos
a) Architrav.
Von den fünf Freiarchitraven, welche das Gebäude besaß,
haben sich nur zwei größere Fragmente und einige
Splitter erhalten; die Balken sind offenbar als will-
kommenes Material beim Bau der Kirche verarbeitet
worden, und sie haben vielleicht zur Herstellung der roh
zurechtgehauenen Pfeilerhalbsäulenschafte der Emporen
herhalten müssen, die an ihren Lagerflächen noch Reste
antiker Anathyrose erkennen lassen. Die fünf vorhan-
denen Bruchstücke gehören den Architravunterseiten an:
a) (Z 538/1, 2 Tf. 74; F 539 Tf. 191) Das Stück umfaßt
eine Kante mit der anschließenden untersten Faszie und
den glatten Streifen der Unterfläche nebst dem Ansatz
des Soffittenrahmens. Die glatte Faszie ist 0,135 m hoch
bei einer Vorneigung von 6 mm, und über ihr setzt die
zweite Faszie mit glattem, etwa 15 mm ausladendein
Vorsprung an. Die glatte Unterseite ist bis zum Soffitten-
rahmen 0,263 m breit, letzterer ist als feines, plastisches,
stehendes lesbisches Kyma ohne Perlstab gestaltet, dessen
Grund zwischen den Blättern noch rote Färbung zeigt.
Das Fragment ß) (Z 538/3—5 Tf. 74; F 540, 541 Tf. 192)
hat nur einen Teil der Soffitte, diese aber in voller Breite
und mit heiden Rahmen auf eine Länge von etwa 0,220 m
bewahrt und ist im übrigen formlos verstümmelt. Die
Breite des lesbischen Rahmenkymas beträgt 0,037 m, die
der glatten Soffittenfläche 0,092 m, so daß sich die ganze
Soffittenbreite zu 2 X 0,037 + 0,092 = 0,166 m ergiht.
Die Tiefe der Soffitte mißt nur 21 mm, woraus die Zier-
lichkeit und Feinheit der Bildhauerarbeit an dem les-
hischen Kyma zu entnehmen ist. Auch bei diesem Frag-
ment zeigen derGrund desKymas und die kleinenKnöpf-
chen der Blattaugen rote Färbung. Die Verwitterungsspur
einer sehr interessanten und eigenartigen Bemalung
findet sich auf der Soffittenfläche. Die Zeichnung hebt
sich gegen die allgemeine helle Verwitterung in grauem
Verwitterungston ab, sie war also durch die Farbe länger
gedeckt und geschützt. Das Ornament zeigt ein 80 mm
hreites, quergelegtes Band, dessen Ränder gegen die
Soffittenkanten nicht rechtwinklig anlaufen, sondern als
9 mm aufgewölbte Segmentbögen gezeichnet sind und so
offenbar die perspektivische Darstellung eines sich um
einen runden, die Soffitte füllend gedachten Körper
legenden Gurtes sind. Das Gurtband ist in drei Längs-
streifen geteilt: der mittlere trägt einen feinen weißen
Mäander auf ehemals farbigem Grund, die beiden Seiten-
streifen je eine doppelte, sehachbrettartige Reihung von
weißen und farhigen, durch einen schmalen Mittelstreifen
verbundenen Quadraten. Der von dem Gurtband um-
schnürte Gegenstand war jedenfalls eine Blattgirlande,
von deren seitlichen Blättern sich an beiden Soffitten-
rändern noch die Umrisse in der Weise erhalten haben,
daß die Blätter hell auf dunkler verwittertem Grund
stehen; das Grün ist also weniger widerstandsfähig ge-
wesen als die Farbe des Grundes. Da sich an einzelnen
der weißen Stellen des Bandes in den Marmor eingedrun-
gene rote Farbspuren finden, die jedenfalls durch Ver-
waschung von rot gedeckten Ornamentteilen entstanden
sind, so ist anzunehmen, daß nicht nur die jetzt grau
erscheinenden Zeichnungen des Gurtbandes, sondern auch
der Grund der Girlande rot gefärbt waren. y) und d)
(Z 538/6—8 Tf. 74; F 539 Tf. 191) Beide sind Bruch-
stücke von Soffittenecken und dadurch wichtig, daß sie
die zierliche Eckblüte erhalten haben, welche die Geh-
rungskante des Rahmenkymas deckt. Durch die bis an
die Soffittenschmalseite gehende, lagerhafte, leichte Auf-
rauhung zeigen sie, daß die Soffitte bis an die Abakus-
kante der Kapitelle reichte. Auf dem einen Fragment
findet sich im Abstand von 73 mm von der Rahmenkante
eine nicht sicher zu erklärende, vielleicht die Skamillus-
kante des Kapitells bezeidinende Ritzlinie. e) (F 539
Tf. 191) Fragment einer Längsseite eines Soffitten-
rahmens. Aus dem Anhalt, welchen die Bruchstücke a)
und ß) bieten, erhält man als untere Breite der soffitten-
geschmückten Freiarchitrave 2 X 0,263 +0,166 = 0,692 m;
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