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Beilage zum Diözesan-Archiv von Schwaben — 1893

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https://doi.org/10.11588/diglit.17220#0031
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31

Nana dürfte ebenfalls der Zeit von 1450—1460 angehören,
>ie Rückseite ist dagegen etwa zehn Jahre jünger; der Hinter-
grund der letzteren zeigt bereits die einfache Schraffierung;
1,4 cm hoch, 6,5 cm breit, halbe Stärke. Die eine Seite
tndet sich abgedruckt in „die Holzschnitte rc." auf Tafel 39,
)ie andere auf Tafel 35, sowie i», „Anzeiger für Kunde der
reutscheu Vorzeit",. Sp. 280 (Schreiber a. a. O. 1403). —
In den nachangeführten Holzstöcken finden sich nun überall
Schattierungen durch Strichlagen:

6) Der hl. Wendelin, vor dem Kruzifixe knieend auf
der einen, die Enthauptung der hl. Katharina auf der andern
Seite; 13,2 cm breit, 19,5 cm hoch. Reproduziert in „die
Holzschnitte k.“ auf Tafel 53 und 54; die hl. Katharina
auch noch im „Anzeiger re.", 1872, Sp. 277 (Schreiber
ä. a. O. 1732 und 1338). Nach letzterem soll sich ein alter
kolorierter Stich der hl. Katharina in der »bibliotheque
nationale« in Paris befinden.

7) Die hl. Ursula mit ihren Genossinnen (ca. 1460 bis
1470) auf der einen, die Geburt Jesu (aus der Zeit um
1480—1500) auf der anderen Seite; 8,2 cm hoch, 6 cm
breit. Erstere Darstellung findet sich Tn „die Holzschnitte re."
auf Tafel 65, letztere auf Tafel 132 abgcdruckt (Schreiber
a. a. O. 1714).

8) Die Aufrichtung des Gekreuzigten (Schreiber a. a. O.
684 a, ca. 1460—1470) auf der einen, die Sündenwäsche
(ca. 1520) auf der anderen Seite; 8,5 cm hoch, 6,5 cm
breit, halbe Stärke. Die Erstseite abgedruckt in „die Holz-
schnitte rc." auf Tafel 65, die zweite im „Anzeiger rc.",
.Sp. 351, woselbst auch näheres über die Sündenwäsche vor-
'I kommt.

9 — 11) Die Erschaffung der Tiere (Schreiber a. a. O. 5)
und die Erschaffung der Eva (ebendaselbst 9), ans der aufge-
leimten Rückseite deö letzteren die Bescknieidnng unter einem
Bogen, und der Judaskuß (ebendaselbst 224). Drei zusammen-
gehörige Stocke ans der Zeit von 1460—1470; 6,5—6,7 cm
breit, 8 — 8,3 cm hoch. Der doppelte Stock ist ans zwei
! Platte» zusammengeleimt, die überdies noch durch zwei Zapfen
verbunden sind, die an vertieften Stellen durchgehen. Der
erstere und der letztere sind von dem ursprünglich stärkeren
Stocke abgesägt; sie waren aber ebenfalls, wie die Reste von
Zapfen zeigen, mit änderet, Stöcken zusammengeleimt. Abge-
druckt in „die Holzschnitte K.“ auf Tafel 66 und 67. —
Wohl zu derselben Serie, welcher die Beschneidung entstammt,
gehören auch die folgendeil drei Plättchen:

12 — 14) Die Geburt der hl. Jungfrau (aufgeleimte
Rückseite: die Begegnung Joachims und Annas unter der
goldenen Pforte, Schreiber a. a. O. 626), die Dornenkrönung
und Christus erscheint dem hl. Thomas, jede Darstellung aus-
nämlich der Begegnung Joachims und Annas unter einem
Bogen aus der Zeit um 1460—1470. Der untere Teil des
hl. Thomas ist abgeschnitten, daher 6,5 cm hoch und breit,
die übrigen dagegen 6,3 —6,7 cm breit und 7,8 — 8 cm hoch.
Reproduziert in „die Holzschnitte rc." auf Tafel 67 und 68.

15 — 16) Die Geburt Christi und die Auferweckung des
Lazarus (Schreiber a. a. O. 146), 7,9 cm hoch, 6,3 —6,7 cm
breit; aris der Zeit ca. um 1460 — 1470. Beide abgeschnitten,
ersterer später auf einem Holzstocke aufgeleimt und mit diesem
durch Zapfen verbunden, letzterer noch die Löcher der Zapfen
zeigend, mittelst welcher ev früher auf einem anderen Stocke
befestigt war. Dargestellt in „die Holzschnitte rc." auf
Tafel 68.

