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Die Dioskuren: deutsche Kunstzeitung ; Hauptorgan d. dt. Kunstvereine — 16.1871

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https://doi.org/10.11588/diglit.13554#0097

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86

Sophie" für die Sophienkirche in Dresden und endlich (1869) die
Statuen „Luther's" und „Melanchthon's" als Fayadenschmuck für
die Bürgerschule zu Bautzen.

München. Wien und Frankfurt feierten das Gedächtniß
des jüngst Heimgegangenen echt deutschen Meisters Schwind, und
Dresden bekränzt sein letztes und größtes Werk, die „Melusine", mit
dem wohlverdienten Lorbeer. Nur der münchener Kunstgenossenschaft
scheint es Vorbehalten, sich aus die Theilnahme an seiner Beerdigung
zu beschränken, und auch die Akademie, welcher der unsterbliche Künstler
angehörte, hat sich bis jetzt nicht veranlaßt gesehen sein Gedächtniß
öffentlich zu ehren. Die Knnstgenoffenschaft verwies einen bezüglichen
Antrag an die Akademie und die Akademie ihrerseits wieder an die
Kunstgenossenschast. Als zu dieser Feier die unentgeltliche Benutzung
des Museumsaales in Aussicht gestellt werden konnte, schrak man
selbst vor den Kosten und der Mühe der Ausschmückung des Lokales
zurück, oder gab sich wenigstens den Anschein, ja man entblödete sich
nicht denjenigen, die den Antrag stellten, zu bemerken, der Verstorbene
habe die Interessen der Künstlerschaft dadurch beeinträchtigt, daß er
sich für die Ueberlassung eines Theiles des Kunstausstellnngsgebäudes
für Zwecke der Antikensammlnng ausgesprochen. Die Thatsache zu-
gegeben, ist eine solche Rache dafür zum mindesten kleinlich. Uebrigens
liegt der Grund dieses Nichtwollens bekanntlich anderswo: die scharfe
Geißel des Witzes, welche Schwind rücksichtslos schwang, traf gar
manche wunde Stelle. (q)

— — Bei der diesjährigen Verloosung der für das Jahr 1870
angekauften Kunstwerke handelte es sich uni 141 Objekte, nämlich
124 Oelgemälde, 7 Aquarellgemälde, 8 Werke der Plastik, eine
Sammlung von 120 Radirungen und eine andere von 21 Kupfer-
stichen. — Die Preise der Oelgemälde stiegen von 70 Fl. bis zu
550 Fl.; die der Aquarellgemälde von 20 bis 70 Fl. und die der
plastischen Werke von 25 bis zu 550 Fl. Die höchsten Preise wur-
den bezahlt für Engen Adam's „Ein Volkssänger in Croatien",
(550 Fl.), für Hirt's Marmorstatuette „Aschenbrödel" (ebenfalls

550 Fl.), und beziehungsweise für Johann Adam Klein's
„Russisches Bauernfuhrwerk" (70 Fl.). — Von auswärtigen Kunst-
vereinen gewannen der von Nürnberg zwei Oelbilder und der von
Augsburg eines; von fürstlichen Personen befindet sich nur die Erz-
herzogin Adelgunde von Oesterreich unter den Gewinnern. (q)

— — In der Sitzung des Magistrates der großen Kunststadt
München vom 24. vor. Mts. brachte der Banausschuß den Antrag
ein, das Jsarthor abzubrechen. Referent Rechtsrath Badhauser
sprach sich für den Abbruch nur des mittleren Thurmes ans, weil
so der Verkehrsstörung abgeholfen und Neher's schönes Fresko
„Der Einzug des Kaisers Ludwig in München nach der Schlacht
von Ampfing" gerettet würde. Nach ihm erhob sich der Magistrats-
rath Krieger und sprach die großen Worte gelassen ans, dergleichen
alterthümliche Denkmäler hätten kein Recht zu existiren, sie genirten
nur und müßten deshalb fallen. Auch Herr Billing meinte,
München brauche Luft und Licht und habe noch historische Er-
innerungszeichen genug. Schließlich ward der Antrag aus Abbruch
des ganzen Thores mit 17 gegen 10 Stimmen angenommen. Und
so darf sich denn die Welt nicht wundern, wenn nächstens die weisen
Väter unserer Stadt dem Verkehr zu Liebe den Abbruch auch des'
Siegesthores und der Propyläen beschließen. (q)

Wien. In Betreff des Schillerdenkmals fand sich das
Preisgericht veranlaßt, dem Comite vorzuschlagen, daß der Gesammt-
betrag der Preise (200 Dukaten) unter drei als „preiswürdigst" an-
erkannten Bewerbern gleichmäßig vertheilt werde. Das Comittz hat
den Vorschlag angenommen und sogleich ein Subcomita erwählt mit
dem Aufträge: aus diesen dreien von den Fachmännern als empfehlens-
werth für die Ausführung bezeichneten Entwürfen jenen zu bestimmen,
welcher als endgiltig zur Ausführung gewählt werden soll. Hierauf
erfolgte die Eröffnung der versiegelten drei Couverts mit den be-
treffenden Wahlfprüchen. Dieselbe ergab die Namen: Nr. 3: Anton
P. Wagner in Wien; Nr. 5: Johannes Benk, derzeit in Rom;
Nr. 18: Johannes Schilling in Dresden.

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zeichnung vom Verfasser. — Um Paris herum. Von Friedrich Gerstäcker.
111. Aus dem Mont Valerien. — Im Hauptquartier des Prinzen Friedrich
Karl. Von unserem Berichterstatter Georg Horn. Zwölfter Brief. Unter
dem Kreuze von Genf. — Ans dem geheimen Polizeileben des ersten fran-
zösischen Kaiserreichs: Die Kinderpolizei. Die Polizeidiners. Die cytherische
Cohorte. Von B. Ave-Lallemant. — Blätter und Blüthen: Das Chaise-
wägelche. Von Georg Horn. — Im Paris des Waffenstillstandes. Von
Fr. Hofmann. — Aus einer zerschossenen Stadt. Mit zwei Abbildungen:
St. Denis, hinter Fort Double couroune, am 29. Januar 1871;
Bei der Riesen kan one auf Fort La Briche, am 30. Januar 1871.
Nach der Natur ausgenommen von unserem Feldmaler F. W. Heine. —
Berichtigung.

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