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Eggers, Friedrich [Hrsg.]
Deutsches Kunstblatt <Stuttgart>: Zeitschrift für bildende Kunst, Baukunst und Kunsthandwerk ; Organ der deutschen Kunstvereine &. &. — 3.1852

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https://doi.org/10.11588/diglit.1196#0056
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Die Ausführung der Tafeln durch Jättnig, Wischneski,
Nicoley ist in guten Händen gewesen.

III. Architektonisches Shizzenluch. I. Heft. 6 Blatt in Litho-
graphie und Kupferstich. Preis 1 Thlr.

Ein ebenso anspruchsloses als ansprechendes Unternehmen,
das den Zweck hat, eine Sammlung von kleineren Baulichkeiten:
Landhäusern, Villen, ländlichen Gebäuden, Gartenhäusern, Gar-
lenverzierungen, Gittern, Erkern, Balkons, Blumenfenstern, Brun-
nen, Springbrunnen, Hofgebäuden, Einfassungsmauern, Kande-
labern, Grabmonumenten u. dgl., die sämmtlich bereits ausge-
führt sind, darzustellen. Gewiss eine dankenswerthe Gabe, die
jedem Architekten willkommen sein wird. Zu dem ersten Hefte
haben vorzugsweise Persius, Strack und Stüler beige-
steuert. Die Inhaltsanzeige allein wird schon darlhun, wie reich
und mannichfaltig das Dargebotene ist: Jägerhaus und Portier-
haus bei Potsdam, Chaussehaus bei Charlottenburg, Gartensitze
zu Babertsberg, Gartenhaus bei Duisburg (mit Details), Ver-
kaufsbude in Cannstadt, Gartenlaube bei Geisenheim, Lauben-
gang am Aistorbassin in Hamburg, Gittereinfassung der Statue
Friedrich Wilhelm III im Thiergarten bei Berlin. < Die Ausfüh-
rung der Tafeln ist theils in Kreidezeichnung, theils in Ton-
druck, theils in Stich. Möge das verdienstliche Unternehmen
recht viele Freunde sich erwerben.

IV. Zeitschrift für Bauwesen. Herausgegehen unier Mitwir-
kung der Iiönigl. technischen Baudeputation und des Ar-
chitektenvereins zu Berlin, redigirt von Carl Hoff-
mann. Berlin 1851.

Der Plan dieser Zeitschrift, die auf Veranlassung des Mi-
nisters für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten im Mai
vorigen Jahres ihren Anfang nahm, ist ein sehr umfassender,
nach allen Seiten hin durchdachter. Ausser äen amtlichen Mit-
theilungen der Ministerien, der technischen Baudeputation, der
Bauakademie sollte die Zeitschrift Mittheilungen über ausge-
führte, in Ausführung begriffene und projektive Bauwerke des
Land- und Schönbaues, wie des Wasser-, Wege- und Eisen-
bahnbaues zunächst im preussischen Staate, dann auch in den
übrigen deutschen Staaten und im Auslande bringen; sie sollte
theoretische Erörterungen über bauwissenschaftliche Gegenstände,
Notizen über Baumaterialien und einzelne gemachte Erfahrungen
enthalten; sie sollte endlich Mittheilungen aus den einschlagen-
den Gebieten der bildenden Künste, der Alterthums- und Ge-
schichtsforschung, aus den Gebieten des Eisenbahnbetriebes, des
Maschinenwesens, der Telegraphie, der Dampfschiffahrt, sowie
Auszüge und Besprechungen über die neueste Literatur der
hierher gehörigen Fächer liefern.

Die zehn ersten Lieferungen der Zeitschrift liegen uns vor
und gestatten wohl ein Urtheil darüber, in wiefern der vorge-
steckte Zweck bis dahin schon erreicht sei. Eine genauere
Durchsicht des Textes und der beigegebenen Tafeln zeigt eine
Vielseitigkeit, Mannichfaltigkeit und einen Reichthum an Mate-
rial, der, zumal bei einem noch so jungen Unternehmen, alle
Anerkennung verdient. So ist uns schon jetzt ein Ueberblick
der gegenwärtigen Bauthätigkeit im Gebiete des preussischen
Staates nach den verschiedenen Seiten hin geboten, einzelne
Mittheilungen greifen schon darüber hinaus, und allmälig wird
auch das übrige Deutschland, werden die wichtigsten Punkte
des. Auslandes mit in den Kreis der Besprechung hineingezogen
werden können, damit die Zeitschrift zuletzt die ganze Bauthä-
tigkeit der Gegenwart wiederspiegele. Wir glauben voraus-
setzen zu dürfen, dass es Absicht der Redaktion ist, das Un-

ternehmen auf diesen Standpunkt zu erheben, der gewiss der
höchste, weiteste und umfassendste ist. Hoffentlich wird eine
lebendige Betheiligung von Seiten der Fachgenossen, eine solche
Ausbreitung des Unternehmens mit der Zeit ermöglichen.