17) Die Marter des hl. Sebastian aus der Zeit um
1460—1470; 6,3 cm breit, 8,5 cm hoch (Schreiber 1691 a).

18) Das Christkind, Rosen tragend, mit folgender fünf-
zeiliger Unterschrift: „Ich will rose breche. Vnd will leyde
uff my frnd trechen. Wer snnder lieb zw gott will hau. Der
soll billich alle zeit i leyde stom. Leyden soll er haben vil.
Wer Gottes freundschaft haben will" Aus dem Rosenkorbe
auf dem Rücken geht ein Flugband mit der Inschrift »pa-
ciencia« heraus aus der Zeit um ca. 1470 — 1480. (Schrei-
ber a. a. O. 823). Auf der anderen Seite Darstellung
vom Abschied Christi von seiner Mutter aus der Zeit um
1480 — 1500; 8,2 cm hoch, 6,2 cm breit, halbe Stärke.
Die Vorderseite findet sich abgedruckt in „die Holzschnitte rc.",
auf Tafel'85 und im „Anzeiger" rc. 1872, S.ll79; die Rück-
seite auf Tafel 133 des erstgenannten Werkes.

19—25) Serie von sieben zusammengehörigen, auf beideu
Seiten geschnittenen Stöcken mit 14 Darstellungen ans der
Leidensgeschichte, als der Fußwaschung und Christus am
Oelberge, der Geißelung und Dornenkrönung; Christus vor
dem hohen Priester und Pilatus; der Händewaschung des
Pilatus und Ausstellung Christi; der Annagelung Christi
am Kreuze und Kreuzigung; der Grablegung Christi und
Christus in der Vorhalle; Christus Auferstehung und Er-
scheinung vor Maria Magdalena, zu welchen wohl auch
noch der voraufgeführte Christi Abschied gehört. Sämtliche
14 Darstellungen stammen aus der Zeit von 1480—1500,
sind je 8,4—8,9 cm hoch und 5,8—6,1 cm breit und abge-
druckt in „die Holzschnitte rc." auf Tafel 131 bis 133; die
Ausstellung und Erscheinung Christi auch noch im An-

zeiger rc.", 1872, Sp. 279 und 280.

26) Die Himmelfahrt der hl. Jungfrau aus der Zeit
von 1480—1500; 13,5 cm hoch, 9,3 cm breit. Abgebildet
in „die Holzschnitte rc." auf TafeZ84 (Schreiber a. a. O. 725).
Aus der ehemals Haßlerschen Sammlung rührt weiter noch
her folgender Holzstock von

27) Die hl. Brigitta, vor einem Kruzifixe knieend auf
der einen, der hl. Onophrius, von einem schwebenden Engel
die. Hostie empfangend, auf der anderen Seite aus dem An-
fang des 16. Jahrhunderts, 8,1 cm hoch, 5,9 cm breit.
Diese schon etwas spätere Darstellung ist abgebildet in „die
Holzschnitte rc." auf Tafel 163 und zeigt unverkennbare
Anklänge an die zwei im selben Museum (Nr. 207 und 209
des Gemäldekatalogs) befindlichen Bilder von Hans Leonh.
S ch ä u f e l e i n.

Noch wären zwei allerdings nicht aus der Haßlerschen,
sondern aus der freiherrlich v. Aufseßschen Saunnlung in den
Besitz des Germanischen Museums gelangte, nicht aus Ulm,
aber doch auch aus Schwaben und wohl von einem Augs-
burger Formschneider herstammende Holzstöcke hieher zu
verzeichnen, nämlich

28 und 29) Die Heiligtümer von St. Ulrich und Afra
in Augsburg mit der Ueberschrift: „Hie ist verzaichnet
vnd wirt augezaigt. das gros hochwirdig vnd
namhaftig hailtum. So dünn ist rüen vnd rasten
in / d e in wird i geu g o tz h a ws Saut Ulrichs vnd
Saut Aff re Saut Benedicten vrdens, gelegen in
der kayserliche stat Augspurg." Zwei zusammenge-
hörige, aneinander zustoßende Stöcke, welche in drei quer-
laufenden Reihen die Heiligtümer darstellen, von welchen jedes
mit einer erklärenden, ebenfalls in den Stock geschnittenen
Unterschrift versehen ist. Es scheint, daß zu diesen beiden
Stöcken noch zwei weitere gehörten, da die dreifache Ein-
fassuugslinie, die oben und zu den Seiten steht, unten fehlt,
also wohl noch eine Fortsetzung vorhanden gewesen sein muß,
nachdem der Abschluß mangelt. Die Monstranz in der dritten
 
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