Während nun mit Recht die Darstellung der gegenwärtigen
Bauthätigkeit das Hauptaugenmerk der Zeitschrift bildet, möch-
ten wir, dass dieselbe auch einzelnen interessanten Erscheinun-
gen der baugeschichtlichen Vergangenheit ihre Aufmerksamkeit
schenkte. Nicht als ob dies bisher ganz vernachlässigt sei; im
Gegentheil, wir finden eine dahin einschlagende Mittheilung von
Runge über den Palazzo Viceti zu Venedig, ebenso einen Auf-
satz vom Baurath v. Quast über die S. Jakobskirche in der
Neustadt Thorn, der einen schätzenswerlhen Beitrag zur Bau-
geschichte jener nordöstlichsten Gegenden Deutschlands bildet.
Indess wünschten wir, ohne die 'Werke der .Gegenwart ein-
engen zu wollen, solchen Berichten häufiger als bisher zu be-
gegnen, da wohl Niemand die Wärme und Erfrischung leugnen
wird, welche man aus der Betrachtung der Baudenkinale des
Mittelalters schöpft.

Die Ausstattung des Werkes, die Mannichfaltigkeit in der
Behandlung der beigegebenen Tafeln, unter denen Veduten und
Farbdrucke in Wünschenswerther Weise vorkommen, ist eine
eben so reiche, geschmackvolle als würdige, w. Iäibfee.

Zeitung.

"35 ßtrltlt. DerUnterslützungs-Verein der Künstler hat bei
seiner diesmaligen Weihnachtsausstellung von Transparentgemäl-
den "eine reichere Einnahme gehabt, als in irgend einem Jahre
bisher. Der Gesammtbetrag derselben belief sich auf 3200 Thlr.
Davon gehen 1100 Thlr. Ausstellungskosten ab, daher eine Summe
von 2100 Thlrn. als reiner Gewinn übrig bleibt. Die Ausstel-
lungen, die, mit Ausnahme von Weihnacht 1846, wo ein pla-
stisches Bild vorgeführt wurde, immer in Transparentbildern
bestanden haben, werden seit 1845 gegeben. Weihnacht 1848
fiel aus und das folgende Jahr 1849 brachte nur sehr schwachen
Besuch. Trotzdem beläuft sich der durch diese Schaustellungen
angesammelte, unantastbare eiserne Fonds jetzt schon auf 11,500
Thaler. Ausser dieser Summe existirt ein disponibler Unter-
stützungsfonds von 2500 Thlrn. von den angesammelten Zinsen
des Stammkapitals und den Beiträgen der Künstler. Die Unter-
stützungen, die der Verein schon jetzt gewähren kann und die
als zeitweilige Hülfe seinen in der Arbeit gestörten Mitgliedern
oder als jährliche Pension deren Wittwen zufliessen, belaufen
sich auf 4— 500 Thlr. jährlich. Doch dehnt er seine Wirksam-
keit auch auf Nichtmitglieder aus. Hierzu existirt ein eigner
Fonds, welcher durch die Zurücklegung von 5 pCt. der jährli-
chen reinen Einnahme gebildet und eben so regelmässig durch
Erfüllung seines Zweckes erschöpft wird.

StUttijjntt. Die von dem Bildhauer Zell hierselbst inode-
lirte colossale Büste Gustav Schwab's soll zur Gründung eines
Denkmals für denselben benutzt werden. Dieselbe soll nämlich
in Marmor ausgeführt und an einem passenden Orte aufgestellt
werden. Die auf 600 Gulden veranschlagten Kosten sollen durch
Beiträge, welche der Commerzienrath Sick in Stuttgart annimmt,
zusammen gebracht werden. (Const. Z.)

Äonöfllt. Das „Art-Journal" fordert England zu einer
Geldbeisteuer für das in Deutschland beabsichtigte Weber-Denk-
mal auf.

Verlag von Rudolph und Theodor Oswald Weigel in Leipzig. _ Druck von Gebr. Ungar in Berlin.
 
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